Das Vermessungs- und Katasteramt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat das Luftbild der Befliegung im April 2020 in Düsseldorf Maps eingestellt. Es ist online abrufbar unter der Internetadresse maps.duesseldorf.de in der Rubrik “Hintergrundkarten”.
“Die neu produzierten Aufnahmen sind für die Arbeit der Stadtverwaltung von großem Nutzen”, erläutert Marcus Becker, Abteilungsleiter Geoinformationen. “Diese werden an den unterschiedlichsten Stellen eingesetzt, sei es zur Ableitung von Kartenwerken, zur vorbereitenden Einsatzplanung bei der Feuerwehr, für Zwecke der Stadtplanung oder Natur- und Umweltschutz. Aber auch für die private oder professionelle Nutzung in der Öffentlichkeit sind die Bilder von hohem Wert.”
Eine der Besonderheiten dieses Luftbildes ist, dass die weltweite Einschränkung des Reiseverkehrs im Zuge der Corona-Pandemie sich auch durch die hohe Anzahl von Flugzeugen in Parkpositionen des Flughafens dokumentiert; insofern ist es auch durchaus eine zeitgeschichtliche Momentaufnahme. Die Entwicklung Düsseldorfs ist im Luftbild auch durch das nochmals erweiterte Angebot älterer Befliegungen und Karten noch anschaulicher geworden. Die historischen Aufnahmen und Karten findet man in der Themenauswahl unter “Historische Karten und Bilder”.
Während der Zeitraum von 2009 bis 2020 in fast jährlichen Intervallen abgebildet wird, sind aus den älteren Zeiträumen Befliegungen von 1999, 1988–1990, 1975–1979, 1958 und 1927 dokumentiert. Markante Entwicklungen sind die Ausdehnung des bebauten Siedlungsgebiets, aber auch die Erweiterungen des Flughafens oder die Entstehung der Baggerseen. Natürlich ist auch die technische Entwicklung der Fotografie schnell erkennbar, denn erst die Luftbilder ab 1999 sind als Farbaufnahmen verfügbar.
Cornelia Zuschke freut sich als Beigeordnete für Planen, Bauen, Mobilität und Grundstückswesen darüber, dass ihre Mitarbeiter diese Schätze aus dem Archiv gehoben haben und nun einen Beitrag zur Identifikation mit der Stadt bieten. “Die Verwaltungsdigitalisierung nimmt immer mehr Fahrt auf. Zugangsbeschränkungen durch komplexe Technik, umständliche Nutzungsregeln oder Paywalls haben wir hier nicht — der Mehrwert unserer Arbeit steht Bürgerschaft, Unternehmen und Verwaltung zur Verfügung”, betont Zuschke dabei.
Das digitale Luftbildangebot wird erweitert durch historische Stadtpläne von 1609 bis 1966. Die älteste Karte von 1609 bildet noch den Zustand Düsseldorfs zum Ende des Herzogtums Jülich-Kleve-Berg ab, die jüngeren Karten das Wachstum der Stadt mit ihren enormen Befestigungen, die Entstehung der Königsallee, das Wachstum der Stadtteile, die Industrialisierung aber auch die dunklen Zeiten des Nationalsozialismus und die Zerstörungen des Weltkrieges. Die jüngste der hier präsentierten Karten von 1966 zeigt Düsseldorf vor den Eingemeindungen der 1970er-Jahre und noch ohne die heutige Messelandschaft in Stockum.
Wie in jedem Jahr laden die Luftbilder und Karten zum Suchen, Orientieren und Stöbern ein. Dabei sind Zeitdokumente wie der Stillstand des Luftverkehrs im ersten Lockdown ebenso zu entdecken wie die dazu im Gegensatz stehende ländlich anmutende Momentaufnahme einer grasenden Schafherde im Herzen der Großstadt oder die überraschenden farbigen Markierungen inmitten der Rasenfläche des Golfplatzes. Amtsleiter Thomas Weindel lädt die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ein, ihre Stadt und deren Geschichte aus der Vogelperspektive neu zu entdecken. “Mit dem neu entwickelten ‘Düsseldorf Maps’ macht es am Smartphone wie am PC wirklich viel Freude, sich in unsere Stadt und deren Entwicklung zu vertiefen”, bekräftigt Weindel in seiner Ankündigung.
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