Das Goethe-Museum, Jacobistraße 2, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung am Mittwoch, 31. Januar, 19 Uhr, einen Vortrag mit Lesung von Prof. Dr. Christof Wingertszahn, Direktor des Goethe-Museums, zum Thema Antisemitismus. Der Vortrag handelt von dem Schriftsteller Karl Philipp Moritz, der im Austausch mit jüdischen Intellektuellen stand: Moses Mendelssohn, Markus Herz und Salomon Maimon.
Karl Philipp Moritz (1756–1793) ist das Musterbeispiel eines deutschen Autors, der mit jüdischen Intellektuellen zusammenarbeitete. In einer Zeit, in der die jüdische Minderheit noch keine Bürgerrechte hatte, bot er jüdischen Autoren in der ersten deutschsprachigen Zeitschrift für Psychologie ein Forum. Im “Magazin zur Erfahrungsseelenkunde” publizierten junge Schriftsteller wie Lazarus Bendavid (1762–1832) oder Aaron Wolfsohn (1754–1835). An der Konzeption war der Berliner Philosoph Moses Mendelssohn (1729–1786) beteiligt.
Das “Magazin zur Erfahrungsseelenkunde” widmete sich den geschundenen Menschen. Moritz strebte einen Umgang miteinander an, der “die Scheidewand weg[hebt], die durch Alter, Sitten, Stand und Sprache Menschen von Menschen sondert”, und zielt auf das “sympathetische Mitgefühl der Menschheit”.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.