![Visualisierung möglicher Standorte und Beispiele der neuen Bänke am Worringer Platz,(c)Landeshauptstadt Düsseldorf/Amt für Verkehrsmanagement](https://www.lokalbuero.com/wp-content/uploads/2025/02/250211_luftbildmontage-bankstandorte.jpg)
Visualisierung möglicher Standorte und Beispiele der neuen Bänke am Worringer Platz,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Amt für Verkehrsmanagement
Mit dem gemeinsamen Projekt “Sicherheit im Bahnhofsumfeld” (“SiBu”) wollen die Landeshauptstadt Düsseldorf, das Polizeipräsidium Düsseldorf sowie die Bundespolizei die Situation rund um den Hauptbahnhof verbessern. Das Projekt wurde im September 2024 gestartet, um die Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung im Bahnhofsumfeld zu erhöhen und das Quartier aufzuwerten.
Während das Projektteam und die Arbeitsgruppen ihre Arbeit aufgenommen haben, werden seitens der drei Kooperationspartner Maßnahmen umgesetzt. So wird der Worringer Platz städtebaulich und sicherheitstechnisch optimiert und ordnungspolitische Elemente im Hauptbahnhof und dem Bahnhofsumfeld durchgeführt. Zudem ziehen Quartiersmanagement und das Förderprojekt “KreativRaum D” an den Worringer Platz.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Das Areal rund um den Hauptbahnhof, insbesondere dem Worringer Platz, bedarf einer umfassenden Neugestaltung. Es ist jedoch wichtig, dass wir neben einer städtebaulichen Langfristplanung schnelle, effektive Lösungen schaffen, die die Situation zeitnah verbessern. Es freut mich daher sehr, dass wir im engen Austausch mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren rund um den Worringer Platz bereits erste konkrete Maßnahmen umsetzen konnten, die schon heute positiv auf das Sicherheitsgefühl einzahlen.”
Polizeipräsidentin Miriam Brauns: “Mit diesen Maßnahmen schöpfen wir die polizeilichen Möglichkeiten weiter aus. Unmittelbare und personenbezogene Reaktionen auf Verstöße setzen ein klares Zeichen und erhöhen den Druck auf Straftäter. Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt für ein sicheres Bahnhofsumfeld.”
Silke Bußkamp, Inspektionsleiterin der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf: “Die Bundespolizei sorgt für die Sicherheit und Ordnung am Düsseldorfer Hauptbahnhof, der als wesentlicher Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr der Stadt einen Mittelpunkt des öffentlichen Lebens darstellt. Veränderungen in der Infrastruktur um den Hauptbahnhof verursachen Wechselwirkungen in diesem Verkehrsknotenpunkt. Daher ist eine enge Verzahnung zwischen den Landes- und den Bundesbehörden von besonderer Bedeutung. Nur auf diese Weise werden wirkungsvolle und nachhaltige Lösungen und Ergebnisse erzielt.”
Die Maßnahmen im Einzelnen:
Übernahme der Fläche und Abbau des Pavillons der Pizzeria auf dem Worringer Platz
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat das Nutzungsverhältnis mit dem Betreiber des Gastronomiebetriebes am Worringer Platz beendet und wird den seit einiger Zeit nicht mehr genutzten Pavillon Mitte Februar in Besitz nehmen. Geplant ist der von den Ordnungsbehörden ausdrücklich befürwortete zeitnahe Abbau des nicht mehr nutzbaren Pavillons, um die Übersichtlichkeit des Worringer Platzes zu erhöhen. Der aktuelle Betreiber des Gastronomiebetriebs entfernt am Dienstag, 11. Februar, die vorhandene Einzäunung des Pavillons sowie das Terrassenmobiliar.
Rückbau der Glasbausteinbänke am Worringer Platz – Ersatz durch schlankere Sitzgelegenheiten
Zur Verbesserung der Sicherheitslage und der Übersichtlichkeit des Worringer Platzes ist der Rückbau der bestehenden Glasbausteinbänke geplant. Aktuell werden diese regelmäßig als Verstecke beispielsweise für Drogen genutzt. Ersetzt werden sollen die Bänke durch neue, offene Sitzgelegenheiten, die eine bessere Einsehbarkeit des gesamten Platzes ermöglichen und weniger Rückzugsmöglichkeiten bieten. Die Installation erfolgt zunächst auf der Ostseite des Platzes. Auf der Westseite ist die Platzierung neuer Sitzgelegenheiten zu einem späteren Zeitpunkt geplant.
Ordnungspolitische Maßnahmen
Bereichsbetretungsverbote haben sich bereits in der Düsseldorfer Altstadt als effektives Instrument zur Gefahrenabwehr bewährt. Künftig soll diese Möglichkeit auch für das Bahnhofsumfeld genutzt werden. Durch die gezielte Untersagung des Aufenthalts für Personen, die wiederholt strafrechtlich in Erscheinung getreten sind, wird die Sicherheit in diesem Gebiet weiter erhöht.
Vorbereitet wird zudem die Einführung individueller Waffentrageverbote. Diese Maßnahme soll das Mitführen von Messern und anderen Gegenständen, die als Waffen eingesetzt werden können (z.B. Baseballschläger), bestimmten Einzelpersonen gezielt untersagen. Mit der konsequenten Durchsetzung der Verbote – einschließlich der Androhung und Festsetzung von Zwangsgeldern – soll die öffentliche Sicherheit weiter gestärkt und gewaltbereiten Personen frühzeitig entgegengewirkt werden.
