Sym­bol­bild fri­sches Obst Foto: LOKALBÜRO

 

Insti­tut für Ver­brau­cher­schutz und Vete­ri­när­we­sen gibt Tipps zum rich­ti­gen Umgang mit Lebens­mit­teln, die frisch zube­rei­tet ver­kauft werden

Vor allem im Som­mer geht der Trend im Lebens­mit­tel­han­del zu fer­tig zube­rei­te­ten Pro­duk­ten, die ent­we­der vor den Augen der Kun­din­nen und Kun­den zube­rei­tet wer­den oder für den Tages­be­darf kurz­zei­tig gela­gert wer­den. Die fri­schen Obst­sa­late, Frucht- und Gemü­se­säfte erspa­ren den Ver­brau­chern die eigene Her­stel­lung im Haus­halt, haben dafür aber einen höhe­ren Preis. Das Insti­tut für Ver­brau­cher­schutz und Vete­ri­när­we­sen hat einige Tipps für Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher zusam­men­ge­stellt, die diese beim Kauf und Ver­zehr von frisch zube­rei­te­ten Pro­duk­ten beach­ten sollen.

Beim Kauf von fer­tig gepress­ten Säf­ten soll­ten bevor­zugt Säfte gekauft wer­den, die erst auf Bestel­lung frisch gepresst wer­den oder zumin­dest direkt nach dem Pres­sen erkenn­bar gekühlt auf­be­wahrt wer­den. Unmit­tel­bar vor dem Ver­zehr her­ge­stellte Säfte haben deut­li­che Vor­teile, denn in der limi­tier­ten Zeit haben Mikro­or­ga­nis­men keine Mög­lich­keit, sich zu ver­meh­ren. Auch durch Küh­lung wird ihre Ver­meh­rungs­rate gesenkt und Stoff­wech­sel­vor­gänge ver­lang­samt. Die zum Pres­sen vor­rä­tig gehal­te­nen Früchte soll­ten frisch, sau­ber und unbe­schä­digt aus­se­hen. Dabei sollte auch gleich ein Blick auf die Sau­ber­keit an der Ver­kaufs­theke und auf die Arbeits­klei­dung des Per­so­nals gewor­fen werden.

Im Gegen­satz zu Frucht­säf­ten aus der Fer­tig­pa­ckung, die durch eine Pas­teu­ri­sa­tion scho­nend erhitzt wur­den und des­halb kein Keim­wachs­tum auf­wei­sen, blei­ben frisch gepresste Frucht­säfte völ­lig unbe­han­delt. Daher ist bei die­sen Pro­duk­ten eine Keim­frei­heit nicht zu erwar­ten. Jedes Risiko für eine Kon­ta­mi­na­tion mit Mikro­or­ga­nis­men muss daher ver­hin­dert werden.

Für geschnit­te­nes Obst gel­ten die glei­chen Vor­aus­set­zun­gen wie für gepresste Säfte. Das heißt: nur unbe­schä­digte und sau­bere Früchte sowie sau­bere Mes­ser und Schneid­bret­ter dür­fen zum Ein­satz kom­men. Wich­tig für die Fri­sche ist vor allem eine kon­stante Kühl­tem­pe­ra­tur zwi­schen zwei und sie­ben Grad. Auf unge­kühlt ange­bo­tene Ware sollte man bes­ser ganz ver­zich­ten. Bei Obst beginnt der Fäul­nis­pro­zess sobald es auf­ge­schnit­ten ist. Lager­dauer, Wärme und Licht set­zen dem Obst zu und redu­zie­ren den Vitamingehalt.

Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher soll­ten beim Kauf von auf­ge­schnit­te­nem Obst vor allem auf eine kor­rekte Aus­zeich­nung ach­ten. Gerade bei fer­ti­gen Obst­sa­la­ten sollte das Min­dest­halt­bar­keits­da­tum immer ein­ge­hal­ten wer­den. Doch dies fehlt oft­mals auf den Plas­tik­scha­len und es ist ledig­lich das Ver­pa­ckungs­da­tum auf­ge­druckt. Genau Hin­schauen lohnt sich bei abge­pack­tem Obst.

“Hat das Obst bereits etwas an Farbe ver­lo­ren oder riecht es säu­er­lich, ist es nicht mehr frisch”, erklärt der Lei­ter des Insti­tuts für Ver­brau­cher­schutz und Vete­ri­när­we­sen, Klaus Meyer.

Ein wei­te­res Anzei­chen für Ver­fall ist Flüs­sig­keit, die sich am Boden abge­setzt hat. Bei ein­ge­schweiß­tem Obst signa­li­siert ein gewölb­ter Deckel, dass sich bereits Gase gebil­det haben.

Alle zur Zube­rei­tung der Früchte ver­wen­de­ten Gerät­schaf­ten müs­sen sau­ber sein. Die zeit­nahe und gründ­li­che Rei­ni­gung ist drin­gend erfor­der­lich, auch wenn die Geräte schwer zugäng­li­che Teile haben. Denn Obst- und Gemü­se­rück­stände trock­nen auf der Ober­flä­che von Arbeits­ge­rä­ten schnell ein und las­sen sich nach­träg­lich nur sehr schwer ent­fer­nen. Mikro­or­ga­nis­men füh­len sich auf der schlecht gerei­nig­ten Ober­flä­che sehr wohl und ver­meh­ren sich dort rasant. Spä­tes­tens bei der nächs­ten Gerä­te­be­nut­zung kommt es dann zur uner­wünsch­ten Kon­ta­mi­na­tion von Obst, Gemüse oder Saft.

Sau­res Obst wie zum Bei­spiel Ana­nas ist weni­ger anfäl­lig für Ver­derb als mil­des Obst wie etwa Was­ser­me­lone, reife Mango, Nek­ta­ri­nen oder Kiwis. In Misch­ver­pa­ckun­gen geben die emp­find­li­che­ren Pro­dukte die maxi­male Lage­rungs­fä­hig­keit vor. Dabei gibt es nach­rei­fende und nicht nach­rei­fende Früchte. Nicht nach­rei­fende Früchte soll­ten reif geern­tet wer­den, sie wer­den mit der Zeit nicht rei­fer, son­dern nur schlech­ter. Dar­un­ter fal­len Ana­nas, Kir­schen, Zitrus­früchte, Erd­bee­ren, Him­bee­ren, Pflau­men und Äpfel. Pfir­sich, Apri­ko­sen, Mango, Kiwi, Bir­nen sowie Bana­nen kön­nen nach der Ernte nach­rei­fen. Wenn sie beim Ein­kauf noch etwas fest sind, ist das kein Problem.

Por­tio­nier­tes Obst kann ein deut­li­ches Loch ins Porte­mon­naie rei­ßen. Daher soll­ten Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher über­le­gen, ob sie nicht lie­ber selbst zum Mes­ser grei­fen wol­len, um sich das Obst klein zu schneiden.