Ordnungsdezernent Christian Zaum, CC-Präsident Lothar J. Hörning und der Leitende Polizeidirektor Thorsten Fleiß (v.l.),(c) Lokalbüro

Ord­nungs­de­zer­nent Chris­tian Zaum, CC-Prä­si­dent Lothar J. Hör­ning und der Lei­tende Poli­zei­di­rek­tor Thors­ten Fleiß (v.l.),© Lokalbüro

 

Von Man­fred Fammler

Inne­hal­ten, durch­at­men und dann mit Voll­dampf auf die när­ri­sche Ziel­ge­rade. Düs­sel­dorf berei­tet sich auf das größte Open-Air-Event des Jah­res vor: Min­des­tens 800.000 Besu­cher erwar­tet CC-Chef Lothar Hör­ning zum Rosen­mon­tag am Rhein. Sämt­li­che Vor­be­rei­tun­gen sind abge­schlos­sen, sag­ten Ord­nungs­amt, Poli­zei und Kar­ne­va­lis­ten ein­ver­nehm­lich bei der Vor­stel­lung der Maßnahmen.

Dabei reicht das The­men-Tableau für die tol­len Tage ab Alt­wei­ber über Glas­ver­bot und Toi­let­ten bis hin zu einer ein­dring­li­chen War­nung vor KO-Trop­fen. Über das Sicher­heits­kon­zept wurde hin­ge­gen weni­ger gespro­chen. Thors­ten Fleiß, Lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor für Gefah­ren­ab­wehr: „In den letz­ten Jah­ren war der Rosen­mon­tags­um­zug aus­ge­spro­chen gut geschützt. Er ist einer der best­ge­schütz­ten Groß­ver­an­stal­tung in Deutsch­land.“ Ord­nungs­de­zer­nent Chris­tian Zaum fügte hinzu: „Wir gehen in Düs­sel­dorf von einem hohen Niveau aus. Trotz­dem haben wir noch nach­ge­bes­sert und nach­jus­tiert.“ Nur so viel: Meh­rere Tau­send uni­for­mierte und zivile Poli­zis­ten wer­den den Zug­weg säu­men und gene­rell auf „nie­der­schwel­li­gem Niveau ein­grei­fen – bei­spiels­weise bei Schub­sen oder Antan­zen“, so Jan­nik Mül­ler, Poli­zei Düsseldorf.

Zusätz­lich wer­den mobile Über­wa­chungs­ka­me­ras und sogar Droh­nen zum Ein­satz kom­men. Bestimmt ohne Droh­nen aber mit glei­chen Vor­ga­ben will die Poli­zei eben­falls an den ande­ren Tagen jenen den Kar­ne­val ver­der­ben, die kei­nen Spaß an der guten Laune haben. Dass das Mes­ser- bezie­hungs­weise Waf­fen­ver­bot wei­ter­hin gilt, scheint – obwohl grund­sätz­lich ziem­lich deut­lich – den­noch den Hin­weis von Thors­ten Fleiß, Lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor für Gefah­ren­ab­wehr, wert: Täu­schend echt aus­se­hende Spiel­zeug­waf­fen soll­ten nicht getra­gen wer­den. „So einen Scha­ber­nack brau­chen wir nicht.“

Glasverbot und Toilettenkonzept

An 16 Sperr­pos­ten wird rund um die Alt­stadt das Glas­ver­bot kon­trol­liert. Ins­ge­samt wer­den rund 300 Mit­ar­bei­ter des Ord­nungs­am­tes oder pri­va­ter Sicher­heits­fir­men die­ses Ver­bot durch­set­zen. „Wir wer­den Mann und Maus auf die Straße brin­gen“, ver­spricht Ord­nungs­de­zer­nent Chris­tian Zaum, der gleich­zei­tig an die Kar­ne­vals­gäste appel­lierte: „Las­sen Sie Glas zu Hause.“

Übri­gens wer­den wei­tere Ein­satz­kräfte in der Innen­stadt patrouil­lie­ren, um Wild­pin­k­ler zu erwi­schen. Ertappte müs­sen mit einem Buß­geld von über 150 Euro rech­nen. Für diese Unart gibt es näm­lich kaum noch Gründe, da die Stadt ihr Toi­let­ten­kon­zept aus­ge­wei­tet hat. So berich­tet Ord­nungs­de­zer­nent Zaum davon, dass die Anzahl mobi­ler Toi­let­ten im Ver­gleich zu den Vor­jah­ren deut­lich erhöht wurde, was ins­be­son­dere Frauen ent­ge­gen­kom­men soll. Hier fin­den Sie den Link zu den Stand­or­ten.

Achtung K.O.-Tropfen

So aus­ge­las­sen und schön der Kar­ne­val auch ist, und auch wenn das unbe­schwerte Fei­ern an ers­ter Stelle ste­hen soll, birgt er auch Schat­ten­sei­ten. Dazu gehö­ren die soge­nann­ten „K.O.-Tropfen“. Diese farb‑, geruchs- und geschmacks­neu­tra­len Betäu­bungs­mit­tel wer­den über­all dort ein­ge­setzt, wo Alko­hol kon­su­miert wird. Täter mischen sie in Getränke, um die Opfer wil­len- und hilf­los zu machen, um sie aus­zu­rau­ben oder sexu­ell zu miss­brau­chen. Des­we­gen sollte ein Glas nie unbe­auf­sich­tigt blei­ben und es sollte kein gefüll­tes Glas von unbe­kann­ten Per­so­nen ange­nom­men wer­den. Hier gibt es einige Tipps, was im Ver­dachts­fall getan wer­den kann.

Düs­sel­dorf ist auf den Ansturm der Jecken an den drei tol­len Tagen gerüs­tet. Auch die Wagen sind – bis auf wenige TÜV-Vor­ga­ben – für den Rosen­mon­tag startklar.