Von Manfred Fammler
Nach einem halben Jahrhundert, als ursprünglich „Lachende Philips-Halle“ aus dem närrischen Musikfundus heraus ins Leben gerufen, zieht der jecke Schlagerabend im nächsten Jahr nach Rath in den PSD-Dome um. Dabei kommt es erstmals zu einem Schulterschluss von Düsseldorfer Karnevalisten und dem Kölner Veranstalter.
Unter Karnevalisten hatte diese Veranstaltung nie einen hohen Stellenwert und wurde auch nicht im offiziellen Narrenspiegel aufgenommen. Der Grund lag einfach darin, dass ein kommerzieller Konzertveranstalter – und dazu noch einer aus Düsseldorf-Süd (so ein englischer Fußballfan während der letztjährigen Europameisterschaft) – etwas von den Jeckentalern aus Düsseldorf abschöpfen wollte. Doch das ist nun Geschichte. Das jecke, hochamtliche CC-Dreigestirn – Lothar Hörning, Stefan Kleinehr und Uwe Willer – vollzog den offiziellen Schulterschluss zwischen Kommerz und Brauchtum an der neuen Spielstätte.
Beim „Lachenden Dome“ werden neue Seiten aufgezogen: Allen voran ein kleiner Rosenmontagszug, bei dem Düsseldorfer Karnevalsvereine – gegen Gage – mit großem Helau eine Runde durch die Halle drehen. Ebenso soll es ab dem kommenden Jahr einen Elferrat geben, und – dies versprach die neue Dome-Managerin Claudia Daufenbach – das Publikum soll bereits im Foyer willkommen geheißen werden. Darüber hinaus wird das Bühnenbild überarbeitet und Kindertanzgruppen ins Programm integriert.
„Durch das neue Konzept können die Düsseldorfer Vereine mitmachen. Wir können mitgestalten, und wir sind präsenter, was immer schön ist“, schwärmte Lothar Hörning, Präsident des Carneval Comitees, von dem neuen Konzept. Stellvertretend für Düsseldorf soll der Hoppeditz die neue Verbundenheit mit dem Kölner Konzertveranstalter auf den Plakaten widerspiegeln. Leider ist dies einer der wenigen Düsseldorfer Momente auf dem Werbeposter, auf denen Musikgruppen aus der Domstadt im Vordergrund stehen. Zwar bilden diese mit Kasalla, den Bläck Fööss, den Paveier und zahlreichen anderen die crème de la crème des Winterbrauchtums, aber eben Künstler aus der Stadt mit „K“.
5.000 bis 7.000 Besucher finden in der Halle am Südpark Platz, während der Rather Dome bis zu 12.000 Gäste fasst. Dieser Schritt in die neue Spielstätte ist kein Zufall. Schließlich denkt die CC-Spitze den Düsseldorfer Karneval in großem Maßstab. Hörning: „Der nächste Schritt muss irgendwie gemacht werden, dass wir Hallen füllen, die Platz für bis zu 10.000 Leute bieten und die Düsseldorfer Karneval feiern wollen. Wir müssen die Leute emotional nach Düsseldorf holen und zeigen, dass der Karneval in großem Maßstab gedacht wird. Und deswegen ist diese Kombination gerade so reizvoll für uns.“
Bei allen Neuerungen und Überraschungen bleibt ein wichtiger Grundstein beibehalten: Auch im Dome kann der eigene Pittermann – sei es mit Kölsch oder Altbier – mitgebracht und selbst angezapft werden, ebenso Kartoffelsalat, Frikadellen oder Brötchen als abendliche Wegzehrung. Die Eintrittspreise liegen bei 52 bis 65 Euro (Vereine bekommen Rabatt), was allerdings nicht für die Logen gilt. Pro Person soll der Preis bei rund 160 Euro liegen, dafür aber vollversorgt. Ab der kommenden Woche beginnt der Vorverkauf für den „Lachenden Dome“ am 10. Januar 2026.