Autofahrer können jetzt passieren/Neuer Weg für Schwertransporte frei/Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Ein Gewinn für die Stadt”
Aufatmen bei den Verkehrsteilnehmern im Düsseldorfer Süden: Ab sofort ist die tiefergelegte Bamberger Straße wieder für den Verkehr freigegeben. Die Bamberger Straße wurde am Eisenbahnüberweg zwischen Süllenstraße und Bayreuther Straße tiefer gelegt. Während der Bauzeit war die Unterführung für den Kraftfahrzeugverkehr vollständig gesperrt.
Nun können die Autofahrer sich freuen: Die noch ausstehenden letzten Arbeiten am Pumpwerk sind abgeschlossen, sodass die Unterführung jetzt genutzt werden kann. Die Sperrung auf der Nürnberger Straße in Richtung Autobahn wird aufgehoben, da die Fahrspur nicht mehr zum Transport von Bauutensilien benötigt wird. Die Unterführung erspart den Autofahrern die zeitintensive Umleitung über die Routen Süllenstraße, Bayreuther Straße, Forststraße oder Hasselsstraße.
Mit der Tieferlegung der Bamberger Straße erhöht sich die Durchfahrtshöhe unterhalb der Eisenbahnunterführung von 3,60 Meter auf 8,50 Meter. Die Straße wurde auf ihrer gesamten Länge, das heißt rund 200 Metern, tiefergelegt. Die vormals höhengleiche Querung der Eisenbahntrasse konnte bedingt durch den Aus- und Umbau der Schieneninfrastruktur für den Rhein-Ruhr Express (RRX) nicht länger genutzt werden. Aufgrund der infrastrukturellen Situation bestand keine Möglichkeit mehr, dass Schwertransporte wie die Kräne der Firma Konekranes auf diesem Weg zum Reisholzer Hafen gelangen.
“Die Unterführung an der Bamberger Straße ist nicht nur für den Erhalt der Firma Konecranes wichtig, sie ist vielmehr ein Gewinn für die ganze Stadt. Denn dadurch steht uns nun eine weitere Schwerlastroute zur Verfügung, die für den Transport übergroßer Güter oder überregionale Transporte genutzt werden kann. Auch den Autofahrern bleiben jetzt lange Umleitungswege erspart”, erklärt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Arbeitsplätze bei Konecranes gesichert
Die in Benrath ansässige Firma Konecranes GmbH stellt übergroße Maschinenbauteile her, die wöchentlich nachts als Schwertransporte in den Reisholzer Hafen befördert werden. Dazu wurde die höhengleiche Kreuzung der Eisenbahntrasse als behelfsmäßiger Bahnübergang neben der Eisenbahnüberführung Bamberger Straße genutzt. Für die Überfahrt wurde in Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG für jeden Transport die Fahrleitung abgeschaltet und über eine Trenn- und Hebeanlage angehoben, um so die erforderliche Durchfahrtshöhe von rund acht Metern zu erreichen. Dies war nur nachts möglich, wenn auf der S‑Bahn- und der ICE-Strecke keine Züge mehr verkehrten.
Die Überfahrt für Schwertransporte war ab 2021 in dieser Form nicht mehr möglich. Den ersten Meilenstein hatte das im September 2019 begonnene Bauprojekt bereits im Juli dieses Jahres erreicht. Damals erfolgte die erste Durchfahrt eines Kran-Schwertransportes der Firma Konecranes. Dank der tiefer gelegten Unterführung an der Bamberger Straße kann der Standort der auf Kranbau spezialisierten Firma Konecranes, und damit verbunden rund 800 Arbeitsplätze, dauerhaft in der Landeshauptstadt gesichert werden.
Absenkung der Fahrbahn bis unterhalb des Grundwassers
Die Tieferlegung der Bamberger Straße erstreckt sich von der Süllenstraße bis zur Bayreuther Straße. Dafür und um eine ausreichende Durchfahrtshöhe für Fahrzeuge mit entsprechenden Transportgütern zu erreichen, war eine Absenkung der Fahrbahn bis in Bereiche deutlich unterhalb des Grundwassers erforderlich. Dazu wurde ein Trogbauwerk gebaut, welches sowohl die Wasserdichtheit als auch die Abfangung der hohen Erddrucklasten aus den Widerlagern der Bestandsbrücke der Eisenbahnüberführung sicherstellt.
“Die Abwicklung dieses Projektes stellte eine nicht unerhebliche Herausforderung für uns dar. Besonders schwierig gestaltete sich unter anderem die arbeitsintensive Sicherung und vermessungstechnische Überwachung der Eisenbahnunterführung mit mehrmaligen Unterstopfarbeiten der darüber liegenden Gleise”, erklärt Jochen Kral, Dezernent für Mobilität.
Unvorhergesehene Herausforderungen
Bei den Bauarbeiten galt es diverse unvorhersehbare Herausforderungen zu bewältigen. Kampfmittelverdachtsmomente führten dazu, dass große Hindernisse bei Spundwand- und Tiefbauarbeiten beseitigt werden mussten. Auch ungünstigen Witterungsbedingungen sowie einer lange Frostperiode Anfang dieses Jahres mussten die Bauausführenden trotzen. Zudem war die Stadt von Lieferengpässen betroffen: Spezielle elektronische Bauteile des neuen Pumpwerks konnten erst verspätet eingebaut werden, bevor die Arbeiten schließlich abgeschlossen werden konnten.