Feu­er­wehr­de­zer­nent Chris­tian Zaum (vorne l.) und David von der Lieth, Lei­ter der Feu­er­wehr (vorne r.), stel­len gemein­sam mit eini­gen Aus­zu­bil­den­den den Jah­res­be­richt 2022 vor,©Foto: Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Melanie Zanin

 

Mit dem Titel “Aus­bil­dung för­dern” stellt die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf ihren Geschäfts­be­richt für das Jahr 2022 vor. Der Titel ist bewusst gewählt: Vor gut vier Jah­ren star­tete die Feu­er­wehr eine Aus­bil­dungs­of­fen­sive und hat ihre Aus­bil­dungs­ka­pa­zi­tä­ten seit­dem mehr als ver­drei­facht. Der Erfolg lässt sich in Zah­len bemes­sen: So star­te­ten im Jahr des 150. Bestehens der Feu­er­wehr 91 Nach­wuchs­kräfte ihren Dienst. Beson­ders erfreu­lich ist es, dass im Jahr 2022 auch 15 Frauen ihre Aus­bil­dung begon­nen haben.

“Es ist uns ein Anlie­gen, den Beruf bei der Feu­er­wehr auch für Frauen attrak­ti­ver zu machen. Die aktive Frau­en­för­de­rung war in 2022 beson­ders erfolg­reich. Dar­über freue ich mich per­sön­lich sehr”, sagt Feu­er­wehr­de­zer­nent Chris­tian Zaum. “Sie wer­den wie die ande­ren Nach­wuchs­kräfte bald tag­täg­lich gemein­sam mit den erfah­re­nen Kol­le­gen für die Sicher­heit der Men­schen in unse­rer Stadt ein­ste­hen. Dafür danke ich allen Einsatzkräften.”

Das Jubi­lä­ums­jahr stand wei­ter­hin für die Moder­ni­sie­rung der gesam­ten Feu­er­wehr Düs­sel­dorf. Neben einer neuen und moder­nen Schutz­klei­dung wurde im ver­gan­ge­nen Jahr suk­zes­sive auch der Fahr­zeug­park der Düs­sel­dor­fer Ret­tungs­kräfte aus­ge­tauscht. Die neuen Ret­tungs­wa­gen glän­zen mit einem moder­nen und schlich­ten Design in strah­len­dem Rot und dem Ber­gi­schen Löwen auf der Seite. “Eine schlag­kräf­tige Feu­er­wehr braucht gute und moderne Tech­nik”, betont Dezer­nent Zaum. “Das bedeu­tet, dass wir neben der Fahr­zeug­flotte auch in den Gebäu­de­be­stand inves­tie­ren. Wir freuen uns auf einen zügi­gen Aus­füh­rungs- und Finan­zie­rungs­be­schluss zum Neu­bau der Feuer- und Ret­tungs­wa­che 7 in Wers­ten, sodass der Bau am Stand­ort schnell star­ten kann.”

Zu den Zah­len: Von 156.170 (2021: 152.880) Alar­mie­run­gen ent­fie­len 141.752 (2021: 138.247) auf den Ret­tungs­dienst. Dar­un­ter befan­den sich 96.756 (2021: 91.409) Fahr­ten zu Not­fall­pa­ti­en­ten, bei denen bei 23.157 (2021: 19.153) der Not­arzt Hilfe leis­tete. Die Alar­mie­run­gen im Ret­tungs­dienst sind somit um rund zwei Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr gestie­gen. Die Zahl der Kran­ken­trans­porte fiel erneut leicht auf 44.996 (2021: 46.838).

Für die Feu­er­wehr doku­men­tierte der Ein­satz­leit­rech­ner 14.418 (2021: 14.633) Alar­mie­run­gen, davon 3.981 (2021: 3.796) Brandeinsätze.

Neue Kom­bi­na­ti­ons­aus­bil­dung erfolg­reich gestartet
Zur Aus­bil­dungs­of­fen­sive gehört auch, die Ange­bote der Aus­bil­dung regel­mä­ßig zu eva­lu­ie­ren und neue Aus­bil­dungs­an­ge­bote zu ent­wi­ckeln. “Aus­bil­den heißt in die Zukunft inves­tie­ren”, sagt Feu­er­wehr­chef David von der Lieth. “Wir sehen, dass seit Jah­ren der Arbeits­schwer­punkt im Ret­tungs­dienst liegt und wir wis­sen, dass sich viele Schul­ab­gän­ger für eine medi­zi­ni­sche Aus­bil­dung inter­es­sie­ren. Die­ses Wis­sen haben wir genutzt und einen neuen Aus­bil­dungs­zweig in Düs­sel­dorf etabliert.”

