Am Montag, dem 30. Dezember 2024, fand im Düsseldorfer Rathaus anlässlich des sechsten Tages des jüdischen Lichterfestes Chanukka eine besondere Zeremonie statt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller sowie Vertreter der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf entzündeten gemeinsam sechs Kerzen auf der Chanukkia, dem traditionellen neunzackigen Leuchter.
Das Chanukka-Fest, das acht Tage lang gefeiert wird, erinnert an den erfolgreichen Widerstand der Makkabäer gegen die griechische Besatzung und die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahr 164 vor Christus. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht das abendliche Entzünden der Chanukkia, bei dem täglich eine weitere Kerze entzündet wird, begleitet von Lesungen aus der Tora und Momenten des Gedenkens innerhalb der Familie. Der neunte Arm des Leuchters, das sogenannte Schamasch-Licht, dient als Dienerkerze und erleichtert das Anzünden der weiteren Kerzen.
Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf zählt mit rund 7.000 Mitgliedern zu den größten in Deutschland und ist Teil des Landesverbands der jüdischen Gemeinden Nordrhein. In den vergangenen Jahren hat sich die öffentliche Feier des Chanukka-Festes zu einer festen Tradition in Düsseldorf entwickelt. Der große Chanukka-Leuchter, der früher am Grabbeplatz aufgestellt wurde, war in diesem Jahr prominent an der Schadowstraße über dem Kö-Bogen-Tunnel zu sehen. Diese zentrale Platzierung sollte dazu beitragen, noch mehr Menschen für das Fest zu interessieren und über die jüdische Kultur und Tradition zu informieren.
Bereits am Sonntag hatte die Chabad Lubavitch Gemeinde Düsseldorf das Entzünden der fünften Kerze am Menora-Leuchter gefeiert. Die Veranstaltung in der Fußgängerzone zog zahlreiche Passanten an, angelockt von mitreißender Musik, die bereits im Vorfeld erklang. Chaim Barkahn, ein Vertreter der Gemeinde, begrüßte die Gäste und hob das diesjährige Motto „Zusammen sind wir stark“ hervor. Dabei dankte er Oberbürgermeister Keller für dessen kontinuierliche Unterstützung und betonte die Bedeutung des Zusammenhalts innerhalb der Gesellschaft.
Mit der feierlichen Kerzenzündung im Rathaus setzte die Stadt ein weiteres Zeichen für Toleranz, Vielfalt und interkulturellen Dialog, indem sie an die Traditionen und Geschichte der jüdischen Gemeinschaft erinnerte.