Die Düsseldorfer Planungsdezernentin Cornelia Zuschke möchte wissen: „Was kann dieser Ort?“ Die Frage bezieht sie auf die Ruine Kaiserpfalz, über die jetzt heftig diskutiert wird. Anlass ist die von den jonges angestoßene Ausstellung im Stadtmuseum. Die nächsten vier Wochen sind dort Masterarbeiten junger Hochschulabsolventen zu sehen. 10 Masterstudenten haben sich zur Aufgabe gestellt, die mittelalterliche Ruine zu beleben die und sie zu „bespielen“. Die Ruine soll sich zu einem Erlebnisort entwickeln. Neubauten umschließen altes Gemäuer- immer in Respekt vor dem Bestand. Nach Meinung von Zuschke hat der Ort viel Potential. Für den Hochschullehrer Prof. Dierk van den Hövel ist die Kaiserpfalz so wichtig, das sie als Weltkulturerbe eingetragen werden.
Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven versicherte, sein Verein werde an dem Thema dranbleiben. Los geht es mit der Anregung eines jungen Planers: „Das Gelände musste frei zugänglich sein.“ Heute ist es das nicht.
Die Ausstellung ist vom 20. Juni bis zum 28. Juli 2019 im Stadtmuseum zu sehen.
Kaiserpfalz
Die Ruine der Kaiserpfalz ist direkt am Rhein in Kaiserswerth gelegen. Das ursprüngliche Bauwerk ließ Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) 1174 erbauen — die Fertigstellung erfolgte 1184. Die Pfalz wurde 1702 während des spanischen Erbfolgekrieges starkt beschädigt und in der Folge gesprengt. Erst um die Wende zum 20. Jahrhundert begann der damalige rheinische Provinzialkonservator Paul Clemen als erster die Ruine vor weiteren Zerstörungen zu bewahren und führte Sicherungsarbeiten durch. Dabei wurde nicht nur eine Bestandausnahme vorgenommen, sondern auch das verschüttete Mauerwerk ausgegraben. Der noch vorhandene Teil der Hauptburg mit dem Palas (historischer Saalbau) ist zum Rhein hin ausgerichtet. Der Palas bildete einen geschlossenen, weitgehend rechteckigen Baukörper von über 50 Metern Länge und 30 Metern Breite. Zur Dammseite hin existieren heute im Wesentlichen nur noch die Grundmauern. Die Ruine wurde 1982 in die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf eingetragen.