So star­tete im Okto­ber eine Kom­bi­na­ti­ons­aus­bil­dung bei der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf, bei der die Nach­wuchs­kräfte inner­halb von drei Jah­ren zunächst zum Not­fall­sa­ni­tä­ter aus­ge­bil­det wer­den und sich danach die 18-mona­tige Wei­ter­qua­li­fi­ka­tion als Brand­meis­ter anschließt. Im Pre­mie­ren­lehr­gang star­te­ten im Herbst zehn Nach­wuchs­kräfte – dar­un­ter zwei Frauen – ihre Aus­bil­dung. “Unsere Aus­bil­de­rin­nen und Aus­bil­der leis­ten eine bemer­kens­werte Arbeit. Sie sor­gen gemein­sam mit den vie­len Ein­satz­kräf­ten dafür, dass die Berufs­feu­er­wehr und Frei­wil­lige Feu­er­wehr in zahl­rei­chen Ein­satz­si­tua­tio­nen hoch pro­fes­sio­nell agie­ren”, sagt von der Lieth.

Die Zah­len im Detail: 
Alar­mie­run­gen
Gesamt: 156.170 (2021: 152.880)
Feu­er­wehr: 14.418 (2021: 14.633)

Brand­ein­sätze
Ins­ge­samt: 3.981 (2021: 3.796),
darunter
Groß­brände: 19 (2021: 22)
Woh­nungs­brände: 1.190 (2021: 1.436)
Heim­rauch­mel­der: 608 (2021: 615)
Vege­ta­ti­ons­brände: 156 (2021: 93)
Fahr­zeug­brände: 140 (2021: 121)
Über­ört­li­che Hilfe: 5 (2021: 3)

Tech­ni­sche Hilfeleistung
Ins­ge­samt: 7.241 (2021: 7.741),
darunter
Ver­kehrs­un­fälle: 105 (2021: 121)
Men­schen in Not­la­gen: 2.089 (2021: 2.155)
Tiere in Not­la­gen: 2.052 (2021: 2.084)
Was­ser-/Sturm­schä­den: 1.200 (2021: 3.394)

Sons­tige Einsätze
Unter­stüt­zung Rettungsdienst/Krankentransport: 2.534 (2021: 2.530)
Sons­tige Ein­sätze: 662 (2021: 566)

Ret­tungs­dienst
Ins­ge­samt: 141.752 (2021: 138.247),
davon
Kran­ken­trans­port: 44.996 (2021: 46.838)
Not­fälle: 96.756 (2021: 91.409)
darunter
Not­fälle mit Notärztin/Notarzt: 23.157 (2021: 19.513)
Inten­siv­ver­le­gun­gen: 4.850 (2021: 6.181)
Infek­ti­ons­trans­porte: 5.862 (2021: 10.646)

Die Leit­stel­len­dis­po­nen­ten nah­men 2022 ins­ge­samt 396.785 (2021: 395.998) Tele­fon­an­rufe ent­ge­gen. Dar­un­ter 186.042 (2021: 185.771) Not­rufe, die über die Not­ruf­num­mer 112 ein­gin­gen. Ein Anru­fen­der musste im Durch­schnitt rund 7,1 Sekun­den (2021: 7,5 Sekun­den) war­ten, bis ein Dis­po­nent frei war und das Gespräch anneh­men konnte. Im Jah­res­durch­schnitt bear­bei­te­ten die Feu­er­wehr­mit­ar­bei­ten­den alle 3,4 Minu­ten (2021: 3,4 Minu­ten) einen Ein­satz in der Leitstelle.

Jeden Tag leis­ten 181 Ein­satz­kräfte ihren Dienst für die Men­schen in der Stadt. Tages­ab­hän­gig kom­men bis zu 66 wei­tere Ein­satz­kräfte der Part­ner im Ret­tungs­dienst sowie Not­ärzte dazu, um schnelle Hilfe zu leis­ten. Im Amt 37, das Feu­er­wehr, Ret­tungs­dienst und Bevöl­ke­rungs­schutz zusam­men­fasst, arbei­ten 1.148 (2020: 1.082) Mit­ar­bei­tende, davon 73 (2021: 53) Frauen. Bei den zehn Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren gibt es 386 (2021: 372) aktive Mit­glie­der, davon 40 (2021: 42) Frauen.