Bergisch-Rheinischer Wasserverband bringt Rotthäuser Bach im Bereich der Teiche südlich des Holterweg in naturnahen Zustand
Durch das Naturschutzgebiet “Rotthäuser Bachtal” fließt der gleichnamige Bach in einem stark von Menschenhand durch Dammbauwerke, Verrohrungen und technische Überlaufbauwerke geprägten Bachbett. Bis zum Abschluss des Winters erhält der Bach im Bereich der ehemaligen Teiche südlich Holterweg einen möglichst naturnahen Verlauf. Dafür werden fünf der neun Teiche, durch die der Bach fließt, aufgegeben und das Bachbett im Rahmen einer Gewässerunterhaltungsmaßnahme durch den Bergisch-Rheinischen Wasserverband neu modelliert. Die Arbeiten beginnen in dieser Woche (KW 46) und enden im kommenden Frühjahr 2023.
In den kommenden Monaten werden die Dämme abgeflacht und ein naturnahes Bachbett angelegt. Der Bach erhält dadurch einen breiteren Raum und Platz, um sich eigendynamisch zu entwickeln. Das Gewässer wird so auch optisch erlebbar in den Naturraum des Rotthäuser Bachtals einbezogen.
Die Maßnahme ist erforderlich, um die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) umzusetzen, deren Ziel es ist, die Gewässer in einem ökologisch günstigen Zustand zu erhalten oder zu versetzen. Es soll daher den Kriterien der WRRL entsprechendes naturnahes und für Gewässerorganismen durchgängiges Gewässer geschaffen werden. Durchgängig bedeutet, dass auch nicht flugfähige Bachorganismen wandern und die bachaufwärts gelegenen Bachabschnitte besiedeln können. Weil die Teiche und technische Einrichtungen den Bachverlauf unterbrechen, ist das bisher nicht möglich.
Wasserflächen erhalten und kleine Tümpel neben dem Bachverlauf anlegen
Um zum Beispiel dem Eisvogel Jagdmöglichkeiten zu erhalten und weitere zu schaffen und den Amphibien Laichmöglichkeiten zu bieten, werden im Zuge der Umgestaltung Wasserflächen erhalten und kleine Tümpel neben dem Bachverlauf angelegt. Mit einer breiteren Aue kann der Bach außerdem schadlos Wasser in der Landschaft zurückhalten und dazu beitragen, Hochwasser in den Unterläufen zu minimieren. Ein Bach, der sein Bett eigendynamisch formen kann, schafft Lebensraumnischen für viele Arten und ermöglicht eine Selbstreinigung des Wassers. Darüber hinaus kann sich in der Bachaue der standorttypische Bach-Erlenwald entwickeln. Die Waldfläche vergrößert sich nach der Maßnahme deutlich.
Rodungsarbeiten erforderlich
Vobereitend sind im November und Dezember Rodungsarbeiten erforderlich — der Schwerpunkt liegt auf den in der Bachaue fremden Dammbauwerken. Die Rodungen sind mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und erfolgen außerhalb der Brutzeit. Weil der aufzuwertende Bachabschnitt im Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet (gemäß der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) liegt, gab es im Vorfeld artenschutzrechtliche Kartierungen ebenso wie eine FFH Verträglichkeitsvoruntersuchung und ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren. Im Rahmen dessen wurde auch die Zustimmung des Naturschutzbeirates ei