Felix Men­dels­sohn Bar­tholdy Denk­mal im Hof­gar­ten Foto: LOKALBÜRO

 

Nach Restau­rie­rung und Arbei­ten am Fun­da­ment steht die Bron­ze­skulp­tur nun wie­der an der Heinrich-Heine-Allee

Das Men­dels­sohn-Bar­tholdy-Denk­mal kehrt nach sei­ner Restau­rie­rung und Arbei­ten an dem Fun­da­ment nun wie­der an die Hein­rich-Heine-Allee neben die Deut­sche Oper am Rhein zurück. Am Don­ners­tag, 29. April, wurde die Bron­ze­skulp­tur mit Hilfe eines Krans wie­der aufgestellt.

Kul­tur­de­zer­nent Hans-Georg Lohe: “Als Städ­ti­scher Musik­di­rek­tor, Diri­gent und Kom­po­nist hat Men­dels­sohn die Musik­ge­schichte und Musik­kul­tur Düs­sel­dorfs geprägt. Für Düs­sel­dorf als Musik­stadt ist das Denk­mal von beson­de­rer Bedeu­tung. Daher freue ich mich sehr, dass das Men­dels­sohn-Bar­tholdy-Denk­mal nach den Arbei­ten nun im neuen Glanz erstrahlt und an sei­nen Stand­ort zurück­keh­ren konnte.”

Dr. Edgar Jan­nott, Mit­glied des Ver­eins zur Wie­der­errich­tung des Men­dels­sohn-Denk­mals: “Wir acht Mit­strei­ter, die sich vor rund 10 Jah­ren zu einem För­der­ver­ein zur Wie­der­errich­tung des Men­dels­sohn-Denk­mals zusam­men­ge­schlos­sen hat­ten, waren damals stolz dar­auf, die­ses Ziel mit der Unter­stüt­zung der Düs­sel­dor­fer Bür­ger­schaft und dem Ver­ständ­nis der Stadt erreicht zu haben. Heute sind wir der Stadt dank­bar, dass sie die sta­ti­schen Unter­grund­pro­bleme erkannt und das wie­der­errich­tete Denk­mal recht­zei­tig vor einem Umsturz bewahrt hat. Wir sind froh, dass das Denk­mal nun auf gesi­cher­tem Unter­grund wie­der daran erin­nert, dass Felix Men­dels­sohn-Bar­tholdy ein ver­dienst­vol­ler Musik­di­rek­tor unse­rer Stadt Düs­sel­dorf war.”

Die Skulp­tur sowie der Natur­stein­so­ckel wur­den im Mai ver­gan­ge­nen Jah­res demon­tiert, da das 2012 neben der Oper errich­tete Denk­mal in leichte Schief­lage gera­ten war. Nach­dem das abge­sackte Fun­da­ment ent­fernt wor­den war, musste ein grö­ße­rer Schacht für das neue Fun­da­ment aus­ge­ho­ben wer­den, da laut Pla­nungs­un­ter­la­gen Lei­tun­gen unter dem Fun­da­ment ver­legt waren. Im Zuge der Tief­bau­ar­bei­ten wur­den jedoch zusätz­li­che Abwas­ser- sowie wei­tere Elek­tro­lei­tun­gen frei­ge­legt, die so nicht in den Plan­un­ter­la­gen ver­zeich­net waren.

Auf­grund des uner­war­te­ten Fun­des folg­ten erfor­der­li­che Abstim­mun­gen über eine mög­li­che Ver­le­gung der Lei­tun­gen und eine Anpas­sung der Pla­nung, was zusätz­li­che Zeit in Anspruch nahm. Unter Berück­sich­ti­gung der Lage der Lei­tun­gen, eines Boden­gut­ach­tens und der sta­ti­schen Berech­nun­gen, wurde das Fun­da­ment nun um rund 50 Zen­ti­me­ter zum Hof­gar­ten hin ver­scho­ben aufgestellt.

Die heu­tige Bron­ze­skulp­tur ist eine Rekon­struk­tion des Denk­mals, wel­ches im Jahre 1901 von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern der Stadt gestif­tet wor­den war. Das dama­lige Denk­mal wurde 1940 jedoch von den Natio­nal­so­zia­lis­ten zer­stört — Men­dels­sohn wurde auf­grund sei­ner jüdi­schen Her­kunft dif­fa­miert und seine Werke nicht auf­ge­führt. Durch das bür­ger­schaft­li­che Enga­ge­ment des Ver­eins zur Wie­der­errich­tung des Men­dels­sohn-Denk­mals konnte die Skulp­tur rekon­stru­iert wer­den und kehrte 2012 in das Düs­sel­dor­fer Stadt­bild zurück.

Felix Men­dels­sohn Bartholdy
Zu Leb­zei­ten gilt Felix Men­dels­sohn Bar­tholdy (1809 — 1847) als einer der erfolg­reichs­ten Kom­po­nis­ten Euro­pas. Ent­spre­chend groß ist die Freude, als es dem Musik­ver­ein 1833 gelingt, ihn als Städ­ti­schen Musik­di­rek­tor nach Düs­sel­dorf zu holen. Für Men­dels­sohn bedeu­tet diese erste feste Anstel­lung, dass er mit den Lai­en­mu­si­kern von Chor und Orches­ter die städ­ti­schen Kon­zerte ver­an­stal­tet, für die Kir­chen­mu­sik ver­ant­wort­lich ist, zeit­wei­lig auch für das Thea­ter, außer­dem Reper­toire aus­wählt, eigene Werke kom­po­niert und die gesamte Orga­ni­sa­tion meistert.

Auch wenn Men­dels­sohn nicht lange in Düs­sel­dorf ver­bleibt, schätzt er das gesell­schaft­li­che Leben dort. So ist er mit vie­len der ange­se­he­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie Künst­le­rin­nen und Künst­lern der Kunst­aka­de­mie befreun­det. Seine in Düs­sel­dorf erwor­be­nen umfas­sen­den Kom­pe­ten­zen nutzt Men­dels­sohn ab 1835 in Leip­zig, um das Gewand­haus zu einem der musi­ka­li­schen Zen­tren Euro­pas zu machen. 1836 kehrt Men­dels­sohn nach Düs­sel­dorf zurück, um erneut das Nie­der­rhei­ni­sche Musik­fest zu lei­ten und sein Ora­to­rium “Pau­lus” urauf­zu­füh­ren. Er ver­fasst zahl­rei­che Werke ver­schie­de­ner Gat­tun­gen, von denen einige bis heute zum Stan­dard­re­per­toire der Kon­zert­li­te­ra­tur gehören.

Men­dels­sohn war Mit­be­grün­der des ers­ten Kon­ser­va­to­ri­ums für Musik in Deutsch­land und ent­wi­ckelte die Rolle des musi­ka­li­schen Lei­ters wei­ter, indem er als ers­ter Kapell­meis­ter über­haupt den Klang­kör­per nicht vom Instru­ment aus, son­dern mit Takt­stock vom Pult aus diri­gierte. Men­dels­sohn setzte sich für die Wie­der­ent­de­ckung baro­cker Kom­po­nis­ten ein und sorgte mit der ers­ten Leip­zi­ger Wie­der­auf­füh­rung der “Mat­thä­us­pas­sion” 1841 in der Tho­mas­kir­che für eine Renais­sance der Musik von Johann Sebas­tian Bach.

 

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