Buch­co­ver

 

Heute erscheint das neue Buch von Cam­pino, dem Front­mann der Toten Hosen, unter dem Titel „Käst­ner, Kraft­werk, Cock Spar­rer. Eine Lie­bes­er­klä­rung an die Gebrauchs­ly­rik“. Der Band basiert auf den Vor­le­sun­gen, die Cam­pino 2024 als Hein­rich-Heine-Gast­pro­fes­sor an der Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf gehal­ten hat. Darin gibt der Musi­ker einen tie­fen Ein­blick in seine lite­ra­ri­schen Ein­flüsse, seine Ansich­ten zur Lyrik und die Bedeu­tung von Song­tex­ten in der Popkultur.

In sei­nen Vor­trä­gen spannt Cam­pino einen Bogen von der deut­schen Nach­kriegs­li­te­ra­tur bis hin zur eng­li­schen Punk­be­we­gung. Er the­ma­ti­siert dabei den Ein­fluss von Erich Käst­ner, des­sen Gedichte er als „Gebrauchs­ly­rik“ beschreibt – eine ein­fa­che, zugäng­li­che Form der Poe­sie, die eine klare Bot­schaft ver­mit­telt. Käst­ners Stil habe ihn nicht nur in sei­ner Jugend, son­dern auch in sei­ner Arbeit als Song­wri­ter der Toten Hosen nach­hal­tig geprägt. „Würde man mich fra­gen, was die Toten Hosen da seit 40 Jah­ren machen, fühle ich mich bei die­ser Umschrei­bung so wohl wie bei kei­ner ande­ren“, so Cam­pino. Auch die Punk­be­we­gung, etwa Bands wie Cock Spar­rer oder Künst­ler wie Billy Bragg, inter­pre­tiert er als eine moderne Form der Gebrauchslyrik.

Neben lite­ra­ri­schen The­men spricht Cam­pino offen über seine poli­ti­schen Ansich­ten und die Rolle der Kunst in der Gesell­schaft. Dabei setzt er sich auch mit der deut­schen Nazi-Ver­gan­gen­heit aus­ein­an­der und reflek­tiert über sein eige­nes Älter­wer­den. Immer wie­der kehrt er in sei­nen Aus­füh­run­gen zu sei­ner Hei­mat­stadt Düs­sel­dorf zurück und betont die kul­tu­relle Bedeu­tung der Stadt, etwa durch die Band Kraft­werk, die ihn eben­falls stark geprägt hat.

Der heute im Piper-Ver­lag erschie­nene Band umfasst nicht nur Cam­pi­nos Vor­träge, son­dern auch die von ihm vor­ge­stell­ten Songs und Gedichte. Ergänzt wird das Buch durch neue Texte und per­sön­li­che Pas­sa­gen, die exklu­sive Ein­bli­cke in Cam­pi­nos Gedan­ken­welt bie­ten. Es ist nach „Hope Street. Wie ich ein­mal eng­li­scher Meis­ter wurde“ (2020) sein zwei­tes Buch und eine span­nende Mischung aus per­sön­li­cher Refle­xion und kul­tur­ge­schicht­li­cher Analyse.

Mit sei­nem unver­wech­sel­ba­ren Stil bie­tet Cam­pino einen unter­halt­sa­men und nach­denk­li­chen Blick auf die deut­sche Zeit­ge­schichte und die Macht der Musik, die seit über vier Jahr­zehn­ten sein Leben prägt.

 

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