Künftig sollen auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz im Rahmen des “Beschleunigten Verfahrens” schneller bearbeitet und Wiederholungstaten konsequenter geahndet werden. Ziel ist es, die Verfolgung von Drogenkriminalität im öffentlichen Raum noch effizienter zu gestalten und die Sicherheitslage weiter zu verbessern. Diese Maßnahme befindet sich aktuell in der Vorbereitung.
Bereits umgesetzt wurde eine deutlich erhöhte Streifenpräsenz von Polizei und Ordnungsamt auf dem Worringer Platz.
Vorkehrungen im Düsseldorfer Hauptbahnhof
Die Bundespolizei und das Bahnhofsmanagement haben in enger Abstimmung Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im Düsseldorfer Hauptbahnhof umgesetzt. Dazu zählen vor allem die Erhöhung der Präsenz der Bundespolizeistreifen und der DB Sicherheit im Hauptbahnhof sowie die Erweiterung der Räumlichkeiten für die Bahnhofsmission zur Unterstützung des Angebotes hilfsbedürftiger Menschen.
Optimierung der Beleuchtung und der Sauberkeit auf dem Worringer Platz
An mehreren Stellen auf dem Worringer Platz wird die Beleuchtungssituation optimiert. So werden insgesamt sechs neue Leuchten installiert sowie die Leuchtmittel dreier bestehender Maste durch neue, leistungsstärkere Leuchtmittel ersetzt. Bereits zuvor wurde die Beleuchtung auf dem Worringer Platz auf warmweiße LED umgestellt mit der Möglichkeit der Helligkeitsregelung durch die Polizei. Zudem wurde das Reinigungsintervall auf dem Platz verkürzt: Der Worringer Platz wird nun dreimal täglich vollständig gereinigt.
Einrichtung eines Quartiersmanagements
Mit der Einrichtung eines Quartiersmanagements am und um den Worringer Platz werden die bestehenden Strukturen miteinander vernetzt und geeignete Wege der Kommunikation etabliert. Der “kurze Draht” durch Vor-Ort-Präsenz ist niedrigschwellig und erhöht die Transparenz. Das Quartiersmanagement hat seine Tätigkeit zu Beginn des Jahres aufgenommen, weiteres Personal wird hinzukommen.
Fünf Arbeitsgruppen eingerichtet — Informationsveranstaltung geplant
Im Rahmen des Projekts “SiBu” wurden fünf Arbeitsgruppen eingerichtet. In den Arbeitsgruppen “Infrastruktur und Stadtgestaltung”, “Kultur”, “Öffentliche Sicherheit und Ordnung”, “Sauberkeit und Licht” sowie “Suchthilfe, Suchtprävention, Suchtausstieg und Streetwork” sind verschiedenste Akteure zusammengefasst, um mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation im Bahnhofsumfeld auf den Weg zu bringen.
Zudem ist zeitnah eine Informationsveranstaltung für Anwohnende, Gewerbetreibende und weitere Interessierte zum Thema “Sicherheit im Bahnhofsumfeld” geplant.
KreativRaum D zieht an den Worringer Platz
Das Förderprojekt KreativRaum D unterstützt und initiiert im Rahmen eines “Reallabors Worringer Platz” die Entstehung kreativer Räume, um damit einen Beitrag zu Stadt- bzw. Quartiersentwicklungsprozessen zu leisten. In den nächsten Tagen bezieht KreativRaum D Räume am Worringer Platz 20. Dort wird es direkt vor Ort regelmäßige Veranstaltungen und Angebote geben. Die Workshops und Arbeitsgruppen werden ab April regelmäßig in diesen Räumen tagen. Die Fassade des Hauses soll nicht nur üppig begrünt, sondern auch mit einer Lichtinstallation versehen werden.
Kreativraum D ist dezernatsübergreifendes Förderprojekt im Rahmen des Bundesprogrammes Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren.
Hintergrund: Projekt “Sicherheit im Bahnhofsumfeld”
Um die Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung im Bahnhofsumfeld zu erhöhen und das Quartier aufzuwerten, haben die Landeshauptstadt Düsseldorf, das Polizeipräsidium Düsseldorf sowie die Bundespolizei im September 2024 das gemeinsame Projekt “Sicherheit im Bahnhofsumfeld” (SiBu) ins Leben gerufen. Am Dienstag, 24. September 2024, unterschrieben Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Polizeipräsidentin Miriam Brauns sowie Helge Scharfscheer, Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.
Primäre Ziele dieser Kooperation: Die öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie das Sicherheitsempfinden erhöhen; Sauberkeit, Aufenthaltsqualität und die gemeinschaftliche Nutzung des Bahnhofsumfelds verbessern sowie soziale und gesundheitliche Hilfsangebote stärken und erweitern.
Um schnelle Entscheidungen und möglichst kurze Wege zu gewährleisten, wird “SiBu”, angelehnt an erfolgreiche Kooperationen wie dem Kriminalpräventiven Rat, der Sicherheitskonferenz oder zuletzt dem Projekt “Sicherheit in der Düsseldorfer Innenstadt” (SiDI), in einer eigenständigen Projektstruktur unter Beteiligung der Kooperationspartner durchgeführt. Auch externe Akteure wie die Deutsche Bahn, Rheinbahn, Anwohnende, Gewerbetreibende und soziale Träger werden eingebunden und bei der Entwicklung von Maßnahmen beteiligt.