Das Programm der Bernd-und-Hilla-Becher-Preis-Woche wird dieses Jahr erstmals an einem eigenen Stand auf der Art Düsseldorf (11. bis 13. April) vorgestellt © Landeshauptstadt Düsseldorf/Kulturamt

Das Pro­gramm der Bernd-und-Hilla-Becher-Preis-Woche wird die­ses Jahr erst­mals an einem eige­nen Stand auf der Art Düs­sel­dorf (11. bis 13. April) vor­ge­stellt © Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Kulturamt

 

Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf zeich­net die Foto­künst­le­rin Ursula Schulz-Dorn­burg mit dem Bernd-und-Hilla-Becher-Preis 2025 aus. Mit dem Preis, der mit 15.000 Euro dotiert ist, wer­den Per­sön­lich­kei­ten geehrt, die sich in der Foto­gra­fie beson­ders ver­dient gemacht haben. Der dazu­ge­hö­rige För­der­preis, mit 5.000 Euro dotiert, geht an die Künst­le­rin Farah Al Qasimi.

Ver­lei­hung und Aus­stel­lung in der Kunsthalle
Die Ver­lei­hung wird am Mitt­woch­abend, 4. Juni 2025, mit gela­de­nen Gäs­ten in der Kunst­halle Düs­sel­dorf statt­fin­den. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler wird die Ehrun­gen vor­neh­men. Bereits einen Tag zuvor, am Diens­tag, 3. Juni, wird sich Ursula Schulz-Dorn­burg im Rat­haus in das Gol­dene Buch der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf ein­tra­gen. Im Nach­gang zur Ver­lei­hung wer­den Werke bei­der Künst­le­rin­nen bis zum 7. Sep­tem­ber in der Kunst­halle zu sehen sein. Die Eröff­nung der Schau fin­det am Frei­tag, 6. Juni, 18 Uhr, statt.

Bernd-und-Hilla-Becher-Preis-Woche
Beglei­tet wird die Preis­ver­lei­hung vom 2. bis 6. Juni von der Bernd-und-Hilla-Becher-Preis-Woche. Das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat diese kon­zi­piert, um die künst­le­ri­schen Posi­tio­nen der Preis­trä­ge­rin­nen anhand von ver­schie­de­nen For­ma­ten zu ver­mit­teln. Das Pro­gramm der Bernd-und-Hilla-Becher-Preis-Woche wird die­ses Jahr erst­mals an einem eige­nen Stand auf der Art Düs­sel­dorf (11. bis 13. April) vor­ge­stellt, zusam­men mit zwei vom Kul­tur­amt pro­du­zier­ten Video­bei­trä­gen über die Preis­trä­ge­rin­nen. Das Pro­gramm im Überblick:

Die Bernd-und-Hilla-Becher-Preis-Woche beginnt am Mon­tag­abend, 2. Juni, 18 Uhr, mit zwei Film­vor­füh­run­gen in der Black Box des Film­mu­se­ums. Das Film­pro­gramm wurde von den Preis­trä­ge­rin­nen kura­tiert. Der Film “Step Across the Bor­der” beglei­tet den Musi­ker Fred Frith über zwei Jahre auf sei­nen Rei­sen. Er doku­men­tiert die Ent­ste­hung von Frith’ Impro­vi­sa­ti­ons-Musik. “The Red Shoes” (1948) von Michael Powell und Eme­ric Press­bur­ger ist ein farb­ge­wal­ti­ger bri­ti­scher Ballettfilm.

Wei­ter geht es dann am Diens­tag, 3. Juni, 15.30 Uhr, mit einer Füh­rung mit anschlie­ßen­dem Talk im K21. Bis Ende Juni zeigt das K21 eine von Doris Kry­s­tof kura­tierte Samm­lungs­prä­sen­ta­tion mit Arbei­ten der Haupt­preis­trä­ge­rin Ursula Schulz-Dorn­burg. Für den Talk hat das Kul­tur­amt den künst­le­ri­schen ehe­ma­li­gen Lei­ter des K21 und Exper­ten für die Arbeit von Ursula Schulz-Dorn­burg, Dr. Julian Heynen, eingeladen.

Am Mitt­woch, 4. Juni, haben Inter­es­sierte die Gele­gen­heit an einer Exkur­sion zur Museum Insel Hom­broich teil­zu­neh­men. Seit der Ent­ste­hung der “Drei Kapel­len” im Kir­keby-Feld des Museum Insel Hom­boich ist dort die Arbeit “Son­nen­stand” (1991) von Ursula Schulz-Dorn­burg zu sehen. Der Direk­tor der Stif­tung Museum Insel Hom­broich wird eine Füh­rung geben, und es gibt die Mög­lich­keit für einen Lunch im Café Biemel.

Die För­der­preis­trä­ge­rin Farah Al Qasimi wird am Don­ners­tag, 5. Juni, einen öffent­li­chen Vor­trag an der Hoch­schule Düs­sel­dorf hal­ten. In die­sem wird sie ihre foto­gra­fi­sche, fil­mi­sche und per­for­ma­tive Arbeit vor­stel­len, in der sie post­ko­lo­niale Struk­tu­ren von Macht, Geschlecht und Geschmack in den ara­bi­schen Golf­staa­ten untersucht.

