Symposium zum Projekt 10 Jahre Urdenbacher Altrhein. Die Beteiligten ziehen Bilanz - auch die Schw‰ne f¸hlen sich wieder am Urdenbacher Altrhein wohl. © Landeshauptstadt Düsseldorf/Haus Bürgel

Sym­po­sium zum Pro­jekt 10 Jahre Urden­ba­cher Alt­rhein. Die Betei­lig­ten zie­hen Bilanz — auch die Schw‰ne f¸hlen sich wie­der am Urden­ba­cher Alt­rhein wohl. © Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Haus Bürgel

 

Nach gut einem Jahr­zehnt bli­cken die Koope­ra­ti­ons­part­ner gemein­sam auf das Pro­jekt zurück

2014 hat der Urden­ba­cher Alt­rhein einen neuen Lauf erhal­ten. Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf und die Bio­lo­gi­sche Sta­tion Haus Bür­gel haben das Gewäs­ser zusam­men mit Part­nern wie der NRW-Stif­tung und dem Ber­gisch-Rhei­ni­schen Was­ser­ver­band rena­tu­riert. Nach gut einem Jahr­zehnt blick­ten die Koope­ra­ti­ons­part­ner im Rah­men eines Sym­po­si­ums am Frei­tag, 11. April 2025, gemein­sam auf das Pro­jekt zurück und prä­sen­tie­ren die posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen der Maß­nahme auf Flora, Fauna und den Men­schen in der Urden­ba­cher Kämpe. Zu der Ver­an­stal­tung im Ple­nar­saal der Bezirks­re­gie­rung Düs­sel­dorf kamen rund 100 Teil­neh­me­rin­nen und Teilnehmer.

“Wild­nis wagen im Bal­lungs­raum – der Pro­jekt-Slo­gan der Rena­tu­rie­rung des Urden­ba­cher Alt­rheins ent­spricht heute genau dem Ein­druck, den Besu­che­rin­nen und Besu­cher in der Urden­ba­cher Kämpe haben, wenn sie, ein­ge­bet­tet von Groß­städ­ten, die­ses beson­dere Stück Natur erle­ben. Auf einer Länge von 2,5 Kilo­me­tern fließt der Urden­ba­cher Alt­rhein in sei­nem ehe­mals natür­li­chen Bach­bett. Durch das Pro­jekt ist es gelun­gen, das Natur­schutz­ge­biet ästhe­tisch und öko­lo­gisch auf­zu­wer­ten. So haben sich nach gut einem Jahr­zehnt in der Auen­land­schaft am Urden­ba­cher Alt­rhein Biber und Weiß­stör­che ange­sie­delt. Die bei­den Leit­ar­ten für die nie­der­rhei­ni­sche Fluss­aue kamen zuvor mehr als ein Jahr­hun­dert nicht mehr in Düs­sel­dorf vor”, sagte Jochen Kral, Bei­geord­ne­ter für Mobi­li­tät und Umwelt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, in sei­nem Gruß­wort zu Beginn der Veranstaltung.

“Es ist ein Gewinn für Mensch und Natur, wie unter ande­rem eine Befra­gung der Uni Köln erge­ben hat. 99 Pro­zent der Besu­che­rin­nen und Besu­cher gaben an, dass die rena­tu­rierte Aue ihr Wohl­be­fin­den stei­gert”, so Elke Löpke, Lei­te­rin der Bio­lo­gi­schen Sta­tion Haus Bürgel.

“Immer wie­der erwer­ben wir in Nord­rhein-West­fa­len Flä­chen, um sie für Zwe­cke des Natur­schut­zes zu sichern. So hat die Natur wie­der Raum, sich zu ent­fal­ten. Wie gut das klappt, zeigt sich in der Urden­ba­cher Kämpe. Hier haben wir die ers­ten Flä­chen bereits Anfang der 90er-Jahre über­nom­men und jetzt sehen wir die Früchte die­ses Enga­ge­ments”, sagte Prof. Dr. Karl-Heinz Erd­mann vom Vor­stand der NRW-Stif­tung in sei­nem Grußwort.

Im Natur­schutz­ge­biet Urden­ba­cher Kämpe wurde im April 2014 der so genannte Som­mer­deich an zwei Stel­len in Höhe der Stadt­teile Hel­ler­hof, Garath und Urden­bach auf je 20 Meter Länge geöff­net. Die­ser natur­nahe Alt­rhein-Umbau war mög­lich, weil die NRW-Stif­tung und die Bezirks­re­gie­rung Düs­sel­dorf den Erwerb gro­ßer Flä­chen finan­ziert haben. Heute lie­gen ins­ge­samt rund 150 Hektar ent­lang des Urden­ba­cher Alt­rheins in öffent­li­cher Hand. Der Urden­ba­cher Alt­rhein fließt seit der Maß­nahme in sei­nem ehe­mals natür­li­chen Bach­bett und ent­wi­ckelt sich all­mäh­lich zu einem typi­schen Nie­de­rungs­fließ­ge­wäs­ser. Holz­brü­cken über­span­nen die Öff­nun­gen und geben den Blick frei auf die neue Ent­wick­lung des Alt­rheins. Ein Wege­kon­zept erschließt den Land­schafts­raum für Besu­che­rin­nen und Besucher.

Das Natur­schutz­pro­jekt hat nach gut einem Jahr­zehnt mess­bar posi­tive Aus­wir­kun­gen auf Flora, Fauna und den Men­schen. Zu die­sem Ergeb­nis kommt ein wis­sen­schaft­li­cher Moni­to­ring­be­richt, den das Pla­nungs­büro Koen­zen im Rah­men des Sym­po­si­ums vor­ge­stellt hat. Die AWISTA Kom­mu­nal GmbH, die KDM GmbH sowie die Deut­sche Umwelt­hilfe haben die wis­sen­schaft­li­che Beglei­tung bezu­schusst. Zu den größ­ten Erfol­gen gehö­ren die Wie­der­an­sied­lun­gen des Bibers und des Weiß­storchs. Aber auch die Pflan­zen­welt am Alt­rhein hat sich ver­än­dert: So fin­den sich heute zum Bei­spiel sel­tene Arten wie die Reis­que­cke, die Sumpf­wolfs­milch und der Lang­blätt­rige Ehren­preis in der Auen­land­schaft. Für Besu­che­rin­nen und Besu­cher ist ein Ort mit hoher Auf­ent­halts­qua­li­tät mit­ten in der Natur entstanden.