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Mahnwache vor Düsseldorfer Synagoge © Lokalbüro
Am Abend versammelten sich rund 250 Menschen vor der Synagoge in Düsseldorf, um an einer Mahnwache teilzunehmen. Anlass war die Rückgabe der sterblichen Überreste von vier Menschen durch die Hamas an Israel. Unter den Teilnehmern war auch Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, die klare Worte fand.
Die Hamas hatte im Gazastreifen vier Leichen an Israel übergeben. Laut offiziellen Angaben handelt es sich um Geiseln, die nicht überlebt haben. Die israelische Armee bestätigte, dass einer der Toten als Oded Lifschitz identifiziert wurde. Unklar bleibt weiterhin das Schicksal von Schiri Bibas und ihren Kindern Ariel und Kfir.
Die Szene der Übergabe war für viele schwer zu ertragen: Die Hamas errichtete eine Bühne am Ort der Rückgabe, während vermummte Männer in Uniform die Situation inszenierten. Zuschauer bejubelten das Geschehen.
Jüdische Gemeinde tief betroffen
Oded Horowitz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, sprach von einem Moment tiefen Schmerzes. „Es ist unerträglich zu sehen, wie Terroristen daraus eine Show machen. Jeder Mensch mit Mitgefühl sollte darüber entsetzt sein und eine klare Haltung zeigen“, betonte er. Gleichzeitig machte Horowitz deutlich, dass der Wille ungebrochen sei, sich für die Freilassung der Geiseln und die Sicherheit Israels einzusetzen.
Klaudia Zepuntke zeigt Solidarität
Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke unterstrich die Bedeutung der Mahnwache. „Es ist essenziell, dass wir als Stadtgesellschaft ein Zeichen setzen und unsere Anteilnahme zeigen“, sagte sie vor den Anwesenden. „Düsseldorf steht an der Seite der Opfer des 7. Oktobers 2023. Wir hoffen und fühlen mit ihnen.“
Sie erinnerte zudem an die regelmäßigen Sonntagsspaziergänge in der Königsallee, bei denen der Opfer gedacht wird. Der kommende Sonntag habe dabei eine besondere Bedeutung, da es um die Hoffnung auf die Rückkehr aller Geiseln gehe.
Mit der Aktion „Run for their lives“ soll ein weiteres Zeichen der Solidarität gesetzt werden. „Wir haben gesehen, welche grausamen Taten die Hamas begeht. Es hat nichts mit Menschenrechten oder Würde zu tun“, so Zepuntke. „Es ist wichtig, klar zwischen Opfern und Tätern zu unterscheiden.“
Die Mahnwache war ein starkes Symbol der Verbundenheit und ein Aufruf an die Gesellschaft, sich gegen Hass und Gewalt zu positionieren.