„Will­kom­men an Bord der 712“ — Dario am Mikro­fon sei­ner Bahn Foto: LOKALBÜRO

Die Türen gehen zu, es ruckt, über die Bord­laut­spre­cher mel­det sich der Chef aus dem Cockpit:

„Ver­ehrte Gäste, ich begrüße sie an Bord der Linie 712 auf unse­rer Fahrt nach Vol­mers­werth. Über Wehr­hahn, Hein­rich-Heine-Allee, Bilk-S-Bahn­hof. Ich freue mich, Sie an Bord zu haben.“

Am Wochen­ende geht’s in der Rhein­bahn immer mal wie­der exo­tisch zu. Zumin­dest dann, wenn Dario Ren­nen (27) einen der ton­nen­schwe­ren Züge fährt. Denn Dario ist der Fah­rer mit den fröhlichen Ansagen.

Es war Sommer
Ren­nen: „Das bringt ein­fach Spaß, den All­tag mit etwas Uner­war­te­tem ein biß­chen auf­zu­lo­ckern. Und mei­nen Fahrgästen gefällt’s.“ Ange­fan­gen hat seine Ansa­ger- Kar­riere im Som­mer 2013. Ren­nen: „Eigent­lich bin ich kaufmännischer Ange­stell­ter bei der Rhein­bahn, habe eine Zusatz­aus­bil­dung als Fah­rer gemacht. Ende August dann meine erste Alleinfahrt.“

Der mit den Fahrgästen redet…
Blauer Him­mel, Sonne, ent­spannte Fahrgäste — es war eine tolle Situa­tion. Dario Ren­nen: „Da hab ich all mei­nen Mut zusam­men genom­men und die Fahrgäste ein­fach mal an Bord der 703 begrüßt. Die Leute haben gelacht, applau­diert. Seit­dem sind Ansa­gen fes­ter Bestand mei­ner Fahrten.“

Foto: LOKALBÜRO

… das Wetter
Und die Ansa­gen beschränken sich nicht nur auf’s Begrüßen. „In Bilk sind die Schie­nen zuge­parkt, wir haben lei­der zwei Minu­ten Verspätung“ infor­miert er erstaun­lich sach­lich über den täglichen Kampf gegen Dumpf­ba­cken. Oder: „Am Ziel­bahn­steig haben wir 12 Grad und leich­ten Regen. Las­sen Sie sich von dem schlech­ten Wet­ter nicht die Laune ver­mie­sen“, mun­tert er Mit­rei­sende auf. Und Abends entlässt er seine Fahrgäste schon mal mit einem „Ich hoffe, sie hat­ten einen erfolg­rei­chen Shop­ping-Tag“ nach Hause.

Für Dario ist es immer etwas Beson­de­res, wenn er fährt. Das Fah­ren — und der tolle Kon­takt zu sei­nen Fahrgästen. Aber die Spu­cke ist ihm weg­ge­blie­ben, als ihn ein klei­ner, etwa zehnjähriger Junge ansprach. Dario: „Am S‑Bahnhof Wehr­hahn kam er an, drückte mir ein klei­nes Trinkpäckchen in die Hand. „Für Dich, weil Du soviel redest.