Historisch erhaltenes Wohnhaus wird Museum
Hochkarätige Exponate aus der Sammlung des Heine-Instituts
Das Haus Bilker Straße 15 war von 1852 bis 1855 Wohnsitz des weltberühmten Musikerehepaars Clara und Robert Schumann sowie ihrer Kinder. Es ist das einzige in seiner historischen Bausubstanz erhaltene Wohnhaus der gesamten Familie. Nach Abschluss der derzeit laufenden denkmalgerechten Sanierung und Gebäudeerweiterung wird dort ein Museum zu Ehren der Schumanns eingerichtet. Der genaue Eröffnungstermin wird noch bekannt gegeben.
Den Besucherinnen und Besucher bietet sich dann in acht Räumen die Möglichkeit, in die Musikkultur des 19. Jahrhunderts und insbesondere in die intensive Düsseldorfer Lebens- und Werkphase von Clara und Robert Schumann einzutauchen. Präsentiert werden der Öffentlichkeit kostbare und zuvor überaus selten gezeigte Objekte aus der hochkarätigen Sammlung des Heinrich-Heine-Instituts. Dazu zählen nicht nur die wertvollen Musikhandschriften zu Düsseldorfer Kompositionen, sondern auch Briefe, die die beiden Künstlerpersönlichkeiten in ihrer rheinischen Zeit verfasst haben. Besonders eindrucksvolle Exponate sind aber auch persönliche Gegenstände aus dem Besitz der Schumanns, beispielsweise ein Schwanenfedercape, das die Pianistin Clara Schumann vor ihren umjubelten Auftritten getragen hat.
In einer ausgewiesenen “Schatzkammer” können zudem Kostbarkeiten von sehr großem kulturellen Wert ausgestellt werden, die bereits vor der Düsseldorfer Werkphase entstanden sind. Ein Beispiel ist das Musikmanuskript zu Robert Schumanns bis heute international gefeierten Klavierkonzert a‑Moll.
Hörerlebnisse erweitern das Angebot
Im Museum des Schumann-Hauses werden getreu dem ausgerufenen Leitsatz “keine geschriebene Note ohne Klang” auch zahlreiche Hörerlebnisse geboten. Neben der Musik des Komponistenehepaars werden verschiedene Audiofeatures die Schattenseiten der Düsseldorfer Jahre erfahrbar machen: Ein Feature zeigt die grundlegenden Missverständnisse und Auseinandersetzungen zwischen Robert Schumann und der Düsseldorfer Musikwelt humorvoll und zugleich feinfühlig auf. Ein weiteres Hörstück ist der bedrückenden Krankheitsgeschichte des Komponisten gewidmet.
Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung werden zudem durch Installationen und digitale Angebote dazu eingeladen, selbst aktiv zu werden. Ein Medientisch beinhaltet beispielsweise einen interaktiven Stadtplan, durch den die Düsseldorfer Orte spielerisch erkundet werden können, die für die Schumanns von Bedeutung waren.
Ein zentrales Element stellt ein an das Düsseldorfer Original angelehnter Schreibtisch Robert Schumanns dar. Das multifunktionale Museumsmöbelstück bietet zahlreiche Originalexponate, vertiefende inhaltliche Aspekte und Möglichkeiten der kreativen Betätigung: von der Erforschung der Kulturgeschichte des Briefs bis hin zu einem musikalischen Schreibwettbewerb.
Im “Zeitgenossen”-Raum der Ausstellung erwartet die Gäste des Schumann-Hauses zudem eine mediale Notenständer-Installation, durch die die zwischenmenschlichen Beziehungen des Ehepaars zu wichtigen Persönlichkeiten wie Bettina von Arnim, Johannes Brahms oder Joseph Joachim visuell vermittelt werden.
Hintergrund: Schumann-Haus
Das Schumann-Haus wird aufwendig denkmalgerecht saniert, erweitert und zu einem lebendigen Erinnerungsort an Clara und Robert Schumann ausgebaut. Das Gebäude an der Bilker Straße 15 ist das einzige in seiner historischen Bausubstanz erhaltene Wohnhaus der Familie und hat damit einen besonderen historischen Wert. Clara Schumann war eine der bedeutendsten Pianistinnen ihrer Zeit und trug dazu bei, die heutige Landeshauptstadt als Musikstadt zu prägen. Der städtische Musikdirektor Robert Schumann schuf fast ein Drittel seines kompositorischen Gesamtwerks in Düsseldorf. Das entstehende Schumann-Haus wird Teile der umfänglichen Schumann-Sammlung der Stadt, die insgesamt rund 1.000 Objekte umfasst und zu den bedeutendsten Sammlungen weltweit zählt, öffentlich machen.