Die Gaslicht-Befürworter sind geschockt. In mehreren Gesprächen mit der zuständigen Stadt-Dezernentin Cornelia Zuschke hatten sie wärmende Worte gehört und daran große Hoffnungen geknüpft. Der Eindruck: Die Stadt Düsseldorf wird ihr Alleinstellungsmerkmal Gaslaternen behalten und möglichst viele der 16000 noch vorhandenen Laternen in Betrieb lassen. In einem Positionspapier der Rathaus-Verwalter für den Stadtrat geht´s aber andersherum. Beamte des Verkehrsmanagements suggerieren der Politik: Wir müssen auf LED umrüsten, Gaslaternen sind in Bau und Betrieb viel zu teuer.
In der Altstadt haben sich alle Streiter für das „kulturhistorische Kleinod“ gerade versammelt und einen Gegner ausgemacht. Den orten sie ausgerechnet im Dezernat Zuschke. Im Amt für Verkehrsmanagement habe man es mit einem Widerstandsnest zu tun, dass mit falschen Zahlen und Rechenkunststücken operiere, um die Politik auf ihre Seite zu ziehen. Unausgesprochen stand die Frage im Raum, ob die Dezernentin ihren Laden wohl im Griff habe.
Für die Düsseldorfer Jonges sagte Baas Wolfgang Rolshoven, er könne das Misstrauen nachvollziehen. Ein Sponsor habe der Stadt für die Mühlenstraße gerade zehn Gaslaternen geschenkt. Bei der Besprechung der Einzelheiten habe er, Rolshoven, „großen Widerstand“ in der Ratshaus-Verwaltung gespürt.
Das Positionspapier der Dezernentin Zuschke beschreibt ein unglaublich aufwendiges Verfahren, mit dem der Bürgerwille erkennbar werden soll. Die Ergebnisse wandern dann in nicht weniger als 14 politische Beratungsgremien. Zuvor will die Gaslicht-Initiative allen Politikern eine DVD zustellen, um sie für das Thema erneut zu sensibilisieren. Wann entscheidet der Stadtrat endgültig? Offene Frage. Bis dahin, so heißt es in dem Positionspapier, „werden keine Gasleuchten auf Strombetrieb umgestellt.“
Text: Ludolf Schulte