Bücher, die mög­li­cher­weise mit Arsen belas­tet sind, wur­den erfolg­reich aus den Bestän­den der ULB ent­fernt. (Bild: ULB)

 

Die Uni­ver­si­täts- und Lan­des­bi­blio­thek (ULB) Düs­sel­dorf hat kürz­lich eine umfang­rei­che Sich­tung ihrer frei zugäng­li­chen Bücher und Zeit­schrif­ten des 19. Jahr­hun­derts abge­schlos­sen. Ziel war es, poten­zi­ell mit Arsen belas­tete Bestände zu iden­ti­fi­zie­ren und zu sepa­rie­ren. Die Ergeb­nisse die­ser Unter­su­chung wer­fen ein Licht auf das Aus­maß der Herausforderung.

An den vier Stand­or­ten der ULB wur­den zwi­schen dem 18. und 22. März 2024 ins­ge­samt 11.048 Bände aus dem 19. Jahr­hun­dert gesich­tet. Von die­sen wur­den 944 als Ver­dachts­fälle ein­ge­stuft und aus den frei zugäng­li­chen Berei­chen ent­fernt. Diese Bücher und Zeit­schrif­ten­bände, gekenn­zeich­net durch grüne Ein­bände, Buch­schnitte, Titel­schil­der oder Vor­satz­blät­ter, wur­den in ein sepa­ra­tes Depot gebracht und vor­läu­fig als “Tem­po­rär nicht nutz­bar” im ULB-Kata­log markiert.

Die Arbei­ten wur­den plan­mä­ßig abge­schlos­sen, und nun liegt der Fokus auf der Tes­tung der ver­däch­ti­gen Bestände. Ver­schie­dene Test­ver­fah­ren, dar­un­ter die Rönt­gen­fluo­res­zenz­ana­lyse und nass­che­mi­sche Nach­weise mit Mikro­pro­ben, wer­den ange­wen­det, um das Aus­maß der Arsen­be­las­tung zu ermit­teln. Die Ergeb­nisse die­ser Tests wer­den spä­ter ver­öf­fent­licht und die­nen als Grund­lage für die Ent­schei­dung über die wei­tere Behand­lung der betrof­fe­nen Bände.

Es wird geschätzt, dass rund zwei Drit­tel der sepa­rier­ten Bände digi­tal zugäng­lich gemacht wer­den kön­nen, ent­we­der durch digi­tale Ver­sio­nen in der ULB oder durch Digi­ta­li­sate ande­rer Biblio­the­ken. Dies soll sicher­stel­len, dass die For­schung und Nut­zung die­ser Werke auch wäh­rend der lau­fen­den Unter­su­chun­gen wei­ter­ge­hen können.

Bücher ohne Arsen­nach­weis kön­nen nach den Tests wie­der unein­ge­schränkt genutzt wer­den. Die ULB ver­fügt über eine Restau­rie­rungs­werk­statt und die ent­spre­chende Exper­tise, um bei Bedarf wei­tere Tes­tun­gen durchzuführen.

Für die Zukunft plant die ULB, im engen Aus­tausch mit dem Arbeits­schutz der Uni­ver­si­tät, ande­ren Biblio­the­ken und der Kom­mis­sion Bestan­der­hal­tung des Deut­schen Biblio­theks­ver­bands (dbv) Richt­li­nien und Schutz­vor­keh­run­gen zu erar­bei­ten, um belas­tete Bestände wie­der sicher nutz­bar zu machen.

Die Sich­tung und Tren­nung der poten­zi­ell arsen­be­las­te­ten Bestände mar­kie­ren einen wich­ti­gen Schritt im Bemü­hen der ULB Düs­sel­dorf, die Sicher­heit und Zugäng­lich­keit ihrer Samm­lun­gen zu gewährleisten.