Einblicke in den Workshop zum Thema „Fachkräftebedarf in der Wasserstoffwirtschaft“. © Landeshaupstadt Düsseldorf/Claus Langer

Ein­bli­cke in den Work­shop zum Thema „Fach­kräf­te­be­darf in der Was­ser­stoff­wirt­schaft“. © Lan­des­haup­stadt Düsseldorf/Claus Langer

 

Die Kom­pe­tenz­re­gion Was­ser­stoff Düssel.Rhein.Wupper hat am 7. April 2025 in Düs­sel­dorf, gemein­sam mit füh­ren­den Exper­ten aus Wis­sen­schaft und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, einen Work­shop zum Thema “Fach­kräf­te­be­darf in der Was­ser­stoff­wirt­schaft” ver­an­stal­tet. Die Bedeu­tung von Was­ser­stoff für die Ener­gie­wende ist groß, die Her­aus­for­de­run­gen für den Arbeits­markt aber auch.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler betonte in sei­ner Eröff­nungs­rede die zen­trale Rolle, die Was­ser­stoff für die nach­hal­tige Ent­wick­lung der Stadt und die regio­nale Wirt­schaft spielt: “Düs­sel­dorf setzt auf zukunfts­wei­sende Tech­no­lo­gien, um Kli­ma­neu­tra­li­tät zu errei­chen. In Bezug auf kon­krete Ein­satz­fel­der von Was­ser­stoff haben wir schon eini­ges vor­zu­wei­sen. So sind bereits zehn Brenn­stoff­zel­len­busse bei der Rhein­bahn in Betrieb, zehn wei­tere sind bestellt. Sie kön­nen künf­tig an einer neuen Hoch­leis­tungs­tank­stelle mit Was­ser­stoff betankt wer­den, die zur­zeit in der Nähe der Stadt­werke gebaut wird. Außer­dem wer­den die Stadt­werke ab nächs­tem Jahr selbst Was­ser­stoff mit­hilfe einer Elek­tro­ly­se­an­lage erzeu­gen. Damit Was­ser­stoff eine Schlüs­sel­rolle für die Dekar­bo­ni­sie­rung der Wirt­schaft ein­neh­men kann, ist neben der Infra­struk­tur auch qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal not­wen­dig. Daher ist es wich­tig, Work­shops wie den heu­ti­gen zur Frage des Fach­kräf­te­be­darfs durchzuführen.”

Der For­schungs­di­rek­tor des Bun­des­in­sti­tuts für Berufs­bil­dung, Hubert Ertl, berich­tete anschlie­ßend von aktu­el­len For­schungs­er­geb­nis­sen zum Fach­kräfte- und Kom­pe­tenz­be­darf in der Was­ser­stoff­wirt­schaft. “Unsere Pro­jek­tio­nen zei­gen, dass die aus­rei­chende Pro­duk­tion und Nut­zung von grü­nem Was­ser­stoff für unser Beschäf­ti­gungs­sys­tem große Her­aus­for­de­run­gen aber auch Chan­cen mit sich brin­gen. Eine Reihe von dua­len Aus­bil­dungs­be­ru­fen bie­ten bereits gute Grund­la­gen für die qua­li­fi­zierte Tätig­keit in den ein­schlä­gi­gen Wirt­schafts­be­rei­chen. Es geht nun darum, gezielte Anpas­sungs­qua­li­fi­zie­run­gen zu ent­wi­ckeln und umzu­set­zen, um die Fach­kräf­te­nach­frage im Sek­tor Was­ser­stoff zu decken”, so Ertl.

Ver­tre­ter von Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen stell­ten Bil­dungs­an­ge­bote vor, wie die “Zusatz­qua­li­fi­ka­tion Was­ser­stoff” des IHK Nie­der­rhein oder das “Was­ser­stoff-Labor” des Berufs­bil­dungs­zen­trums Dor­ma­gen. Ein Ver­tre­ter der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dort­mund wies auf den neuen Mas­ter­stu­di­en­gang mit dem Schwer­punkt Was­ser­stoff hin, der ab nächs­tem Win­ter­se­mes­ter im Euref-Cam­pus Düs­sel­dorf gelehrt wird.

In einem Podi­ums­ge­spräch dis­ku­tier­ten Exper­ten von den Wup­per­ta­ler Stadt­wer­ken, dem Elek­tro­ly­se­ur­her­stel­ler Neu­man & Esser, der Esse­ner Kraft­werks­schule KWS Energy Know­ledge sowie dem Zen­trum für Brenn­stoff­zel­len­tech­nik aus Duis­burg, wel­che Qua­li­fi­ka­tio­nen und Aus­bil­dungs­wege not­wen­dig sind, um dem stei­gen­den Bedarf an Fach­kräf­ten gerecht zu wer­den. Die Exper­ten auf dem Podium waren ein­hel­lig der Mei­nung, dass zukünf­tige Qua­li­fi­ka­ti­ons­lü­cken früh­zei­tig geschlos­sen wer­den müs­sen, um die Fach­kräf­te­aus­bil­dung opti­mal an die Anfor­de­run­gen der Was­ser­stoff­wirt­schaft anzu­pas­sen. Bereits vor­han­dene Aus- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bote soll­ten dabei wei­ter­ent­wi­ckelt und auf die Bedarfe der Unter­neh­men ange­passt werden.

Ein Resul­tat der Ver­an­stal­tung war die Erkennt­nis, dass die enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen Unter­neh­men und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen ent­schei­dend ist, um den kon­kre­ten Fach­kräf­te­be­darf der Unter­neh­men zu erfas­sen. Die Ergeb­nisse des Work­shops flie­ßen in die zukünf­ti­gen Stra­te­gien der Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen und Hoch­schu­len zur Fach­kräf­te­si­che­rung ein.

Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen
In Düs­sel­dorf gibt es bereits kon­krete Ein­satz­fel­der von Was­ser­stoff: Die Rhein­bahn stellt ihre Bus­flotte auf kli­ma­freund­li­che Antriebe um und hat bereits zehn Brenn­stoff­zel­len-Busse in Betrieb genom­men, zehn wei­tere Brenn­stoff­zel­len-Busse sind bestellt. In der Nähe der Düs­sel­dor­fer Stadt­werke und der Awista wird der­zeit eine Hoch­leis­tungs­tank­stelle errich­tet. Dort kön­nen nach ihrer Eröff­nung die emis­si­ons­freien Was­ser­stoff­busse der Rhein­bahn und Brenn­stoff­zel­len-Lkw betankt wer­den. Die Stadt­werke Düs­sel­dorf bauen der­zeit eine Was­ser­stoff-Elek­tro­ly­se­an­lage zur Erzeu­gung von Was­ser­stoff am Müll­heiz­kraft­werk in Flin­gern. Diese soll im Laufe des nächs­ten Jah­res in Betrieb gehen und wird dann die Hoch­leis­tungs­tank­stelle am Höher­weg mit Was­ser­stoff beliefern.

Die Städte Düs­sel­dorf, Duis­burg, Wup­per­tal, der Rhein-Kreis Neuss und der Kreis Mett­mann ver­bin­den bereits heute zahl­rei­che Kom­pe­ten­zen einer kom­men­den Was­ser­stoff­wirt­schaft. Diese zu bün­deln, fach­lich zu ver­net­zen und auch mit neuen Part­nern und krea­ti­ven Lösun­gen wei­ter aus­zu­bauen, ist die Idee der Kom­pe­tenz­re­gion Was­ser­stoff. Wei­tere Infor­ma­tio­nen gibt es unter https://www.kompetenzregion-wasserstoff-drw.de/.