Kanalsanierungsarbeiten des Stadtentwässerungsbetriebs an der Heinrichstraße: Hier wird das Profil eingelassen. © Stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Kanal­sa­nie­rungs­ar­bei­ten des Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­triebs an der Hein­rich­straße: Hier wird das Pro­fil ein­ge­las­sen. © Stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Um Risse und wei­tere Schä­den an dem etwa im Durch­mes­ser 2,4 Meter gro­ßen Sam­mel­ka­nal in der Otto-Peter­sen-Stra­ße/Hein­rich­straße zu besei­ti­gen, saniert der Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­trieb Düs­sel­dorf (SEBD) der­zeit den gesam­ten Kanal­ab­schnitt auf einer Länge von rund 1,7 Kilo­me­tern. Die Quer- und Längs­risse sowie Abplat­zun­gen wur­den bei einer Inspek­tion ent­deckt und betref­fen einen Kanal, der in einer der Haupt­ver­kehrs­ach­sen Düs­sel­dorfs liegt, die ins­be­son­dere wäh­rend des Berufs­ver­kehrs stark fre­quen­tiert wird.

Der Bau­ab­schnitt beginnt an der Kreu­zung Heinrichstraße/Ecke Mör­sen­broi­cher Weg und endet im Bereich Otto-Peter­sen-Stra­ße/E­cke Sim­rock­straße. Der Abwas­ser­samm­ler wurde in den Jah­ren 1905 bis 1918 als Hau­ben­pro­fil in Ort­be­ton­bau­weise her­ge­stellt. Das bedeu­tet, dass die Beton­ele­mente vor Ort in einer Scha­lung gegos­sen werden.

Um den Ver­kehr mög­lichst wenig zu beein­träch­ti­gen, haben die Bau­in­ge­nieure des SEBD die gra­ben­lose Sanie­rung gewählt. Gear­bei­tet wird in ers­ter Linie unter­ir­disch. Hier­für sind ober­ir­disch nur sechs kleine Bau­gru­ben not­wen­dig mit einer Größe von jeweils etwa 4,5 Metern mal 4,0 Metern.

Das Bau­ver­fah­ren wird Rohr-Reli­ning genannt. Hier­bei wird das Mau­er­werk im Bereich der Sohle abge­bro­chen und anschlie­ßend Poly­mer­be­ton­ele­mente in das vor­han­dene Pro­fil ein­ge­scho­ben. Von den sechs Bau­gru­ben aus erfolgt dann der Ein­zug der Poly­mer­be­ton­ele­mente in beide Rich­tun­gen auf einer Länge von jeweils etwa 170 Metern.

Durch die­ses in Europa bis­lang ein­zig­ar­tige Ver­fah­ren wird die Bau­zeit opti­miert: Da jeweils in zwei Rich­tun­gen gear­bei­tet wird, kann die regu­läre Bau­zeit hal­biert werden.

Da die Beton­ele­mente rund 2,5 Ton­nen wie­gen und mehr als zwei Meter lang sind, ist Prä­zi­si­ons­ar­beit erfor­der­lich, denn der Alt­ka­nal ist nur wenig grö­ßer. Hier­für hat der Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­trieb eigens einen Ein­fahr­wa­gen bauen las­sen. Der SEBD leis­tet mit die­sem Ver­fah­ren Pionierarbeit.

Der Bau­be­ginn erfolgte bereits im Juli 2024, die Arbei­ten sol­len bis Juli 2026 abge­schlos­sen sein.