Neena Hart­mann, Asal Kosari und Wolf­gang Rol­s­ho­ven Foto: privat

 

Am gest­ri­gen Abend ver­wan­delte sich das Thea­ter­mu­seum Düs­sel­dorf in eine leben­dige Bühne für die „Streit­kul­tur­wo­chen“, orga­ni­siert vom Kom­mu­na­len Inte­gra­ti­ons­zen­trum der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf. Ziel der Ver­an­stal­tungs­reihe, die im ver­gan­ge­nen Jahr ins Leben geru­fen wurde, ist es, eine respekt­volle und kon­struk­tive Streit­kul­tur in der Stadt­ge­sell­schaft zu för­dern, in der ver­schie­dene Mei­nun­gen und Sicht­wei­sen Platz fin­den. Die gest­rige Ver­an­stal­tung machte die­sem Anspruch alle Ehre.

Nach einem Gruß­wort von Miriam Koch, Dezer­nen­tin für Kul­tur und Inte­gra­tion der Lan­des­haupt­stadt, begann die Ver­an­stal­tung um 18:30 Uhr mit dem belieb­ten Dis­kus­si­ons­for­mat „Streit­bar“. Die mode­rierte Debatte, die von Asal Kosari gelei­tet wurde, drehte sich um das zen­trale Thema „Hei­mat in der Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft“ und wid­mete sich der Frage: „Wie ist eine Hei­mat der Vie­len möglich?“

Neena Hart­mann, Vor­sit­zende des Ver­eins „Haus der Kul­tu­ren e.V.“, ver­trat die Per­spek­tive einer mul­ti­kul­tu­rel­len Hei­mat und brachte inter­es­sante Ein­bli­cke in das kom­plexe Thema ein. Sie betonte, dass „Hei­mat“ für viele Zuge­wan­derte in Düs­sel­dorf kein fes­ter Ort, son­dern ein Gefühl der Akzep­tanz und Zuge­hö­rig­keit sei. Diese Per­spek­tive fand gro­ßen Anklang im Publi­kum und sorgte für ange­regte Gesprä­che und Diskussionen.

Wolf­gang Rol­s­ho­ven, Ver­tre­ter der tra­di­ti­ons­rei­chen „Düs­sel­dor­fer Jon­ges e.V.“, setzte dazu einen span­nen­den Kon­trast. Rol­s­ho­ven brachte die Sicht­weise eines Hei­mat­ver­eins ein, der auf die Bewah­rung der kul­tu­rel­len Wur­zeln Düs­sel­dorfs Wert legt und gleich­zei­tig offen für Viel­falt ist. Er erklärte, dass Tra­di­tion und Welt­of­fen­heit sich ergän­zen und eine starke Grund­lage für das Gemein­schafts­ge­fühl schaf­fen könn­ten, auf dem eine viel­fäl­tige Gesell­schaft auf­bauen könne.

Die Dis­kus­sion ver­lief lei­den­schaft­lich, aber stets respekt­voll, und ver­an­schau­lichte, wie unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen von „Hei­mat“ in einer moder­nen Stadt neben­ein­an­der exis­tie­ren kön­nen. Beson­ders die jun­gen Mit­glie­der der „Düs­sel­dor­fer Jon­ges“, die eben­falls anwe­send waren, betei­lig­ten sich inter­es­siert an der Debatte und sorg­ten für eine leb­hafte Atmosphäre.

Die „Streit­bar“ bot dem Publi­kum wert­volle Ein­bli­cke und zeigte, dass ein kon­struk­ti­ver Aus­tausch, der kei­nen Kon­sens erwar­tet, oft die span­nends­ten Per­spek­ti­ven eröff­net. Diese Ver­an­stal­tung im Rah­men der „Streit­kul­tur­wo­chen“ war ein vol­ler Erfolg und weckte das Inter­esse an wei­te­ren Dis­kus­si­ons­for­ma­ten der Reihe.