
Die neue Jahresausstellung des Theatermuseums “Szenenwechsel. Schätze aus der Kunst- und Grafiksammlung” wurde von Dr. Sascha Förster, Leiter des Theatermuseums, und Sophie Totz, Volontärin, kuratiert © Landeshauptstadt Düsseldorf/Claus Langer
Das Theatermuseum zeigt ab Mittwoch, 16. April 2025, seine neue Jahresausstellung “Szenenwechsel”. Die Ausstellung ist als temporäre Sammlungspräsentation konzipiert, die Schätze aus der Kunst- und Grafiksammlung des Theatermuseums und des Dumont-Lindemann-Archivs zeigt.
In diesem tausende Objekte umfassenden Bestand befinden sich größtenteils Bühnen- und Kostümbildentwürfe. Eine Auswahl von 100 Werken wird gezeigt. Darunter Werke bekannter Künstlerinnen und Künstler wie August Macke, Tabea Blumenschein oder Otto Sohn-Rethel. Diese werden in “Szenenwechsel” aber nicht als Zeugnisse vergangener Inszenierungen gezeigt, sondern als eigenständige Kunstwerke. Der Kontext mit Fragen nach Regie oder Premierendatum steht daher nicht im Fokus. Im Zentrum steht das besondere Potenzial dieser Werke, die Bilder und Szenen schaffen und so den Betrachtenden begeistern.
Sascha Förster, Leiter des Theatermuseums: “Mit der Ausstellung ‘Szenenwechsel’ können wir zeigen, dass das Theatermuseum nicht nur Quellen der Theatergeschichte verwahrt, sondern auch eigenständige Kunstwerke sammelt. Die Szenen in den ausgestellten Bildern, wie die fröhlich winkenden und kurios verformten Figuren Thekla Teschs, der grimmig blickende Schauspieler Luis Rainer im großformatigen Gemälde von Adolf Dell oder die Tänzerinnen im tiefblauen Jugendstilpalast Ludwig Sieverts, werden unsere Gäste sicherlich direkt faszinieren.”
Über ein Jahr wurde die Kunst- und Grafiksammlung intensiv gesichtet. Daher präsentiert die Ausstellungen auch viele Neuentdeckungen für die Öffentlichkeit: beispielsweise Studienarbeiten der ostdeutschen Kostüm- und Bühnenbildnerin Thekla Tesch und vielfältige Kostümfigurinen und freie Grafiken von Edith Szewczuk, die in den 1940er-Jahren Bühnenkunst an der Kunstakademie studierte. Der hunderte Werke umfassende Nachlass von Edith Szewczuk wurde letztes Jahr dem Theatermuseum geschenkt. Überhaupt stehen Werke von Frauen im Fokus. Mehr als die Häflte der ausgestellten Werke stammen von Künstlerinnen.
Ausstellung schafft Interaktion zwischen den Werken
Die Anordnung der Werke, die im 19., 20. und 21. Jahrhundert entstanden sind, erfolgt nicht chronologisch. Über thematische Anordnungen und einen überdimensionalen Regenbogen werden thematische Bezüge und Interaktionen zwischen Bildern möglich. Außerdem wird so auch ein historischer Szenenwechsel deutlich, der die Einflüsse des jeweils vorherrschenden Zeitgeists auf die szenische Gestaltung deutlich macht. Ergänzt wird die Ausstellung außerdem um zwei gezielte Ankäufe. Den historischen Backstage-Einblicken des Karikaturisten und Ausstatters Ernst Stern können mit den “Drag Diaries” der Künstlerin Xeni Slay Einblicke das kreative Chaos von Drag-Shows zur Seite gestellt werden. Kurze Beobachtungen von Theaterbesucherinnen und ‑besuchern der Poetry-Slammerin und Journalistin Shafia Khawaja ergänzen die Karikaturen von Honoré Daumier, der das Theatergeschehen im Paris des 19. Jahrhunderts mit scharfsinnigem Humor betrachtete.
Besucherinnen und Besucher von “Szenenwechsel” erhalten ein kostenfreies Begleitheft, das alle Informationen zum Konzept und zu den Objekten beinhaltet. Es gibt außerdem eine englischsprachige Fassung des Begleithefts und zentrale Texte liegen als Übersetzungen in Leichter Sprache vor.
Kostenfreies Rätselheft und Kuratorenführungen — Neue Website
Für Familien mit Kindern ab sechs Jahren gibt es ein kostenfreies Rätselheft, das ein spielerisches Erkunden der Ausstellung ermöglicht. An ausgewählten Samstagen bietet das Museum um 15 Uhr Kuratorenführungen zur Ausstellung an. Die Führungen sind kostenfrei (zuzüglich Museumseintritt), die nächsten Führungen finden statt am: 19. April, 10. Mai, 31. Mai und 21. Juni 2025. In den kommenden Monaten werden einzelne Themen der Ausstellung im Veranstaltungsprogramm des Theatermuseums vertieft, unter anderem bei der Gesprächsreihe “Das Rote Sofa”, bei der am 25. Mai, 18 Uhr, Karl Kneidl, Bühnenbildner und ehemaliger Professor für Bühnenbild an der Kunstakademie, mit Sascha Förster, Leiter des Theatermuseums, über seine Karriere reden wird.
Der Museumseintritt kostet vier Euro, ermäßigt zwei Euro. Sonntags ist der Eintritt ins Theatermuseum frei. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis donnerstags von 12 bis 17 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Das Museum ist an allen Ostertagen — auch am Ostermontag — offen. Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Programm des Theatermuseums finden sich auch auf der neuen Internetpräsenz des Hauses unter: www.theater-museum.de