Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) eröffnete das Jahr 2025 mit ihrem traditionellen Neujahrsempfang, bei dem über 650 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Stadtgesellschaft zusammenkamen. Anlass zum Feiern bietet das 60-jährige Bestehen der Universität. Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck, die zugleich ihr 10-jähriges Amtsjubiläum begeht, nahm den Empfang zum Anlass, um auf Herausforderungen, Errungenschaften und Zukunftsperspektiven der Hochschule einzugehen.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller betonte in seiner Rede die enge Verbindung zwischen der Stadt und der Universität. Er hob die Bedeutung der Wissenschaft als Fundament einer freien und aufgeklärten Gesellschaft hervor: „Die HHU ist ein unverzichtbarer Ort der Forschung und Wissensvermittlung in unserer Stadt.“
Strategische Ausrichtung und gesellschaftliche Verantwortung
Prof. Steinbeck unterstrich die Bedeutung der HHU als Bürgeruniversität, die Wissenschaft, Gesellschaft und Entscheidungsträger enger miteinander verknüpfe. Mit Blick auf das wachsende Phänomen von Desinformation und „Fake News“ sei der offene Dialog zwischen Forschenden und der Öffentlichkeit essenziell. In diesem Zusammenhang hob sie die Entscheidung der HHU hervor, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Diesem Schritt seien über 60 Universitäten und Wissenschaftsorganisationen gefolgt.
Bewältigung globaler Krisen
Die zweite Amtszeit der Rektorin war geprägt von der Bewältigung globaler Krisen. Die COVID-19-Pandemie stellte die Universität vor immense Herausforderungen, darunter die Umstellung auf digitale Formate und die Entwicklung umfangreicher Hygienekonzepte. Weltpolitische Krisen wie der Ukrainekrieg und die Eskalation im Nahen Osten hatten ebenfalls Auswirkungen auf die Universität. Steinbeck betonte die Notwendigkeit, Werte wie Antidiskriminierung und Toleranz auf dem Campus zu verteidigen.
Kritik an hochschulpolitischen Entwicklungen
Die Rektorin äußerte scharfe Kritik am geplanten „Hochschulstärkungsgesetz“ in Nordrhein-Westfalen, das die Autonomie der Universitäten gefährden könnte. Insbesondere die Einführung eines „Hochschulsicherheitsrechts“, das Sanktionen ohne rechtsstaatliche Verfahren ermögliche, sei bedenklich.
Erfolge und Zukunftsperspektiven
Trotz der Herausforderungen zeigte sich die Rektorin optimistisch. Die HHU biete ihren Studierenden exzellente Bedingungen, was durch das CHE-Ranking regelmäßig bestätigt werde. In Forschung und Lehre sollen neue Akzente in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit gesetzt werden. Zudem steht die Entscheidung über die Weiterförderung des Exzellenzclusters CEPLAS im Mai bevor.
Mit einem vielfältigen Jubiläumsprogramm, darunter ein Konzert des Universitätsorchesters und die Teilnahme am Rosenmontagszug, lädt die HHU 2025 zum Feiern ein. „Das sind doch hervorragende Aussichten“, schloss Prof. Steinbeck ihre Rede.