Es entwickelt sich zur unendlichen Geschichte. Treffender gesagt: Zum unendlichen Griff ins Klo.
Es geht um die Toiletten-Anlage neben der großen Altstadttreppe am Burgplatz. Sie war eine hochwillkommene 1. Hilfe Station für gestresste Blasen der Rheinufer-Spaziergänger. Auch Flaschenkinder, die sich auf der Treppe in der Abendsonne zuprosteten, haben sie gern genutzt.
Doch im August 2016 musste die anrüchige Anlage dem Pomp weichen. 70 Jahre NRW wurden gefeiert, da ist kein Platz für ein Klohäuschen. Lackschuh und Pumps schlabbern Champagner, aber sie pinkeln doch nicht. Bis heut warten Spaziergänger, Flaschenkinder und Altstadtgäste vergebens auf seine neue Toilettenanlage.
Geplant, jaa geplant ist sie ja schon seit zwei Jahren, also seit 2017. Vollmundig hieß es damals, sie käme sicher bis September 2018. Lokalbüro, ihr Fachorgan für anrüchige Anlagen, berichtete am 17. April 2018. Doch was so ‘ne Wehrhahnlinie kann, kann ein Klo schon lange — der Termin wurde nicht eingehalten. LB quengelte, fragte nach und bekam von der Stadt die Auskunft: Ach alles dumm gelaufen — aber Januar 2019 wird alles gut. Notdurfttechnisch. Begeistert teilten wir das am Artikel 4. Dezember 2018 unserem Leser mit.
Heute, Februar 2019 stellen wir frustriert fest: Es ist wieder nichts passiert, weit und breit kein Hilfe für gequälte Kreaturen. Die Stadt scheint’s auf die leichte Schulter bzw. Blase zu nehmen. LB fragte nach, hier die ebenso erschöpfende wie unbefriedigende Antwort:
“Die Aufstellung der neuen Toilettenanlage Burgplatz war in Abstimmung mit dem Auftragnehmer und unter Einhaltung der Produktionszeiten für Ende Januar vorgesehen. Lieferengpässe führen jetzt dazu, dass die Anlage nicht mehr vor Karneval errichtet und angeschlossen werden kann. Ein konkreter Aufstelltermin kann zur Zeit noch nicht konkret benannt werden.“
Aha. Schön konkret. Also so konkret wie der Berliner Flughafen. Nur kleiner.
Doch die Stadt tröstet: „Um den Besuchern des Düsseldorfer Karnevals trotzdem einen Zugang zu Toilettenanlagen an dieser Stelle des Rheinufers zu ermöglichen, werden am vorgesehenen Standort für die Karnevalstage mobile Toilettenanlagen aufgestellt.”
Mal Spaß beiseite: Wenn die Stadt noch nicht mal in der Lage ist, ein Toilettenäuschen zu bauen, beziehungsweise über Jahre für die Einhaltung von Lieferterminen für Kloschüsseln zu sorgen — au weia. Da kann es einem vor dem nächsten Großprojekt nur Angst und Bange werden. Von diversen Kostenexplosionen wie beim U‑Bahn-Bauwollen wir gar nicht reden…