Bedarf von 200 Toilettenanlagen ermittelt/Konzept wird in die zuständigen politischen Gremien eingebracht
Die Versorgung mit öffentlichen Toilettenanlagen trägt erheblich zur Qualität und Erschließung des öffentlichen Raums einer Stadt bei. Das Amt für Gebäudemanagement hat daher ein gesamtstädtisches Konzept entwickelt. Im Ergebnis wurde ein Bedarf von insgesamt 200 Standorten für Toilettenanlagen ermittelt. Der Bauausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 4. Juni, über das Konzept beraten und zugestimmt. Mit einem zweiten Bedarfsbeschluss sollen das Konzept und das weitere Vorgehen in den zuständigen politischen Gremien beschlossen werden.
Bestandsaufnahme: 112 öffentliche Toiletten
In Düsseldorf stehen den Menschen derzeit 112 Toiletten zur Verfügung — 28 städtische Toilettenanlagen, 22 City Toiletten der Firma Wall und 62 Standorte mit dem Konzept der “Nette Toilette”. Das hat eine Bestandsaufnahme mit Standort-Analyse ergeben. Im Vergleich mit entsprechenden nationalen und internationalen Städten befindet sich die Landeshauptstadt damit im Mittelfeld.
Im nächsten Schritt der Konzepterstellung wurden Orte identifiziert, die aufgrund ihrer Nutzung und Lage einen erhöhten Bedarf verzeichnen wie zum Beispiel im Bereich der Rheinkniebrücke und im Südpark. Zudem wurden Qualitätsstandards (Barrierefreiheit, 2‑Sinne-Prinzip, Sicherheit, Auffindbarkeit, Art und Qualität der Ausstattung) für die Umsetzung definiert. Bei der Erstellung des Konzeptes wurden auch Beteiligungsformate wie Interviews und Workshops durchgeführt. Das zuständige Amt für Gebäudemanagement wurde dabei von einem Stadtplanungsbüro und Dialogbüro begleitet.
Stadtkämmerin Dorothée Schneider betont: “Durch das integrierte Vorgehen bei der Konzepterstellung konnten wichtige Erfahrungen und lokales Wissen aus verschiedenen Perspektiven in das Konzept einfließen. Auf diese Weise konnten vorhandene Potenziale der Stadt einbezogen, die besonderen örtlichen Gegebenheiten und Wünsche integriert und eine klare gesamtstädtische Herangehensweise formuliert werden.”
Ergebnisse und Maßnahmen Im Ergebnis wurde ein Bedarf von insgesamt 200 Standorten für Toilettenanlagen ermittelt. Zur Deckung sieht das Konzept folgende vier Maßnahmen vor:
- Der Bestand der Modul-Anlagen soll phasenweise durch 21 zusätzliche Standorte auf insgesamt 43 erhöht werden. Für zwei der ohnehin barrierefreien Toiletten, ist hierbei eine Umsetzung als “Toilette für Alle” inklusive Liege und Lifter vorgesehen.
- Zusätzlich zu den vorhandenen 28 städtischen Toiletten werden 17 städtische Anlagen, die derzeit nicht als öffentlich genutzt werden, in das Konzept einbezogen. Weitere drei ehemalige WC-Anlagen können reaktiviert werden, sodass insgesamt 48 Standorte mit stadteigenen Anlagen zur Verfügung stünden.
- Auch das bundesweit bekannte Konzept “Nette Toilette” soll ausgebaut werden. So wurden 47 weitere Standorte definiert, in deren Umgebung Anbieterinnen und Anbieter konkret angeworben werden sollen. Eine erfolgreiche Akquise vorausgesetzt, würden der Öffentlichkeit im Stadtgebiet hierdurch insgesamt 109 Toiletten über dieses Zusatzangebot zugänglich gemacht.
- Bestehende Standorte sollen besser kommuniziert und beschildert werden. Insbesondere an 40 zur Bedarfsdeckung vorgeschlagenen Standorten sollen durch analoge und digitale Kommunikationsformen bereits vorhandene Toilettenanlagen in der Nähe bekannt gemacht und somit besser ausgelastet werden.
Weiteres Vorgehen
Die neuen Modul-Anlagen werden auf Grundlage des Konzeptes und der definierten Standards ausgeschrieben. Anschließend wird, basierend auf einem konkret vorliegenden Angebot, im 4. Quartal 2021 ein Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss eingeholt. Für die bauliche Aktivierung und Reaktivierung der 20 städtischen Toilettenanlagen wird ein Programm erarbeitet und im Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss berücksichtigt. Die Akquise zusätzlicher Angebote — wie das Konzept “Nette Toilette” — soll vorangetrieben werden. Ebenso soll die Handlungsempfehlung der Kommunikation und Beschilderung umgesetzt werden.