Kirschblütenfest © LB / Olaf Oidtmann

Kirsch­blü­ten­fest © LB / Olaf Oidtmann

 

Von Man­fred Famm­ler
Hanami heißt nichts wei­ter als „Blüte betrach­ten“. Doch für die japa­ni­sche Nation ist dies viel mehr – und so fei­erte auf der Galopp­renn­bahn die Düs­sel­dor­fer Gemein­schaft ihr Kirsch­blü­ten­fest und beschwor dabei die enge Ver­bun­den­heit und Freund­schaft der Völker.

So unter­strich der Abend auf der Renn­bahn, „wie leben­dig, viel­fäl­tig und herz­lich die guten deutsch-japa­ni­schen Bezie­hun­gen“ seien, so Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Kel­ler. Er erin­nerte daran, dass am Rosen­mon­tag in die­sem Jahr erst­mals eine japa­ni­sche Gruppe teil­ge­nom­men habe. Dabei ist 2025 ein beson­de­res Jahr für „Little Tokyo am Rhein“: Vor 70 Jah­ren wur­den mit Mit­sui und Mitsu­bi­shi die bei­den ers­ten japa­ni­schen Unter­neh­men in der Lan­des­haupt­stadt regis­triert. Kel­ler: „Sie haben damit den Grund­stein für die Ent­wick­lung Düs­sel­dorfs zum größ­ten Japan-Stand­ort Kon­ti­nen­tal­eu­ro­pas gelegt.“

Und ein zwei­tes Jubi­läum steht an: Vor 50 Jah­ren, am 24. Mai 1975, wurde der Japa­ni­sche Gar­ten im Nord­park als Dan­ke­schön der japa­ni­schen Gemein­schaft der Stadt geschenkt. Ob Wirt­schafts-Tag oder Future-Tech, ob Japan-Tag oder Dokomi – Busi­ness und rhei­ni­sche Lebens­art ver­mi­schen sich auch in die­sem Jahr wie­der zu einem glo­ba­len und loka­len Busi­ness in Düsseldorf.

Die inten­si­ven wirt­schaft­li­chen Bezie­hun­gen stellte ebenso NRW-Vize­mi­nis­ter­prä­si­den­tin Mona Neu­baur her­aus. Sie ver­wies auf die geo­po­li­ti­sche Lage und das schwie­rige kon­junk­tu­relle Umfeld, „das für unsere Unter­neh­men in der Region zu gro­ßen Sor­gen“ führe. Jedoch: „In Zei­ten des Wan­dels ist es wirk­lich beru­hi­gend, unsere japa­ni­schen Part­ne­rin­nen und Part­ner an unse­rer Seite zu wis­sen. Unser enges Ver­trau­ens­ver­hält­nis ermög­licht es uns, diese Her­aus­for­de­run­gen und Pro­bleme gemein­sam zu über­win­den und Ziele wie zum Bei­spiel die Stär­kung der Resi­li­enz und die Erhö­hung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu erreichen.“

Die Welt nach der aus­ge­ru­fe­nen Zei­ten­wende beschäf­tigte ebenso den japa­ni­schen Gene­ral­kon­sul Yoshit­aka Tsu­n­oda. „Durch unsi­chere Zei­ten wie diese, die uns vor große Her­aus­for­de­run­gen stel­len, bin ich sehr zuver­sicht­lich, dass wir in die­sem Jahr unsere Bezie­hun­gen noch wei­ter vor­an­trei­ben kön­nen. Seit jeher sind Deutsch­land und Japan Wer­te­part­ner, die sich zu Demo­kra­tie, Men­schen­rech­ten und Rechts­staat­lich­keit beken­nen und sich für freien Han­del einsetzen.“

Ins­be­son­dere die Expo in Osaka, die in weni­gen Tagen eröff­net, erhält in die­sem Zusam­men­hang eine beson­dere Bedeu­tung. „Wir erwar­ten zahl­rei­che Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Poli­tik, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft sowie Besu­che­rin­nen und Besu­cher aus Deutsch­land und beson­ders aus Nordrhein-Westfalen.“

Beson­ders erfreut habe ihn seit sei­nem Amts­an­tritt im letz­ten Novem­ber die Gast­freund­schaft der Lan­des­haupt­stadt. Dabei ver­wies er natür­lich auf den dies­jäh­ri­gen Rosen­mon­tag und auf das Spiel der For­tuna gegen die Preu­ßen aus Müns­ter. „An dem Tag haben die Spie­ler ein Son­der­tri­kot mit dem Thema ‚Little Tokyo‘ getra­gen. Zudem haben elf japa­ni­sche Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Spie­ler beglei­tet. Japan war somit in dem Spiel sehr sichtbar.“

Doch worum geht es im Grunde beim Kirsch­blü­ten­fest? Kurz gesagt sym­bo­li­siert Hanami die Ver­gäng­lich­keit des Lebens, da die Kirsch­blü­ten nur für kurze Zeit blü­hen. Gleich­zei­tig ist es eine Zeit der Freude, des Zusam­men­seins und der Wert­schät­zung der Schön­heit der Natur. Yoshit­aka Tsu­n­oda: „Hanami ist in Japan tra­di­tio­nell eine Gele­gen­heit, mit alten und neuen Freun­den oder Bekann­ten beim Pick­nick unter den Blü­ten zusammenzukommen.“