Drama auf dem Rhein, am späten Sonntag gegen 17.50 Uhr havarierte ein Frachter bei Stromkilometer 722,5 – am Reisholzer Hafen. Das Schiff war mit über 1700 Tonnen Kies beladen, in beide Frachträume drang Wasser ein. Die Neusser Feuerwehr hatte ihre Düsseldorfer Kollegen alarmiert!
Aufwändige Rettung startet
Eine der aufwändigsten Rettungsmaßnahmen der letzten Jahre begann. Beteiligt waren Feuerlöschboote und Rettungsboote aus Düsseldorf und Neuss, das Löschboot des Chemparks Dormagen, eine Taucherstaffel, Feuerwehrmänner.
Das Problem: Der Generator des havarierten Frachters war ausgefallen, deshalb arbeiteten die Pumpen nicht. Der Frachter drohte zu sinken, ein Wettlauf mit der Zeit begann.
Von Land schuf die Feuerwehr einen Zugang, schleppte Pumpen an. Von der Wasserseite brachten Löschboote und die Taucherstaffel die wichtigen Pumpen.
So schufen die Retter Förder-Kapazitäten, 5000 Liter Wasser pro Minute wurden aus dem Boot gedrückt. Sie konnten den Frachter zunächst über Wasser halten.
Rückschlag im Hafen
Zunächst. Denn Montag Abend spitzte sich die Lage erneut zu. Der Frachter lag inzwischen im Reisholzer Hafen. Da immer größere Mengen der insgesamt 1700 Tonnen Kies aus den Laderäumen gebaggert wurden, wurden so auch gleich mehrere, größere Risse im Rumpf des Schiffes freigelegt. Durch diese Lecks schoss derart viel Wasser ins Schiff, dass es die Pumpen nun nicht mehr schafften. Der Frachter drohte erneut zu sinken. Die Retter bemühten sich, noch mehr Pumpen ranzuschaffen. Ein Sprecher: „ Neben tragbaren Pumpen steht auch das Pumpenmodul bereit, das bereits erfolgreich bei Hochwasserlagen 2013 in Magdeburg und 2016 am Niederrhein eingesetzt worden ist. Allein diese Pumpe schafft bis zu 8000 Liter pro Minute!“