Düsseldorfs historische Gasleuchten — inzwischen ein Thema, das kaum jemanden in der Stadt noch kalt lässt. Doch jetzt ist passiert, was es in der Landeshauptstadt seit über 20 Jahren nicht mehr gegeben hat: Die Düsseldorfer Jonges machen Druck auf der Straße: Mit über 500 Bürgern, dem Hauseigentümer-Verein “Haus und Grund”, Karnevalisten und Schützen demonstrierten sie am Samstag für den Erhalt von 10.000 Gaslaternen!
Offenbar haben es die Mächtigen mit ihrer Ignoranz übertrieben. Denn auch den Jonges, die weiß Gott nicht als Umstürzler verschrieen sind, geht der Alleingang von Stadtrat und Verwaltung gegen die Bürger allmählich zu weit.
Deshalb formulierten Sie ein Papier, Lokalbüro zitiert daraus:
Wir haben 5 Schwerpunkte:
- Wir sind für den Erhalt der Düsseldorfer Gaslaternen und den Erhalt unseres historischen Stadtbildes (Kulturerbe)!
- Wir wollen eine Bürgerbeteiligung nicht nur Bürgerinformation!
- Wir sind gegen Steuerverschwendung! Für ca. 100 Mio. Euro sollen funktionstüchtige Gaslaternen abgerissen und durch neuere (nicht zwingend LED!) Laternen ersetzt werden. Die Anlieger sollen 50% der Kosten tragen.
- Wir sind für mehr Transparenz! Gemeinsam mit dem Bund der Steuerzahler NRW bezweifeln wir die Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Stadtverwaltung! Erfahrungen aus den „umgerüsteten“ Städten Berlin und Frankfurt am Main geben uns Recht!
- Wir sind für eine einvernehmliche Lösung! Der für den 10. Dez. 2015 geplante Ratsbeschluss zum Abriss von 10.000 Gaslaternen muss verschoben werden, bis die Stadt mit allen Beteiligten eine einvernehmliche Lösung gefunden hat. Wir haben zu diesem Zweck mit Fachleuten und Vertretern anderer Heimatvereine eine \‘Kompromisskarte\’ entwickelt, die von einem Erhalt von ca. 10.000 Gaslaternen in stadthistorisch wichtigen Gebieten ausgeht.
Eine breite Allianz, die sich da gebildet hat. Und Lokalbüro meint, dass es hier inzwischen auch um mehr geht. Sicher ist der Erhalt der historischen Gaslaternen ein wichtiges Anliegen. Aber ebenso wichtig ist die Forderung der Bürger, von der Politik ernst genommen zu werden. “Und auch Gehör zu finden”, ergänzt Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven.