OB Dr. Stephan Keller (M.), Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, und Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, stellten das Programm zu "Düsseldorf erinnert – 80 Jahre Befreiung und Kriegsende" vor © Lokalbüro

OB Dr. Ste­phan Kel­ler (M.), Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion, und Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, stell­ten das Pro­gramm zu “Düs­sel­dorf erin­nert – 80 Jahre Befrei­ung und Kriegs­ende” vor © Lokalbüro

 

Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf wird in den kom­men­den Wochen unter dem Titel “Düs­sel­dorf erin­nert – 80 Jahre Befrei­ung und Kriegs­ende” die Jah­res­tage zwi­schen der Befrei­ung von Ausch­witz am 27. Januar und dem Kriegs­ende am 8. Mai 1945 mit ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tungs­for­ma­ten in den Fokus der Stadt­ge­sell­schaft rücken. Gemein­sam mit vie­len Part­ne­rin­nen und Part­nern aus Kunst und Kul­tur, Ver­ei­nen, Schu­len und Brauch­tum wurde ein Pro­gramm ent­wi­ckelt, in dem 70 Ver­an­stal­tun­gen gebün­delt vor­ge­stellt werden.

Diese set­zen sich mit dem Kriegs­ende 1945, mit der Befrei­ung von der NS-Herr­schaft und dem Neu­be­ginn in der unmit­tel­ba­ren Nach­kriegs­zeit aus­ein­an­der. Das Pro­gramm in Düs­sel­dorf zu die­sem Gedenk­zy­klus wurde am Mon­tag, 20. Januar 2025, von Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion, und Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, im Bea­trice-Strauss-Zen­trum vorgestellt.

“Der Zweite Welt­krieg for­derte mehr als 50 Mil­lio­nen Men­schen­le­ben. Die Natio­nal­so­zia­lis­ten ver­üb­ten unge­heu­er­li­che Kriegs­ver­bre­chen gegen die Zivil­be­völ­ke­run­gen der über­fal­le­nen Län­der, Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit – und den Holo­caust, den Mord an sechs Mil­lio­nen Jüdin­nen und Juden. Das Kriegs­ende war eine Befrei­ung für Europa und auch für Deutsch­land”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Wir erin­nern uns an das Jahr 1945 mit der Erkennt­nis, dass der Krieg nach Europa zurück­ge­kehrt ist. Der rus­si­sche Angriffs­krieg gegen die Ukraine hat den Frie­den auf unse­rem Kon­ti­nent gebro­chen. Er macht uns bewusst, wie labil die­ser Frie­den ist und wie schnell Kriege ent­ste­hen kön­nen. Der Hamas-Ter­ror vom 7. Okto­ber 2023 und des­sen Fol­gen über­all in Europa zei­gen uns ein wei­te­res Mal, dass Juden­hass und Anti­se­mi­tis­mus eben­falls nicht 1945 unwie­der­bring­lich unter­ge­gan­gen sind. Damit ist die Erin­ne­rung an das Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges, an den Unter­gang des Natio­nal­so­zia­lis­mus so aktu­ell und rele­vant wie sel­ten zuvor.”

Zu den vor­ge­stell­ten Ver­an­stal­tun­gen hat die Lan­des­haupt­stadt ein gemein­sa­mes Pro­gramm­heft ent­wi­ckelt, das kos­ten­frei in Düs­sel­dorf aus­ge­ge­ben wird. Das 52-sei­tige Heft ent­hält – neben dem Über­blick zu allen Pro­gramm­punk­ten – auch eine his­to­ri­sche Ein­füh­rung. Neben Gesprächs­for­ma­ten und Vor­trä­gen, an denen unter ande­rem auch Publi­zist Michel Fried­mann teil­neh­men wird, haben auch junge Men­schen Pro­gramm­punkte ent­wi­ckelt. So infor­mie­ren Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu den Stol­per­stei­nen in Ben­rath. Die Ober­stufe der Gesamt­schule Stet­ti­ner Straße stellt die Namens­ge­ber von Stra­ßen in Hel­ler­hof und Garath vor, die in bei­den Stadt­tei­len Wider­stand gegen das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Regime leisteten.

Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion: “Das Pro­gramm zeigt, wie viel­fäl­tig die Zugänge zu die­sem Thema sind. Es ist typisch für das kul­tu­relle Leben in unse­rer Stadt, dass so viele Akteure aus der Stadt­ge­sell­schaft sich mit eige­nen Ideen ein­ge­bracht haben. Ein star­kes Zei­chen dafür, dass die Erin­ne­rungs­kul­tur in unse­rer Stadt sehr leben­dig ist und wirk­lich inten­siv gelebt wird.“

Am 27. Januar 2025 – dem 80. Jah­res­tag der Befrei­ung von Ausch­witz – wird eine Kranz­nie­der­le­gung am ehe­ma­li­gen Güter­bahn­hof Deren­dorf sowie ein gro­ßes Gedenk­kon­zert der Robert-Schu­mann-Gesell­schaft statt­fin­den. Fer­ner gibt es Lesun­gen, Podi­ums­dis­kus­sio­nen und Aus­stel­lun­gen. Betei­ligt sind bei­spiels­weise For­tuna Düs­sel­dorf, die Düs­sel­dor­fer Jon­ges, die Poli­zei, das Film­mu­seum mit einer Film­reihe, die Jüdi­sche Gemeinde, das Stadt­mu­seum und der Erin­ne­rungs­ort Alter Schlacht­hof. Die Mahn- und Gedenk­stätte wird ab dem 8. April eine Son­der­aus­stel­lung unter dem Titel “Düs­sel­dorf 1945: Über­Le­ben in der Stadt” zeigen.

Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte: “Wir haben bei der Aus­ar­bei­tung des Pro­gramms ganz bewusst kei­nen ein­ma­li­gen Fest­akt ange­strebt, son­dern eine ganze Reihe an vie­len klei­ne­ren und mitt­le­ren Ver­an­stal­tun­gen. Das beruht auch auf der Tat­sa­che, dass die Befrei­ung vom NS-Regime kein punk­tu­el­les Ereig­nis, son­dern eher ein län­ge­rer Pro­zess war. Es gibt ganz viele 80. Jah­res­tage. So ist die Stadt gewis­ser­ma­ßen auch zwei­mal befreit wor­den: am 2. und 3. März die links­rhei­ni­schen Stadt­teile und am 16. und 17. April dann die übrige Stadt. Die gesamt­deut­sche Kapi­tu­la­tion am 8. Mai in Ber­lin war für die Düs­sel­dor­fer Bevöl­ke­rung ein eher abs­trak­tes Ereignis.”

Das Pro­gramm endet mit einem gro­ßen Geschichts­fes­ti­val für junge Men­schen Anfang Mai, das der Jugend­ring auf der Wiese vor der Reu­ter­ka­serne aus­rich­tet. Das Heft kann Ab Ende der Woche an ver­schie­de­nen Stel­len abge­holt wer­den: Mahn- und Gedenk­stätte, Müh­len­straße 29, Rat­haus­foyer, Markt­platz 2, Kul­tur­amt, Zoll­hof 13, sowie bei allen teil­neh­men­den Insti­tu­tio­nen. Wei­tere Infor­ma­tio­nen unter www.duesseldorf.de/80-jahre-kriegsende.

 

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