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Auftaktveranstaltung “Die Synagogengemeinde Düsseldorf” © Mahn- und Gedenkstätte
Am Mittwochabend fand die erste Veranstaltung der neuen Vortragsreihe “Lehrhaus. Beiträge zur jüdischen Geschichte Düsseldorfs” im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte statt. Die von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf sowie der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit initiierte Reihe widmet sich verschiedenen Aspekten der jüdischen Geschichte der Stadt.
Den Auftakt bildete der Vortrag “Die Synagogengemeinde Düsseldorf und ihre Filialgemeinden vor dem Ersten Weltkrieg” von Dr. Bastian Fleermann, dem Leiter der Mahn- und Gedenkstätte. Vor zahlreich erschienenem Publikum sprach Fleermann über die Gründung der Synagogengemeinde Düsseldorf im Jahr 1858 als moderne Körperschaft des öffentlichen Rechts und die damit verbundene Eingliederung kleinerer jüdischer Gemeinden aus dem Umland. Dabei beleuchtete er das spannungsreiche Verhältnis zwischen der urbanen Großstadtgemeinde und den ländlichen Tochtergemeinden wie Kaiserswerth, Ratingen, Benrath-Urdenbach, Gerresheim-Erkrath und Kettwig vor der Brücke. Besonders thematisiert wurden Konflikte um finanzielle Beiträge, die Nutzung von Gebäuden sowie religiöse Fragen wie die Kaschrut und die allgemeine Gesetzestreue.
Die Veranstaltungsreihe “Lehrhaus” zielt darauf ab, die vielschichtige Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Düsseldorf aufzuarbeiten. Neben der Verfolgungsgeschichte zwischen 1933 und 1945 sollen auch frühere Epochen wie das Kaiserreich und die Weimarer Republik in den Fokus gerückt werden. Ebenso wird die Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde nach dem Holocaust thematisiert.
Die Organisatoren zeigten sich zufrieden mit dem großen Interesse am Eröffnungsvortrag und hoffen auf eine ebenso rege Teilnahme an den kommenden Veranstaltungen der Reihe. Der Eintritt zu den Vorträgen ist kostenfrei.