Das Pro­gramm der Bernd-und-Hilla-Becher-Preis-Woche schließt am Frei­tag, 6. Juni, 18 Uhr, in der Kunst­halle Düs­sel­dorf: Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler wird die Aus­stel­lung der Preis­trä­ge­rin­nen eröff­nen, die bis zum 7. Sep­tem­ber zu sehen sein wird.

Im gesam­ten Zeit­raum der Bernd-und-Hilla-Becher-Preis-Woche wer­den zusätz­lich an 14 Punk­ten im Stadt­raum Werke von Ursula Schulz-Dorn­burg und Farah Al Qasimi auf Pla­kat­wän­den gezeigt.

Das Pro­gramm mit allen Details und Anmel­de­mög­lich­kei­ten ist unter www.duesseldorf.de/fotografie zu finden.

Die Preis­trä­ge­rin­nen
Ursula Schulz-Dorn­burg, gebo­ren 1938, lebt und arbei­tet seit 1969 in Düs­sel­dorf. Die Jury begrün­dete ihre Wahl unter ande­rem wie folgt: “Schulz-Dorn­burg ver­folgt mit ihrer Arbeit ein kul­tur­his­to­ri­sches anthro­po­lo­gi­sches Inter­esse, das sie mit der ‚Ver­ti­ka­li­tät der Zeit‘ beschreibt: gefun­de­nem und ehe­mals Beleb­tem eine kon­zep­tio­nelle und heu­tige Form zu geben wie auch ein anhal­ten­des Bewusst­sein für Res­sour­cen gegen­wär­tig zu hal­ten – in mensch­li­cher wie auch natur­be­zo­ge­ner Weise.”

Die Künst­le­rin Farah Al Qasimi ist 1991 in Abu Dhabi gebo­ren und stu­dierte Foto­gra­fie und Musik an der Yale Uni­ver­sity. In der Jury-Begrün­dung heißt es unter ande­rem: “Al Qasimi arbei­tet haupt­säch­lich mit Foto­gra­fie, Video und Per­for­mance und unter­sucht post­ko­lo­niale Struk­tu­ren von Macht, Geschlecht und Geschmack in den ara­bi­schen Golf­staa­ten. […] Da sie ihre Zeit zwi­schen Dubai und New York auf­teilt, sind Sozi­al­kri­tik und die Beob­ach­tung der viel­schich­ti­gen Aspekte jedes Ortes in ihrer künst­le­ri­schen Pra­xis indi­rekt inte­griert. Durch ihre kühnen und leben­di­gen Foto­gra­fien erforscht sie die unaus­ge­spro­che­nen sozia­len Nor­men und Werte, die in einem Ort, einem Moment oder einem Objekt ein­ge­bet­tet sind.”

Der Bernd-und-Hilla-Becher-Preis
In Andenken an das inter­na­tio­nal renom­mierte Düs­sel­dor­fer Foto­gra­fen-Ehe­paar Bernd und Hilla Becher wer­den mit dem Foto­kunst­preis der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf Per­sön­lich­kei­ten geehrt, die einen wich­ti­gen Bei­trag zum zeit­ge­nös­si­schen Dis­kurs in der Kunst durch ihre Arbeit im Kon­text der Foto­gra­fie geleis­tet haben. Der Haupt- und För­der­preis wer­den alle zwei Jahre von der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf auf Vor­schlag einer unab­hän­gi­gen, inter­na­tio­nal besetz­ten Fach­jury durch den Ober­bür­ger­meis­ter ver­ge­ben. Der Haupt­preis rich­tet sich an Künst­le­rin­nen und Künst­ler, Theo­re­ti­ke­rin­nen und Theo­re­ti­ker, Kura­to­rin­nen und Kura­to­ren, die sich um die Foto­gra­fie sowie angren­zende Berei­che wie Film, Video und andere bild­ge­ne­rie­rende Medien im Bereich der Kunst aus­zeich­nen. Der För­der­preis rich­tet sich an Künst­le­rin­nen und Künst­ler, die sich schwer­punkt­mä­ßig mit Foto­gra­fie, Bild­me­dien und Medi­en­kunst auseinandersetzen.

Der Bernd-und-Hilla-Becher-Preis wird in die­sem Jahr zum drit­ten Mal ver­lie­hen. Im Jahr 2022 bezie­hungs­weise 2023 wurde die Foto­künst­le­rin Car­rie Mae Weems mit dem Haupt­preis aus­ge­zeich­net, die Foto­künst­le­rin Han­nah Darabi mit dem För­der­preis. Den Haupt­preis erhielt im Jahr 2020 die Foto­künst­le­rin Eve­lyn Rich­ter und den För­der­preis Foto­künst­ler Theo Simpson.

Hin­ter­grund: Bernd und Hilla Becher
Das Künst­ler­paar Bernd und Hilla Becher (gebo­ren 20. August 1931, ver­stor­ben 22. Juni 2007/geboren 2. Sep­tem­ber 1934, ver­stor­ben 10. Okto­ber 2015) betreute in Düs­sel­dorf seit 1976 die erste Klasse für künst­le­ri­sche Foto­gra­fie an einer deut­schen Kunst­hoch­schule und leis­te­tet damit einen wich­ti­gen Teil zur Aner­ken­nung der Foto­gra­fie als Medium in der bil­den­den Kunst. Der Preis der Lan­des­haupt­stadt wurde in Aner­ken­nung an ihre künst­le­ri­sche Arbeit und Lehre nach Bernd und Hilla Becher benannt.