Abstimmaschenbecher am Burgplatz: Die Landeshauptstadt will wegen der Zigaretten mit einem "Abstimmaschenbecher" spielerisch das Bewusstsein für die Umwelt schärfen und das Erscheinungsbild verbessern. © Landeshauptstadt Düsseldorf/Umweltamt

Abstim­ma­schen­be­cher am Burg­platz: Die Lan­des­haupt­stadt will wegen der Ziga­ret­ten mit einem “Abstim­ma­schen­be­cher” spie­le­risch das Bewusst­sein für die Umwelt schär­fen und das Erschei­nungs­bild ver­bes­sern. © Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Umweltamt

 

Spie­le­risch die Ziga­rette rich­tig in der Alt­stadt entsorgen

Nach dem Rau­chen wird die Ziga­rette meis­tens acht­los weg­ge­schnippt. Das kann nicht nur teuer wer­den, son­dern ist auch schlecht für die Umwelt. Die Lan­des­haupt­stadt will wegen der Kip­pen nun mit einem “Abstim­ma­schen­be­cher” spie­le­risch das Bewusst­sein für die Umwelt schär­fen und das Erschei­nungs­bild am Bol­ker Stern und der Frei­treppe am Burg­platz verbessern.

Mit Kip­pen abstim­men – so geht´s:
Auf jedem Abstim­ma­schen­be­cher gibt es eine Frage, gestar­tet wird mit “Alt oder Pils?” – je nach Ant­wort kann die linke bezie­hungs­weise rechte Aschen­be­cher­öff­nung für die Ziga­rette genutzt wer­den. Hin­ter einem trans­pa­ren­ten Sicht­feld zei­gen die Ziga­ret­ten­stum­mel an, wel­che Ant­wort belieb­ter ist. Alle paar Wochen wer­den die Fra­gen aus­ge­tauscht unter ande­rem “Heute schon gelacht?”, “zum Sta­dion mit dem Fahr­rad oder der Bahn?”, “Kaf­fee mit Milch oder schwarz?” oder auch “in die Wert­stoff­tonne gehört… Gieß­kanne oder Yucca-Palme”.

“Ziga­ret­ten schä­di­gen beim Gebrauch nicht nur die Gesund­heit und beein­träch­ti­gen das Erschei­nungs­bild der Stadt, son­dern stel­len auch eine gewisse Gefahr für die Umwelt dar, wenn sie ein­fach so weg­ge­schnippt wer­den”, sagt Jochen Kral, Dezer­nent für Mobi­li­tät und Umwelt. Er führt wei­ter aus: “An vie­len Stel­len im Stadt­ge­biet sind lei­der immer wie­der acht­los weg­ge­wor­fene Kip­pen vor­zu­fin­den. Mit den Abstim­ma­schen­be­chern möchte die Stadt Düs­sel­dorf an das Ent­sor­gungs­be­wusst­sein appel­lie­ren und zum Mit­ma­chen moti­vie­ren und setzt damit ein wich­ti­ges Zei­chen für eine gesunde Umwelt und ein sau­be­res Stadtbild.”

“Kip­pen Schnip­pen” ist eine Ordnungswidrigkeit:
Was vie­len Rau­che­rin­nen und Rau­chern nicht klar ist — das Weg­schnip­pen einer Ziga­ret­ten­kippe ist eine Ord­nungs­wid­rig­keit, die in Düs­sel­dorf in der Regel mit einem Ver­warn­geld von 50 Euro geahn­det wird.

“Kip­pen Schnip­pen” ist eine Gefahr für die Umwelt:
Welt­weit lan­den jedes Jahr nach Schät­zun­gen des Lan­des­am­tes für Natur, Umwelt und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len (LANUV) rund 4,5 Bil­lio­nen Ziga­ret­ten­kip­pen auf dem Boden statt im Abfall­be­häl­ter. Reste von Ziga­ret­ten ent­hal­ten bis zu 700 teil­weise sehr gif­tige Sub­stan­zen: neben Niko­tin zum Bei­spiel Arsen, Blei, Cad­mium, Ben­zol und sogar radio­ak­ti­ves Polo­nium – Stoffe, die in Umwelt und Gewäs­ser gelan­gen, wo sie sich anrei­chern und Lebe­we­sen und Grund­was­ser schä­di­gen. Fil­ter bestehen aus Kunst­stoff, des­sen Reste als Mikro­plas­tik am Ende in die Nah­rungs­kette wan­dern können.

Kip­pen­an­samm­lun­gen wer­den natür­lich auch wei­ter­hin im Zuge der Rei­ni­gungs­durch­gänge ent­fernt. Wün­schens­wert ist aber natür­lich, dass mehr aus­ge­drückte Ziga­ret­ten in den rund 6.500 Stra­ßen­pa­pier­kör­ben mit Ascher­vor­rich­tung und nun auch in den zwei Abstim­ma­schen­be­chern landen.