Die Kuratorinnen und Kuratoren Dr. Bastian Fleermann (l.),  Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, Hildegard Jakobs (2.v.l.), stellvertretende Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte, Astrid Hirsch-von Borries (2.v.r.), Dr. Andrea Ditchen (r.) und Jona Winstroth haben die neue Ausstellung "Düsseldorf 1945. ÜberLeben in der Stadt" vorgestellt. © Lokalbüro

Die Kura­to­rin­nen und Kura­to­ren Dr. Bas­tian Fleer­mann (l.), Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, Hil­de­gard Jakobs (2.v.l.), stell­ver­tre­tende Lei­te­rin der Mahn- und Gedenk­stätte, Astrid Hirsch-von Bor­ries (2.v.r.), Dr. Andrea Dit­chen (r.) und Jona Win­stroth haben die neue Aus­stel­lung “Düs­sel­dorf 1945. Über­Le­ben in der Stadt” vor­ge­stellt. © Lokalbüro

 

Unter dem Titel „Düs­sel­dorf 1945. Über­Le­ben in der Stadt“ zeigt die Mahn- und Gedenk­stätte an der Müh­len­straße ab dem 8. April 2025 eine neue Son­der­aus­stel­lung. Anlass ist der 80. Jah­res­tag des Endes des Zwei­ten Welt­kriegs. Die Aus­stel­lung beleuch­tet die letz­ten Kriegs­wo­chen vom Februar bis zum 17. April 1945 aus der Per­spek­tive von Düs­sel­dor­fer Bür­ge­rin­nen und Bür­gern – unmit­tel­bar, ein­dring­lich und bio­gra­fisch fokussiert.

Im Mit­tel­punkt ste­hen die Erleb­nisse von neun Men­schen an acht aus­ge­wähl­ten Tagen in die­ser dra­ma­ti­schen Phase der Stadt­ge­schichte. Dazu gehö­ren u.a. Erna Etscheit, die sich als Jüdin in Ober­kas­sel ver­steckt hielt und am 4. März 1945 erst­mals in Frei­heit erwachte, sowie Else Gores und Erna Schul­hoff, die mutig Ver­folgte schütz­ten und sich damit selbst in Gefahr brachten.

Die Aus­stel­lung macht deut­lich, wie stark die Lebens­rea­li­tä­ten zwi­schen dem links- und rechts­rhei­ni­schen Düs­sel­dorf aus­ein­an­der­gin­gen, nach­dem ame­ri­ka­ni­sche Trup­pen am 3. März 1945 den Rhein erreich­ten. Wäh­rend im Links­rhei­ni­schen die NS-Herr­schaft fak­tisch endete, inten­si­vierte sich im rechts­rhei­ni­schen Teil der Stadt die Gewalt des unter­ge­hen­den Regimes. Beson­ders ein­drucks­voll ist die Gegen­über­stel­lung von Schick­sa­len der Opfer mit drei Bio­gra­fien von Tätern – dar­un­ter der Poli­zist Vic­tor Har­nisch­fe­ger, der noch im Früh­jahr 1945 Zwangs­ar­bei­ter ermordete.

Neben den per­sön­li­chen Geschich­ten ver­mit­telt die Aus­stel­lung auch umfas­sende Infor­ma­tio­nen zur Kriegs- und Ver­sor­gungs­lage, zur Eska­la­tion des Ter­rors in den letz­ten Kriegs­ta­gen sowie zur unmit­tel­ba­ren Zeit nach der Befrei­ung. Ergänzt wird die Prä­sen­ta­tion durch ori­gi­na­les Film­ma­te­rial der US-Trup­pen, das die Kampf­hand­lun­gen und die Ein­nahme Düs­sel­dorfs dokumentiert.

Kura­tiert wurde die Aus­stel­lung von Dr. Bas­tian Fleer­mann, Dr. Andrea Dit­chen, Astrid Hirsch-von Bor­ries, Hil­de­gard Jakobs und Jona Win­stroth. Sie ist im his­to­ri­schen Luft­schutz­kel­ler der Gedenk­stätte zu sehen – ein authen­ti­scher Ort, der den Besucher:innen zusätz­lich einen Ein­druck der dama­li­gen Lebens­um­stände ver­mit­telt. Auf­grund denk­mal­recht­li­cher Vor­ga­ben ist der Kel­ler jedoch nicht bar­rie­re­frei zugänglich.

Die Son­der­aus­stel­lung läuft bis zum 28. Sep­tem­ber 2025. Der Ein­tritt ist frei. Geöff­net ist die Mahn- und Gedenk­stätte sonn­tags sowie diens­tags bis frei­tags von 11 bis 17 Uhr, sams­tags von 13 bis 17 Uhr; mon­tags bleibt sie geschlossen.

Grup­pen­füh­run­gen kön­nen unter Tel. 0211–8996205 oder per E‑Mail an nicole.merten@duesseldorf.de gebucht wer­den. Wei­tere Infor­ma­tio­nen fin­den sich auf der Web­site www.gedenkstaetteduesseldorf.de.

Die Aus­stel­lung ist Teil der stadt­wei­ten Ver­an­stal­tungs­reihe „Düs­sel­dorf erin­nert. 80 Jahre Kriegs­ende und Befrei­ung“, die seit Januar 2025 his­to­ri­sche, poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Aspekte die­ser Zeit beleuchtet.

Blick in die Aus­stel­lung © Lokalbüro