Sanierung und Herstellung der Barrierefreiheit vorgesehen
Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hat in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag, 15. Juni, den Bedarfsbeschluss zur Sanierung des Plenarsaals im Düsseldorfer Rathaus und zur Herstellung der Barrierefreiheit gefasst.
Ausgangssituation
Der heutige Plenarsaal wurde in den 1960er-Jahren im Grupello-Haus, welches aus dem 18. Jahrhundert stammt, am Marktplatz 3 errichtet. Der Saal selbst steht nicht unter Denkmalschutz, allerdings die Außenfassade des Grupello-Hauses. Der Plenarsaal ist inzwischen in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Schon durch die abgestuften Ebenen der Bodenkonstruktion ist er für mobilitätseingeschränkte Menschen nur bedingt nutzbar. Ebenso bestehen im Zuschauerbereich erhebliche Nutzungshindernisse für mobilitätseingeschränkte Menschen. Die gebäudetechnischen Anlagen sind größtenteils abgängig, die mediale Ausstattung ist nicht mehr zeitgemäß und auch der Bedarf an flexiblen Sitzplätzen kann im Plenarsaal zurzeit nicht gedeckt werden. Insgesamt erfüllt der heutige Plenarsaal die Nutzungsanforderungen der zahlreichen Veranstaltungen und Sitzungen, die hier stattfinden, nicht mehr.
Geplante Maßnahmen
Das Amt für Gebäudemanagement beabsichtigt, den Plenarsaal unter Berücksichtigung nachhaltiger Gesichtspunkte umzubauen. Ziel ist die Schaffung der Barrierefreiheit und gleichzeitig die Umsetzung eines technisch aktuellen und insgesamt flexiblen Raumkonzeptes. Der Plenarsaal wird um den Vorraum erweitert, wodurch ein fast rechteckiger Raum entsteht, der eine gänzlich neue Raumgestaltung zulässt. Gleichzeitig wird die Eingangssituation verändert. Die Anordnung der Sitzplätze wird gedreht, das Rednerpult soll mit direkter Sichtbeziehung zum Marktplatz sein. Die Anzahl der Sitzplätze wird auf circa 150 erhöht. An den Plätzen sind Tische und Stühle vorgesehen, die moderne technische Ausstattungen beinhalten, flexibel nutzbar sind und eine Anordnung nach Bedarf ermöglichen. Somit entsteht mehr Raum für Bewegungsflächen. Um ausreichende Sichtbeziehungen in den Plenarsaal zu schaffen, wird die zweite nicht barrierefreie Emporenebene entfernt. Die erste Emporenebene bleibt und wird umlaufend erweitert, wodurch eine gute Sichtbeziehung in den Plenarsaal geschaffen wird.
Die technischen Anlagen werden erneuert. Hierzu zählt der Austausch der Beleuchtung gegen energieeffiziente LED-Beleuchtung, die Optimierung der Lüftungstechnik sowie die Erneuerung aller daten- und elektrotechnischen Anlagen und Leitungen. Ein modernes Video-Konferenz-System soll realisiert werden, um den Saal für Hybridveranstaltungen und Videoaufzeichnungen — zum Beispiel Livestream — störungsfrei nutzen zu können. Die Erneuerung der Decke und entsprechende Ausstattung der Wände verbessern die Akustik. Zudem sollen Induktionsschleifen installiert werden. Auch auf der Empore sollen barrierefreie Plätze zur Verfügung stehen.
Es ist geplant, für das Bauvorhaben die Building Information Modeling Methode anzuwenden, die auch die Gegenüberstellung von Nachhaltigkeitsaspekten sowie die Dokumentation der Baustoffe ermöglicht. Bei den weiteren Planungen soll die Wiederverwendbarkeit der Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft gedacht werden.
Die für das Amt für Gebäudemanagement zuständige Stadtkämmerin Dorothée Schneider erläutert: “Die Stadt Düsseldorf und ihre Bürgerinnen und Bürger werden einen modernen und zeitgemäßen Plenarsaal erhalten, der den heutigen Anforderungen entspricht. Die Barrierefreiheit wird dabei ebenso selbstverständlich berücksichtigt wie Aspekte der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. So soll bei der Erneuerung der haustechnischen Anlagen eine energetisch effiziente Wärmerückgewinnung integriert werden, welche die bestehende Wärme nicht abführt, sondern wiederverwertet. Dadurch können Heizkosten eingespart und somit eine Senkung der Kohlenstoffdioxid-Belastungen erreicht werden.”
Die Lärmintensität der Sanierungsarbeiten führt zu Beeinträchtigungen, so dass während der Bauzeit Interimslösungen sowohl für den umliegenden Bürobereich als auch für die Sitzungen der politischen Gremien bereitzustellen sind.
Zeitplanung und Kosten
Der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss wird für das zweite Quartal 2025 angestrebt. Auf dieser Basis ist der Baubeginn für das erste Quartal 2027 geplant. Nach einer circa 14-monatigen Bauzeit wäre eine Fertigstellung im zweiten Quartal 2028 möglich. Die vorläufigen Gesamtkosten der Sanierung wurden auf Basis eines Kostenrahmens mit 13.500.000 Euro ermittelt.