Die fran­zö­si­schen Kalt­blut-Wal­la­che Jet­hrow und Fusain aus der Fuhr­hal­te­rei Ster­ten­brink in Erkrath zogen ein Mäh­werk über die Wiese an der Rothen­berg­straße, nörd­lich des Unter­ba­cher Sees,©Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

 

Die Pfer­de­mahd ersetzt erst­mals die bis­her meist hän­di­sche Pflege der Wiese im Naturschutzgebiet

Um eine Feucht­wiese im Eller Forst zu mähen, hat die Stadt erst­mals Pferde ein­ge­setzt. Die fran­zö­si­schen Kalt­blut-Wal­la­che Jet­hrow und Fusain aus der Fuhr­hal­te­rei Ster­ten­brink in Erkrath zogen ein Mäh­werk über die Wiese an der Rothen­berg­straße, nörd­lich des Unter­ba­cher Sees. In den kom­men­den Tagen trock­net das Mäh­gut auf der Flä­che, bevor es – eben­falls mit Pfer­den – abtrans­por­tiert wird.

“Die Pfer­de­mahd ersetzt erst­mals die bis­her meist hän­di­sche Pflege der Wiese im Natur­schutz­ge­biet. Sie eig­net sich für den Stand­ort beson­ders gut, weil sie den Boden schont und eine her­vor­ra­gende öko­lo­gi­sche Bilanz auf­weist, denn diese Art der Mahd schont die Insek­ten- und Amphi­bi­en­be­stände, die auf der Feucht­wiese leben”, sagt Marius Erley, Abtei­lungs­lei­ter Forst im Garten‑, Fried­hofs- und Forst­amt. Die Stadt setzt für die ins­ge­samt rund 30.000 Qua­drat­me­ter große Flä­che auf eine zeit­li­che Staf­fe­lung der Mahd: Der erste Durch­gang umfasste rund ein Drit­tel der Wiese – im kom­men­den Herbst folgt das zweite, im Früh­jahr 2025 das dritte. So stellt die Stadt sicher, dass immer aus­rei­chend Nah­rungs­pflan­zen und Rück­zugs­orte für die Lebe­we­sen im Bio­top bleiben.

Die Wiese an der Rothen­berg­straße ist die ein­zige grö­ßere zusam­men­hän­gende offene Feucht­wie­sen­flä­che in Düs­sel­dorf. Sie ist der letzte Rest einer in his­to­ri­scher Zeit aus­ge­dehn­ten Moor­land­schaft am Rande der Ber­gi­schen Hei­de­trasse. Die Flä­che ist mit Grä­sern und ande­ren krau­ti­gen Pflan­zen bewach­sen und ihr Boden typi­scher­weise durch­nässt. Die Feucht­wiese bie­tet einen Lebens­raum für zahl­rei­che sel­tene Tier- und Pflan­zen­ar­ten wie zum Bei­spiel die Sumpf­schre­cke, die Bekas­sine und die Sumpf­dot­ter­blume. Für den Erhalt der Wiese ist es wich­tig, sie scho­nend und nach­hal­tig zu pfle­gen und zu mähen – ande­ren­falls ver­buscht das Gelände und ver­liert sei­nen öko­lo­gisch wert­vol­len Cha­rak­ter. Die Mahd sorgt zudem dafür, die Nähr­stoffe wie Stick­stoff im Boden zu redu­zie­ren – so blei­ben ins­be­son­dere sel­tene kon­kur­renz­schwa­che Pflan­zen­ar­ten erhalten.

Die Stadt inves­tiert in die­sem Jahr rund 10.000 Euro in die Pfer­de­mahd – finan­ziert aus Mit­teln der Kli­ma­an­pas­sung. Nach Abschluss des Pilot­pro­jekts eva­lu­iert die Ver­wal­tung den Ein­satz des Ver­fah­rend, das in nord- und süd­deut­schen Natur­schutz­ge­bie­ten sowie im Alpen­raum bereits üblich ist. Nach posi­ti­ver Erfah­rung ist eine dau­er­hafte Fort­füh­rung sowie die Aus­wei­tung auf wei­tere Flä­chen in der freien Land­schaft denkbar.

 

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