Die Kleinen schleppt man – die Reichen lässt man parken?
Schwarzer Lack, getönte Scheiben – gleich eine ganze Karawane solcher Edel-Schlitten parkt inzwischen relativ regelmäßig vor der Luxus-Herberge, dem HYATT HOUSE DUSSELDORF. Wartet dort seelenruhig auf ihre betuchte Kundschaft – mitten im absoluten Halteverbot, in der Feuerwehr-Bewegungszone!
Warum uns das wundert? Stehen wir Normalos im Halteverbot, blockieren wir Feuerwehr-Rettungswege, wird das mit ‘ner Knolle quittiert. Oder das Auto wird weggeschleppt. Zurecht.
Und hier? Gelten diese Verkehrsvorschriften hier nicht? Oder ist es den betuchten Gästen schlicht schnuppe, wenn sie ein Bußgeld verpasst bekommen? Arroganz des Geldes? Also allemal Anlass genug für eine Nachfrage bei der Verkehrsüberwachung der Stadt.
Die Antwort: “Die Mühlenstraße gehört in der Altstadt zu den Einsatzschwerpunkten der Verkehrsüberwachung der Landeshauptstadt Düsseldorf. Sie wird von Montag bis Sonntag während der Dienstzeiten unter Berücksichtigung der Personal- und Einsatzlage regelmäßig kontrolliert. Dabei werden neben der Parkscheinüberwachung auch Kontrollen der Schwerbehindertenparkplätze als auch der Feuerwehrbewegungszonen im Bereich des Hyatt-Hotels vorgenommen. Vom 1. Januar bis zum 31. Juli wurden auf der Mühlenstraße rund 2.700 Verwarnungen ausgestellt und in den angesprochenen Feuerwehrbewegungszonen mehr als 100 Abschleppmaßnahmen eingeleitet. Eine Omnipräsenz kann aus personellen Gründen allerdings nicht erfolgen, so dass es durchaus dazu kommen kann, dass mitunter immer noch Falschparker in den bezeichneten Feuerwehrbewegungszonen stehen.”
Mit anderen Worten: Die wohlsituierten Herrschaften parken schneller falsch, als die Politessen schreiben können.
Lokalbüro fragt: Sind diese Herrschaften Vorbilder, Eliten — oder Asoziale?