Bereits mehr als 200 Einsendungen
Noch rund vier Wochen können sich Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage des Stadtentwässerungsbetriebs (SEBD) zum Juli-Hochwasser 2021 beteiligen. Vom Unwetter “Bernd” mit seinen katastrophalen Folgen war vor mehr als einem Jahr auch die Landeshauptstadt Düsseldorf betroffen. Die Düssel trat an mehreren Stellen über die Ufer und es kam zu großflächigen Überschwemmungen. Aber auch abseits der Gewässer traten viele weitere, zum Teil starke Überflutungen auf. Um noch mehr Praxiswissen zu erhalten und gegebenenfalls nicht bekannte Teilbereiche zu erfassen, hat der SEBD im Juli dazu aufgerufen, sich an einer Umfrage zu beteiligen. Bislang sind bereits mehr als 200 Menschen diesem Aufruf gefolgt.
Der Stadtentwässerungsbetrieb arbeitet daran, den Hochwasserschutz in kritischen Bereichen zu verbessern — beispielsweise durch die Installation eines provisorischen Hochwasserschutzes entlang der Düssel an der Zweibrückenstraße (Ostparksiedlung). Einige Projekte laufen aber auch im Hintergrund ab: So liegen dem SEBD zahlreiche Daten vor, die anhand der Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern ausgewertet werden konnten. Anhand der Hochwasser-Umfrage sollen aber noch weitere Informationen erhoben werden, die in eine Überprüfung von Modellberechnungen einfließen. Mittels neuer Modellberechnungen sollen für die innerstädtischen Gewässer die Geschehnisse bei Hochwasser möglichst präzise berechnet und dargestellt werden. Diese geben Aufschluss darüber, welche Bereiche bei welchen Wasserständen überflutet werden. In diesem Zusammenhang soll auch das Hochwasserereignis vom Juli 2021 im Berechnungsmodell nachgebildet werden und mit den tatsächlichen Vorkommnissen abgeglichen werden, damit das Modell überprüft und gegebenenfalls verbessert werden kann.
Die Teilnahme an der Umfrage ist noch bis zum 15. September über die Website www.duesseldorf.de/umfrage-hochwasser möglich. Befragte können angeben, an welcher Position und zu welcher Zeit sie Überflutungen festgestellt haben. Der Standort kann auf einer Karte ausgewählt werden. Zusätzliche Beobachtungen, Wasserstände, Angaben wie Wassereindrang und auch Fotos werden gerne entgegengenommen, um die genauen Geschehnisse zu rekonstruieren. Die Beantwortung dauert nur wenige Minuten und kann für verschiedene Standorte auch mehrmals ausgefüllt werden. Alle Angaben sind freiwillig und werden datenschutzkonform behandelt.
Das Engagement und die Hilfsbereitschaft gerade bei den Betroffenen ist weiterhin sehr hoch. Viele haben auch während des Ereignisses sehr gewissenhaft dokumentiert, was vorgefallen ist. Diese Aufzeichnungen sowie Beschreibungen und Fotos werden jetzt noch einmal von großem Wert sein. Durch die einheitliche Fragestellung kann eine optimale Bündelung aller zusätzlichen Informationen erfolgen.
Besonders wichtig ist daher natürlich die Mithilfe von Menschen in den damals überschwemmten Gebieten. Aber auch wenn jemand gar nicht oder nur am Rande betroffen war, hilft eine Teilnahme bei der räumlichen Abgrenzung des Ereignisses. Alle Teilnehmenden unterstützen mit dem Ausfüllen des Fragebogens, auch wenn nur angegeben wird, dass am eigenen oder einem anderen bekannten Standort keine Überflutungen auftraten. Jede Aufzeichnung, Schilderung und auch Fotos sind hilfreich.
Bei Fragen können sich Bürgerinnen und Bürger per E‑Mail an grundlagenplanung_wasserbau@duesseldorf.de wenden. Bei etwaigen Veröffentlichungen der Ergebnisse der Umfrage wird sichergestellt, dass keine Rückschlüsse auf persönlich getätigte Eingaben möglich sind.