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Für Hunde sind Karnevalsumzüge mit Stress oder auch Angst verbunden. Tierschützer lehnen die Kostümierung der Vierbeiner ab. © Deutscher Tierschutzbund e.V.
Mit Blick auf die bevorstehenden Karnevalstage appelliert der Deutsche Tierschutzbund an Tierhalter, ihre Haustiere weder zu verkleiden noch zu Karnevalsveranstaltungen mitzunehmen. Kostüme und Accessoires, die oft als niedlich empfunden werden, sind nicht tiergerecht und können das Wohlbefinden der Tiere erheblich beeinträchtigen.
Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Kommunikationsprobleme
Laut der Tierschutzreferentin Nina Brakebusch bergen Verkleidungen für Tiere diverse Risiken. Sie schränken die Bewegungsfreiheit ein, können Verletzungen verursachen und stören die natürliche Kommunikation mit Artgenossen. Gerade bei Hunden und Katzen ist Körpersprache ein wesentliches Element der Interaktion. Werden Ohren, Schwanz oder Nackenhaare durch ein Kostüm verdeckt, können Signale nicht richtig gesendet oder empfangen werden. Dies kann zu Missverständnissen und sogar Konflikten zwischen Tieren führen.
Karneval als Stressfaktor für Haustiere
Neben den direkten Auswirkungen von Verkleidungen auf das Tierverhalten sind auch Karnevalsveranstaltungen für Haustiere ungeeignet. Menschenmengen, laute Musik und ausgelassene Stimmung können Stress und Angst auslösen. “Die Lautstärke und das hektische Treiben sind für Tiere eine Belastung”, erklärt Brakebusch. Der Tierschutzbund empfiehlt daher, Hunde und andere Haustiere nicht zu Umzügen oder Feiern mitzunehmen.
Risiken von Kostümmaterialien
Zusätzlich zu den psychischen Belastungen stellen auch die Materialien der Kostüme eine Gefahr dar. Viele enthalten Stoffe, die für Tiere giftig sein können. Wird ein Kostümteil ins Maul genommen, besteht das Risiko, dass das Tier schädliche Substanzen aufnimmt oder Kleinteile verschluckt. Strangulationsgefahr und allergische Reaktionen sind weitere potenzielle Risiken.
Kritik an Social-Media-Trends
Ein weiteres Problem sieht der Deutsche Tierschutzbund in der zunehmenden Verbreitung von Bildern verkleideter Tiere in sozialen Netzwerken. “Die Vermenschlichung von Tieren in sozialen Medien führt oft dazu, dass ihre eigentlichen Bedürfnisse ignoriert werden”, so Brakebusch. Likes und Followerzahlen sollten nicht über das Wohl des Tieres gestellt werden. Das Teilen solcher Bilder kann Nachahmer anregen, die sich der möglichen negativen Auswirkungen nicht bewusst sind.
Appell an Tierhalter
Der Deutsche Tierschutzbund ruft Tierhalter dazu auf, die Bedürfnisse ihrer Haustiere zu respektieren und auf Verkleidungen sowie Karnevalsbesuche mit Tieren zu verzichten. Wer seinem Tier etwas Gutes tun möchte, sollte für eine ruhige Umgebung sorgen und auf stressige Situationen verzichten.