Sicher­stel­lung Fahr­zeug Foto: Polizei

 

Ein 33-jäh­ri­ger isla­mis­ti­scher Pre­di­ger aus Düs­sel­dorf ist wegen des Ver­dachts auf gewerbs­mä­ßi­gen Betrug fest­ge­nom­men wor­den. Er soll Spen­den von über 350.000 Euro gesam­melt haben, die für angeb­lich wohl­tä­tige Zwe­cke bestimmt waren. Statt­des­sen soll er das Geld für Luxus­gü­ter und sei­nen eige­nen Lebens­stil ver­wen­det haben. Auch seine Lebens­ge­fähr­tin und Schwes­ter sind in den Fall verwickelt.

Der Pre­di­ger, der sich online „Abdel­ha­mid“ nennt, hat über 600.000 Fol­lower auf Tik­Tok und rund 200.000 auf Insta­gram. Er nutzte diese Reich­weite, um ins­be­son­dere junge Men­schen dazu zu bewe­gen, für hilfs­be­dürf­tige Fami­lien und Kin­der zu spen­den. Die Ermitt­ler stell­ten bei Durch­su­chun­gen Luxus­ar­ti­kel wie einen Mer­ce­des, Hand­ta­schen, teure Uhren und über 20.000 Euro in bar sicher. Zudem wur­den Mobil­te­le­fone und Doku­mente beschlagnahmt.

Die Staats­an­walt­schaft wirft dem Mann vor, die Spen­den als dau­er­hafte Ein­nah­me­quelle für sich selbst, seine Part­ne­rin und seine Schwes­ter genutzt zu haben. Ins­ge­samt wur­den 3813 Über­wei­sun­gen von Unter­stüt­zern ver­zeich­net, nur ein klei­ner Teil des Gel­des floss tat­säch­lich in wohl­tä­tige Pro­jekte. Der Mann befin­det sich in Unter­su­chungs­haft, wäh­rend die bei­den Frauen auf freiem Fuß blei­ben. Alle schwei­gen bis­her zu den Vorwürfen.

Die Ermitt­lun­gen lau­fen seit über drei Jah­ren. Anlass für den Zugriff am Mitt­woch war die Ver­mu­tung, dass der Beschul­digte sich ins Aus­land, mög­li­cher­weise nach Dubai, abset­zen wollte. Außer­dem wur­den sie­ben Bank­kon­ten des Man­nes gepfän­det. Bereits 2023 hatte es eine Durch­su­chung gege­ben, doch es folg­ten wei­ter­hin dubiose Spendenaufrufe.

Dem 33-Jäh­ri­gen dro­hen, falls er ange­klagt wird, bis zu zehn Jahre Haft. Die Ermitt­ler unter­su­chen der­zeit noch beschlag­nahmte Beweis­mit­tel und Kon­to­be­we­gun­gen, wodurch der Scha­dens­be­trag mög­li­cher­weise wei­ter stei­gen könnte. Der Mann ist bereits wegen Ver­mö­gens­de­lik­ten vorbestraft.

Vorgefundene Geldbeträge Foto: POLIZEI
Vorgefundene Geldbeträge Foto: POLIZEI