Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte © Lokalbüro

Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte © Lokalbüro

 

Die Mahn- und Gedenk­stätte Düs­sel­dorf ver­an­stal­tet in Koope­ra­tion mit der Jüdi­schen Gemeinde Düs­sel­dorf und der Gesell­schaft für christ­lich-jüdi­sche Zusam­men­ar­beit Düs­sel­dorf ab sofort die Reihe “Lehr­haus. Bei­träge zur jüdi­schen Geschichte Düs­sel­dorfs”. Die Auf­takt­ver­an­stal­tung ist der Vor­trag “Die Syn­ago­gen­ge­meinde Düs­sel­dorf und ihre Fili­al­ge­mein­den vor dem Ers­ten Welt­krieg” von Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, am Mitt­woch, 19. Februar 2025, um 19 Uhr. Der Ein­tritt zum Vor­trag im Bea­trice-Strauss-Zen­trum der Mahn- und Gedenk­stätte, Markt­straße 2, ist kostenfrei.

Die Syn­ago­gen­ge­meinde Düs­sel­dorf wurde 1858 als moderne Kör­per­schaft des öffent­li­chen Rechts begrün­det. Alle im dama­li­gen Land­kreis bestehen­den Klein- und Kleinst­ge­mein­den wur­den zu Fili­al­ge­mein­den der Groß­stadt­ge­meinde – ob sie es woll­ten oder nicht. Der Vor­trag behan­delt die Geschichte die­ser Toch­ter­ge­mein­den (Kai­sers­werth, Ratin­gen, Ben­rath-Urden­bach, Ger­res­heim-Erkrath und Kett­wig vor der Brü­cke) und erläu­tert das Ver­hält­nis zwi­schen dem urba­nen Zen­trum und dem Land- und Klein­stadt­ju­den­tum an der Peri­phe­rie. Diese Kon­stel­la­tion war nicht immer span­nungs­frei: Die Kon­flikte dreh­ten sich um Steu­ern und Gebäude, aber auch um die reli­giöse Lebens­weise, die Anwen­dung der Kasch­rut (jüdi­sche Spei­se­vor­schrif­ten) und die all­ge­meine “Geset­zes­treue“.

Die neue Ver­an­stal­tungs­reihe “Lehr­haus” beleuch­tet ein­zelne Aspekte der jüdi­schen Geschichte Düs­sel­dorfs, die sehr viel facet­ten­rei­cher und reich­hal­ti­ger ist als all­ge­mein bekannt ist. Bewusst ste­hen Per­spek­ti­ven auf die Geschichte vor 1933 – also die Vor­mo­derne, das Zeit­al­ter der Eman­zi­pa­tion, das Kai­ser­reich oder die Wei­ma­rer Repu­blik – genauso im Mit­tel­punkt wie die Ver­fol­gungs­ge­schichte zwi­schen 1933 und 1945 sowie die Wie­der­be­grün­dung der Jüdi­schen Gemeinde nach dem Holocaust.