Schluss mit dem Verzögern und Vertuschen. Der VW-Abgas-Skandal muss nicht nur rückhaltlos aufgeklärt werden, sondern auch Konsequenzen haben,“ fordert Dirk Jansen, Chef der BUND-NRW.
NO2 schädigt Lungen
Es geht um die NO2 (Stickstoffdioxid) unserer Atemluft, die in erster Linie von Dieselmotoren verursacht wird. Das Gas reizt die Bindehaut des Auges, die Atem- wege, führt zu chronischer Bronchitis, verringert und schädigt die Lungenfunktion.
EU setzt Grenzen
Deshalb hat die EU Grenzwerte für NO2 festgelegt. Der liegt bei 40 μg/m3 Luft im Jahresmittel. (40 Milligramm pro Qubikmeter Luft)
Spitzenreiter Düsseldorf
Jansen: „In 32 NRW-Städten werden diese NO2 ‑Grenzwerte regelmäßig überschritten. Ein traurige Spitzenreiter ist die Corneliusstraße in Düsseldorf mit 60 mg/m3!!“
Handlungsbedarf
Die neue Stadtspitze sieht Handlungsbedarf, will die Verursacher der hohen NO2 Belastung ermitteln. Sprecher Volker Paulat: „Wir haben auf der Corneliusstraße die Kennzeichen vorbeifahrender Fahrzeuge per Video erfasst.“
Stinker werden ermittelt
Umweltdezernentin Helga Stulgies erklärt, warum: “Über die Kennzeichen lassen sich technische Daten und Schadstoffausstoß der Fahrzeuge ermitteln. So soll geklärt werden, wie die Luftbelastung auf der Corneliusstraße gesenkt werden kann.“
Blaue Plakette, Tempo 30 — das will der BUND
Der BUND hat bereits einen drei Punkte Sofort-Plan vorgelegt, wie die Luft sauberer werden kann:
- Einführung einer „blauen Plakette“ für Diesel-Fahrzeuge, die nachweislich die Euro 6‑Abgasnorm im realen Betrieb erfüllen.
[Die Bundesregierung musste ja jetzt eingestehen, dass aktuelle Euro 6 Diesel-Pkw nur das Niveau von Euro 3 Fahrzeugen erreichen. Solche Autos dürften also eigentlich nicht mehr in die Umweltzone fahren!! Sie stoßen bis zu 500 mg/km statt erlaubter 80 mg/km NO2 aus. ] - Fahrtverbot für Dieselfahrzeige ohne blaue Plakette in der Umweltzone.
- Einführung von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit.
Jansen: „In Berlin führte dies zu einer Senkung des NO2 ‑Ausstoßes von über 15 %. Obendrein gab’s weniger Krach und weniger Unfälle.“