Tipps des Institutes für Verbraucherschutz und Veterinärwesen/Nicht jeder Igel braucht unsere Hilfe
Das Nahrungsangebot für Igel wird knapper, die Temperaturen sinken, und der Winterschlaf steht bevor. Wer Igeln helfen will, die kalte Jahreszeit gut zu überstehen, sollte sich vorher informieren — denn nicht jeder Igel braucht Unterstützung. Vielmehr birgt menschliches Eingreifen oftmals Gefahren. Das Institut für Verbraucherschutz und Veterinärwesen gibt daher Tipps für den richtigen Umgang mit den Kleintieren.
In diesen Tagen sammeln Tierfreunde oft vermeintlich hilflose Jungigel ein, um sie über den Winter zu bringen. Doch Igel gehören zu den besonders gefährdeten Arten und dürfen der Natur nicht entnommen werden. Nur untergewichtige und kranke sowie bei Dauerfrost oder Schnee angetroffene Igel brauchen Hilfe.
Bevor die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad fallen, sind die eigentlich nachtaktiven Tiere auch tagsüber in Parks und Gärten unterwegs. Sie müssen sich die nötigen Fettreserven als Kälteschutz und Nahrungsvorrat für den Winterschlaf anfressen. Neben Insekten, Asseln, Würmern und Schnecken suchen sie aber auch nach einem trockenen und frostsicheren Quartier.
“Wer Igeln wirklich helfen will, sollte dazu beitragen, dass deren Lebensräume erhalten und verbessert werden. Im naturnahen Garten finden die Igel zum einen ihre natürliche Nahrung und auch geeigneten Unterschlupf in Laub‑, Reisig- und Komposthaufen oder in trockenen Hohlräumen unter Holzstapeln. Diese kann man recht einfach zur Verfügung stellen und gegebenenfalls einen Witterungsschutz darüber anbringen, der dazu beiträgt, den Igeln die Überwinterungsmöglichkeit zu erleichtern”, rät Klaus Meyer, Leiter des Institutes für Verbraucherschutz und Veterinärwesen.
Schwache, verletzte oder elternlose Igel, die zum Leben Unterstützung brauchen, sind häufig daran zu erkennen, dass sie sich auch bei dauerhaft kalten Temperaturen am Tage zeigen. Wer ihnen helfen will, muss sie nicht aus ihrem natürlichen Umfeld reißen.
Milch ist schädlich, Katzenfutter als Nahrung geeignet
Erste Hilfe ist auch vor Ort durch Füttern möglich, zum Beispiel an einer Stelle in geschützter Lage im Garten. Als Kost für einen aufgenommenen Igel eignet sich Katzenfutter aus der Dose. Als Flüssigkeit sollte ausschließlich Wasser, aber keinesfalls Milch gereicht werden. Der darin enthaltene Milchzucker ist für die Stacheltiere unverdaulich und führt zu Durchfall. Schlimmstenfalls verlieren sie dadurch so viel Flüssigkeit, dass sie austrocknen und sterben.
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