Angelaufen, voll Wasser - schöne neue LED-Welt für 100 Millionen?

Ange­lau­fen, voll Was­ser — schöne neue LED-Welt für 100 Mios?

 

Düs­sel­dorfs his­to­ri­sche Gas­leuch­ten — inzwi­schen ein Thema, das kaum jeman­den in der Stadt noch kalt lässt. Doch jetzt ist pas­siert, was es in der Lan­des­haupt­stadt seit über 20 Jah­ren nicht mehr gege­ben hat: Die Düs­sel­dor­fer Jon­ges machen Druck auf der Straße: Mit über 500 Bür­gern, dem Haus­ei­gen­tü­mer-Ver­ein “Haus und Grund”, Kar­ne­va­lis­ten und Schüt­zen demons­trier­ten sie am Sams­tag für den Erhalt von 10.000 Gaslaternen!

Offen­bar haben es die Mäch­ti­gen mit ihrer Igno­ranz über­trie­ben. Denn auch den Jon­ges, die weiß Gott nicht als Umstürz­ler ver­schrieen sind, geht der Allein­gang von Stadt­rat und Ver­wal­tung gegen die Bür­ger all­mäh­lich zu weit.

Des­halb for­mu­lier­ten Sie ein Papier, Lokal­büro zitiert daraus:

Demo 5.12.2015 Foto: Tho­mas Schmitz

Wir haben 5 Schwerpunkte:

  1. Wir sind für den Erhalt der Düs­sel­dor­fer Gas­la­ter­nen und den Erhalt unse­res his­to­ri­schen Stadt­bil­des (Kul­tur­erbe)!
  2. Wir wol­len eine Bür­ger­be­tei­li­gung nicht nur Bürgerinformation!
  3. Wir sind gegen Steu­er­ver­schwen­dung! Für ca. 100 Mio. Euro sol­len funk­ti­ons­tüch­tige Gas­la­ter­nen abge­ris­sen und durch neuere (nicht zwin­gend LED!) Later­nen ersetzt wer­den. Die Anlie­ger sol­len 50% der Kos­ten tragen.
  4. Wir sind für mehr Trans­pa­renz! Gemein­sam mit dem Bund der Steu­er­zah­ler NRW bezwei­feln wir die Wirt­schaft­lich­keits­be­rech­nun­gen der Stadt­ver­wal­tung! Erfah­run­gen aus den „umge­rüs­te­ten“ Städ­ten Ber­lin und Frank­furt am Main geben uns Recht! 
  5. Wir sind für eine ein­ver­nehm­li­che Lösung! Der für den 10. Dez. 2015 geplante Rats­be­schluss zum Abriss von 10.000 Gas­la­ter­nen muss ver­scho­ben wer­den, bis die Stadt mit allen Betei­lig­ten eine ein­ver­nehm­li­che Lösung gefun­den hat. Wir haben zu die­sem Zweck mit Fach­leu­ten und Ver­tre­tern ande­rer Hei­mat­ver­eine eine \‘Kom­pro­miss­karte\’ ent­wi­ckelt, die von einem Erhalt von ca. 10.000 Gas­la­ter­nen in stadt­his­to­risch wich­ti­gen Gebie­ten ausgeht.

Eine breite Alli­anz, die sich da gebil­det hat. Und Lokal­büro meint, dass es hier inzwi­schen auch um mehr geht. Sicher ist der Erhalt der his­to­ri­schen Gas­la­ter­nen ein wich­ti­ges Anlie­gen. Aber ebenso wich­tig ist die For­de­rung der Bür­ger, von der Poli­tik ernst genom­men zu wer­den. “Und auch Gehör zu fin­den”, ergänzt Jon­ges-Baas Wolf­gang Rolshoven.