Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral begrüßt die Besu­cher der Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung Theo­dor-Heuss-Brü­cke im Stahlwerk,©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Wil­fried Meyer

 

Rund 180 inter­es­sierte Men­schen kom­men ins Stahl­werk, um sich zu infor­mie­ren und zu diskutieren

Erfolg­rei­cher Auf­takt zur Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung: Rund 180 inter­es­sierte Men­schen sind am Sams­tag, 17. Juni, zu einer Info­messe ins Stahl­werk an der Ronsdor­fer Straße gekom­men. Dort infor­mier­ten Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral und die Fach­pla­ner der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf über den Zustand der Brü­cke sowie mög­li­che Alter­na­ti­ven für eine zukünf­tige Rhein­que­rung. Die Theo­dor-Heuss-Brü­cke ist die älteste Düs­sel­dor­fer Schrägseilbrücke.

Die wei­tere ver­kehr­li­che und bau­li­che Nut­zung der Theo­dor-Heuss-Brü­cke in Düs­sel­dorf steht zur Dis­kus­sion. Ein “Wei­ter so” ist unter den aktu­el­len Bedin­gun­gen zukünf­tig nicht mehr mög­lich. Die Brü­cke ist heute in einem Zustand, in dem sie ihre der­zei­tige ver­kehr­li­che Funk­tion – den täg­li­chen Ver­kehrs­fluss und dar­un­ter beson­ders den Schwer­last­ver­kehr auf­zu­neh­men – nicht mehr dau­er­haft erfül­len kann. Für die Zukunft müs­sen des­halb jetzt die Wei­chen gestellt werden.

“Wie soll mit der Theo­dor-Heuss-Brü­cke wei­ter umge­gan­gen wer­den?” ist eine der Fra­gen, die heute schon gestellt wer­den muss, da die Umset­zung einer Alter­na­tive eine lange Zeit in Anspruch neh­men wird. Wei­tere Fra­gen die im Raum ste­hen und mit den Fach­leu­ten und der Düs­sel­dor­fer Öffent­lich­keit dis­ku­tiert wur­den: “Wel­che Funk­tio­nen muss die Rhein­que­rung erfül­len? Wel­che Alter­na­tive ist unter den bereits jetzt fest­ste­hen­den Funk­tio­nen und Rand­be­din­gun­gen die beste für Düs­sel­dorf? und Wie kön­nen die viel­fäl­ti­gen Bedarfe im Ein­klang mit dem drin­gen­den Hand­lungs­be­darf zusam­men­ge­führt, prio­ri­siert und ent­schie­den werden?”

Der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf ist es wich­tig, dass die Men­schen vor Ort bei die­sem Pro­zess gut ein­be­zo­gen und infor­miert wer­den. Eine neue Zukunft für die Rhein­que­rung ist von beson­de­rer Bedeu­tung nicht nur für die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, son­dern auch über die Stadt­gren­zen hinaus.
Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral, begrüßte ein­gangs die Gäste der Info­messe. In sei­ner Rede zur Eröff­nung legte er den Fokus auf das Bau­werk. “Seit der Eröff­nung der Brü­cke im Jahre 1957 und dem heu­ti­gen Tag haben sich einige Dinge grund­le­gend ver­än­dert. Dazu gehört der immens gestie­gene Schwer­last­ver­kehr, für den die Brü­cke sta­tisch nicht aus­ge­legt ist”, betonte der Mobi­li­täts­de­zer­nent. “Die Theo­dor-Heuss-Brü­cke ist sanie­rungs­be­dürf­tig und wir muss­ten bereits einige Vor­keh­run­gen tref­fen, um die fest­ge­stell­ten Defi­zite aus der sta­ti­schen Nach­rech­nung des Bau­wer­kes in einem ers­ten Schritt weit­ge­hend zu kom­pen­sie­ren: Der Lkw-Ver­kehr musste ein­ge­schränkt wer­den und diverse Bau­ar­bei­ten und ver­dich­tete Bau­werks­über­wa­chun­gen sowie ein Risi­ko­ma­nage­ment muss­ten und müs­sen zeit­nah aus­ge­führt werden.”

Anhand von detail­lier­ten Fach­vor­trä­gen und The­men­in­seln wur­den die Besu­che­rin­nen und Besu­cher der Info­messe im Rah­men der Ver­an­stal­tung gut abge­holt. Auch wurde ihnen im Rah­men der Ver­an­stal­tung die Mög­lich­keit gege­ben, sich mit Anre­gun­gen und Fra­gen ein­zu­brin­gen. Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral betonte, dass es das Ziel sei, eine zukünf­tige Rhein­que­rung zu fin­den, die die Ver­kehrs­in­fra­struk­tur ver­bes­sere sowie posi­tive Aus­wir­kun­gen auf die Wirt­schaft und das Wohl­be­fin­den der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger habe.

Nach dem Auf­takt stellte ein Pro­jekt­team aus­führ­lich den geplan­ten Betei­li­gungs­pro­zess vor und lie­ferte fach­li­che Bei­träge zum Zustand der Brü­cke, bevor die mög­li­chen Zukunfts­va­ri­an­ten im Detail vor­ge­stellt wur­den. Auf­grund des in den letz­ten Jah­ren ste­tig zuneh­men­den Kraft­fahr­zeug­ver­kehrs sowie die immer höhe­ren Fahr­zeug­ge­wichte ist die Brü­cke inzwi­schen ermü­det. Dies zeigt sich beson­ders dadurch, dass sich im Stahl Risse bil­den. Die ermü­de­ten Bau­teile las­sen sich nicht mehr dau­er­haft reparieren.

Im Anschluss hat­ten die Besu­che­rin­nen und Besu­cher die Mög­lich­keit, Fra­gen zu stel­len, Anre­gun­gen für die Zukunft der Theo­dor-Heuss-Brü­cke zu lie­fern, aber auch Hin­weise mit auf den Weg zu geben. Sie wur­den zudem ein­ge­la­den, sich an fünf “The­men­in­seln” noch wei­tere Infor­ma­tio­nen zu holen, in einen direk­ten Aus­tausch mit den Exper­tin­nen und Exper­ten zu gehen und auch dort schrift­lich ihre Wün­sche mitzuteilen.

Zum Abschluss der Info­messe gab es eine mode­rierte Podi­ums­dis­kus­sion. Neben Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral haben daran René Eis vom feder­füh­ren­den Amt für Brücken‑, Tun­nel- und Stadt­bahn­bau, Katha­rina Metz­ker, Lei­te­rin des Amtes für Ver­kehrs­ma­nage­ment, und Michael Rich­arz, Vor­stand Tech­nik und Betrieb der Rhein­bahn, teil­ge­nom­men. Zusam­men­fas­send wur­den dort die Ideen, Anre­gun­gen, aber auch Kri­tik­punkte der Ver­an­stal­tung diskutiert.

Das Thema der Living Bridge war nicht Bestand­teil die­ser Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung. Die Stadt­ver­wal­tung hält die Idee zur Errich­tung einer mul­ti­funk­tio­na­len Brü­cke als Ersatz­für die bestehende Theo­dor-Heuss-Brü­cke wegen des schlech­ten Bau­werks­zu­stands sowie vie­ler offe­ner Fra­gen in Bezug auf das in den Medien vor­ge­schla­gene Kon­zept aus zeit­li­chen Zwän­gen für hoch ris­kant und an die­ser Stelle für ungeeignet.

Hin­ter­grund
Die Rhein­que­rung Theo­dor-Heuss-Brü­cke in Düs­sel­dorf wurde 1957 als eine der ers­ten moder­nen Schräg­seil­brü­cken welt­weit errich­tet und diente lange Zeit als Vor­bild für die meis­ten fol­gen­den Schräg­seil­brü­cken. In den letz­ten 60 Jah­ren stieg die ver­kehr­li­che Belas­tung, beson­ders durch den Schwer­last­ver­kehr, für die die Theo­dor-Heuss-Brü­cke sta­tisch nicht aus­ge­legt ist, immer wei­ter an.

Um der Über­las­tung ent­ge­gen­zu­wir­ken, wur­den bereits einige Vor­keh­run­gen getrof­fen. So kön­nen der­zeit Last­kraft­wa­gen (Lkw) mit über 30 Ton­nen Gewicht die Brü­cke nicht pas­sie­ren und geneh­mi­gungs­pflich­ti­ger Schwer­last­ver­kehr kann nicht zuge­las­sen wer­den. Zudem wur­den einige bau­li­che Ver­bes­se­rungsen vor­ge­nom­men, die zur Sta­bi­li­sie­rung beitragen.

Alle bis­he­ri­gen Vor­keh­run­gen die­nen aller­dings ledig­lich der mit­tel­fris­ti­gen Siche­rung. Lang­fris­tig müs­sen andere, nach­hal­ti­gere Lösun­gen ent­wi­ckelt werden.

Wei­ter­füh­rende Infor­ma­tio­nen fin­den sich unter www.duesseldorf.de/thb. Betreut und aus­ge­führt wird das gesamte Pro­jekt vom Amt für Brücken‑, Tun­nel- und Stadt­bahn­bau der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf.

Aus­blick
Im Herbst 2023 wird es zwei mode­rierte Dia­log­fo­ren im Rah­men der Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung zur Theo­dor-Heuss-Brü­cke geben: eins für die breite Öffent­lich­keit und eins für poli­ti­sche Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter. Die genauen Ter­mine wer­den auf www.duesseldorf.de/thb und in den Medien zu einem spä­te­ren Zeit­punkt kommuniziert.