Die Stadtwerke Düsseldorf speichern seit Beginn der zentralen Wasserversorgung in Düsseldorf vor 150 Jahren im Waldgebiet Auf der Hardt in Gerresheim Trinkwasser. Bis Ende der 1970er-Jahre wurden dort insgesamt fünf Trinkwasserspeicher errichtet, die wesentlich zu sicheren Wasserversorgung Düsseldorfs beitragen.
Um die Trinkwasserversorgung auch in Zukunft sichern zu können, haben sich die Stadtwerke dazu entschieden, den 1912 erbauten Trinkwasserspeicher III durch einen neuen Trinkwasserspeicher VI zu ersetzen. Mit dann insgesamt drei aktiven Trinkwasserspeichern sind die Stadtwerke Düsseldorf für die Zukunft sehr gut aufgestellt, um täglich rund 800.000 Menschen in Düsseldorf, Mettmann und Erkrath mit Trinkwasser zu beliefern.
„Die zuverlässige Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist eine der zentralen Aufgaben unseres Unternehmens und von essenzieller Bedeutung für die Lebensqualität in unserer Stadt. Mit dem Neubau dieses Hochbehälters stellen wir sicher, dass die Wasserversorgung auch in Zukunft nachhaltig, effizient und sicher bleibt. Dieses Projekt ist eines der großen Infrastrukturvorhaben der Stadtwerke Düsseldorf und zeigt unser klares Bekenntnis zu einer modernen und leistungsfähigen Wasserwirtschaft“, sagt Vorstandsvorsitzender Julien Mounier.
Der geplante neue Behälter muss auf gleicher Höhe wie die noch in Betrieb befindlichen Behälter IV und V stehen. Daher kann er nicht auf einer freien Fläche, sondern muss an der Stelle des Behälters III errichtet werden. Die dafür erforderlichen Arbeiten haben im Februar 2023 mit dem ersten Spatenstich begonnen. Inzwischen ist der alte Trinkwasserspeicher III erfolgreich zurückgebaut – ohne Schaden für Mensch und Natur. Dabei waren die Herausforderungen groß: Der Abriss des Betonskelets des Behälters aus dem Jahr 1912 erforderte die Unterstützung eines erfahrenen Statikers. Die Anforderungen der Denkmalbehörde mussten beachtet werden, denn das Schalthaus und ein Teil des alten Behälters durften nicht abgerissen werden. Die übrigen Trinkwasserbehälter sollten ebenso wenig Schaden nehmen wie die vor Ort tätigen Arbeiter, die Anwohnerinnen und Anwohner und die Natur.
Nach sorgfältiger Planung und umfangreichen Vorbereitungen wurden innerhalb von sechs Wochen 4000 Tonnen Betonsubstanz abgebrochen, zerkleinert und für die Verwertung als Recyclingbaustoff abtransportiert.
„Eine sichere und nachhaltige Trinkwasserversorgung ist eine der wichtigsten Säulen für das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger. Mit dem Neubau dieses Hochbehälters sichern wir nicht nur die Wasserversorgung für heute, sondern auch für die Zukunft. Dieses Projekt steht für eine starke und zukunftsfähige Infrastruktur, die Düsseldorf für die kommenden Generationen gut aufstellt“, betont Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Seit dem 13. März 2025 ist die Bodenplatte des alten Behälters komplett freigeräumt. Nach der Grundsteinlegung am 28. April beginnt die Firma Wayss & Freytag Ingenieurbau AG aus Düsseldorf mit den Arbeiten an der neuen Konstruktion. In diversen Abschnitten wird sie bis Mai 2027 den Behälterboden, die Wände und die Decke in klassischer Stahlbetonbauweise erstellen. Weil es sich um einen Trinkwasserbehälter handelt, müssen von Anfang an besondere Hygienevorschriften eingehalten werden.
Thomas Fiedler, Bereichsleiter Wayss & Freytag Ingenieurbau:
“Eine zuverlässige Wasserversorgung ist ein wichtiger Teil der Infrastruktur, die eine Metropole wie Düsseldorf braucht – genau dafür stehen wir als Wayss & Freytag Ingenieurbau. Wir schaffen nun seit 150 Jahren „Verbindungen fürs Leben“ und verstehen uns als Partner für Bau und Erhalt einer nachhaltigen und funktionierende Infrastruktur. Der neue Hochbehälter wird mit seinem Fassungsvermögen von 10.000 Kubikmetern ein wichtiger Teil der Wasserversorgung von Düsseldorf sein. Eine moderne Infrastruktur schafft Sicherheit und Stabilität – sie verbindet Menschen, Regionen und Generationen – eine ‚Verbindung fürs Leben’.”
Bis August 2028 erfolgt die technische Ausstattung des Behälters, unter anderem mit Rohrleitungen, Armaturen sowie die elektrotechnischen Anlagen wie Steuerungen und Antriebe von Armaturen.
Die Inbetriebnahme ist für April 2029 geplant – nach der erforderlichen Dichtheits- und Hygieneprüfung. Der neue Hochbehälter soll dann die kommenden Jahrzehnte eine wichtige Funktion für die Trinkwasserversorgung Düsseldorfs erfüllen.
Hintergrundinformation
- Der erste Trinkwasserspeicherbehälter Auf der Hardt wurde 1870 erbaut und mit Beginn der zentralen Wasserversorgung in Düsseldorf in Betrieb genommen.
- Aktuell sind noch die Hochbehälter IV und V in Betrieb. Die Behälter I und II sowie Teile des Behälters III stehen unter Denkmalschutz und bleiben erhalten.
- Die Qualität des ein- und ausströmenden Trinkwassers wird kontinuierlich mit Hilfe von Sensoren überwacht.
- Die Hochbehältergruppe garantiert die Bereitstellung von Trinkwasser mit ausreichendem Druck und in hervorragender Qualität zu jeder Tageszeit.
- Mittlerweile versorgen die Wasserwerke Düsseldorf, Mettmann und Erkrath mit frischem Trinkwasser. Dafür produzieren sie am Tag rund 150.000 Kubikmeter Wasser, das durch ein rund 2.000 kilometerlanges Leitungsnetz fließt. Das entspricht ungefähr der Entfernung zwischen Düsseldorf und Madrid.