ABB Senf aus Düsseldorf © Lokalbüro

ABB Senf aus Düs­sel­dorf © Lokalbüro

 

Düs­sel­dorf ver­liert eine sei­ner kuli­na­ri­schen Insti­tu­tio­nen: Die Pro­duk­tion von Löwen­senf und ABB-Mos­tert wird in der nord­rhein-west­fä­li­schen Lan­des­haupt­stadt ein­ge­stellt. Diese Nach­richt erschüt­terte am Diens­tag (18. Februar) die 54 Beschäf­tig­ten des Werks am Kies­he­cker Weg. Wie Deve­ley-Geschäfts­füh­rer Ste­fan Durach ihnen mit­teilte, steht der Stand­ort vor der Schlie­ßung. Hin­ter­grund ist das Aus­lau­fen des Miet­ver­trags für das Werks­ge­lände, der bis Ende 2026 befris­tet ist. Damit neigt sich eine über 100-jäh­rige Tra­di­tion dem Ende zu.

Ein Stück Düs­sel­dor­fer Geschichte schwindet

Seit 1918 wird Löwen­senf in Düs­sel­dorf pro­du­ziert, seit 1965 geschieht dies in der aktu­el­len Pro­duk­ti­ons­stätte. Die Marke, die weit über die Stadt­gren­zen hin­aus bekannt ist, gehört seit 2001 zum baye­ri­schen Unter­neh­men Deve­ley Senf & Fein­kost. Neben Löwen­senf wird auch der tra­di­ti­ons­rei­che ABB-Mos­tert, der bereits seit 1726 in Düs­sel­dorf her­ge­stellt wird, in dem Werk pro­du­ziert. Beide Pro­dukte sind fes­ter Bestand­teil der kuli­na­ri­schen Iden­ti­tät der Stadt und sowohl bei Ein­hei­mi­schen als auch bei Tou­ris­ten beliebt.

Marke bleibt, Stand­ort wechselt

Trotz der Schlie­ßung des Düs­sel­dor­fer Werks soll Löwen­senf wei­ter­hin nach ori­gi­na­ler Rezep­tur her­ge­stellt wer­den – aller­dings an einem ande­ren Pro­duk­ti­ons­stand­ort inner­halb Deutsch­lands. Die genauen Details hierzu sind noch nicht bekannt. Deve­ley ver­si­chert, dass die Qua­li­tät und Zusam­men­set­zung des belieb­ten Senfs unver­än­dert bleiben.

Für die rund 40 Mit­ar­bei­ter in der Pro­duk­tion und die 14 Beschäf­tig­ten in der Ver­wal­tung sol­len sozi­al­ver­träg­li­che Lösun­gen gefun­den wer­den. Wie genau diese aus­se­hen wer­den, ist der­zeit noch unklar.

Mit dem Weg­fall der Pro­duk­tion von Löwen­senf und ABB-Mos­tert ver­liert Düs­sel­dorf ein wei­te­res tra­di­ti­ons­rei­ches Pro­dukt. Die Zukunft der Marke bleibt gesi­chert – doch die Stadt, in der sie jahr­hun­der­te­lang ver­wur­zelt war, muss künf­tig ohne ihre Senf­pro­duk­tion auskommen.