Impf­pass kon­trol­lie­ren © Lokalbüro

 

Nach­dem Polio­vi­ren zuletzt im Abwas­ser meh­re­rer deut­scher Groß­städte nach­ge­wie­sen wur­den, wurde der Nach­weis nun auch für das Abwas­ser in Düs­sel­dorf erbracht. Dabei han­delt es sich nicht um den Polio-Wild­typ, son­dern um Viren, die auf in der Schluck­imp­fung ent­hal­tene, abge­schwächte, aber leben­den Polio-Viren zurück­ge­hen. Nach Erhalt der Schluck­imp­fung kann die geimpfte Per­son in sehr sel­te­nen Fäl­len (bei 1 von 2,7 Mil­lio­nen Impf­do­sen) selbst erkran­ken. Zudem kön­nen die abge­schwäch­ten Viren nach der Imp­fung noch für kurze Zeit aus­ge­schie­den und dadurch enge Kon­takt­per­so­nen infi­ziert werden.

Die Schluck­imp­fung ist in man­chen Län­dern außer­halb Euro­pas noch ver­brei­tet, wurde aber in Deutsch­land im Jahr 1998 durch den Impf­stoff mit abge­tö­te­ten Polio­vi­ren ersetzt. Von tat­säch­li­chen Polio­fäl­len ist nichts bekannt: Nur einer von 100 bis 200 Infi­zier­ten ent­wi­ckelt tat­säch­lich Symptome.

Beim Polio­vi­rus han­delt es sich um den Erre­ger der soge­nann­ten “Kin­der­läh­mung”, die durch die Imp­fun­gen seit 1990 in Deutsch­land als “aus­ge­rot­tet” gilt. Die Über­tra­gung des Polio­vi­rus erfolgt über Schmier­in­fek­tion, daher hilft neben der (Tot-)Impfung, bei der abge­tö­tete Virus­be­stand­teile genutzt wer­den, vor allem die klas­si­sche Hand­hy­giene vor der Übertragung.

Das Robert Koch-Insti­tut weist dar­auf hin, dass hier­zu­lande bei anhal­ten­der Zir­ku­la­tion des Erre­gers ein­zelne Erkran­kun­gen unter nicht aus­rei­chend geschütz­ten Men­schen mög­lich sind. Die Wahr­schein­lich­keit sei aber auf­grund der all­ge­mein hohen Impf­quo­ten von bun­des­weit 90 Pro­zent und guten Hygie­ne­be­din­gun­gen in Deutsch­land gering. Das Gesund­heits­amt ani­miert alle Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer den­noch, ihren Impf­pass zu kon­trol­lie­ren und bei Bedarf eine Grund­im­mu­ni­sie­rung und Auf­fri­schungs­imp­fung nach