Hil­de­gard Mül­ler und Wolf­gang Rol­s­ho­ven Foto: LOKALBÜRO

 

Sach­ver­stand von der vor­ders­ten Front hat­ten sich die Jon­ges mit Hil­de­gard Mül­ler, Vor­stands­vor­sit­zende der Innogy SE, ein­ge­la­den, um sich über die aktu­elle Situa­tion zur Ener­gie­po­li­tik und die Ener­gie­wende infor­mie­ren zu las­sen. Sie plä­dierte dafür, nicht die eige­nen Rezepte in die Welt sen­den zu wol­len, ohne vor der eige­nen Haus­tür selbst die not­wen­di­gen Schritte zu tun.

Unver­ständ­nis rief bei ihr her­vor, dass sich viele Men­schen für den Aus­stieg aus der Atom­ener­gie enga­gie­ren, sich dann aber beim Bau neuer Strom­tras­sen für den Trans­port des aus rege­ne­ra­ti­ven Quel­len gewon­nen Stroms quer­stel­len. Kopf­schüt­teln löst bei ihr auch aus, dass die häu­fig gefor­der­ten, acht­mal so teu­ren Erd­lei­tun­gen für den Strom­trans­port aus Umwelt­schutz­grün­den auch nicht die beste Lösung darstellen.

Eine Menge erfuh­ren die Jon­ges zu moder­ner Beleuch­tungs­tech­nik. So ver­brei­ten moderne Leuch­ten Wlan, die­nen als Lade­sta­tion für Autos oder mes­sen Umwelt­da­ten. Sie räumte auch mit der Ein­schät­zung auf, dass allein das Abschal­ten der Braun­koh­le­kraft­werke das Errei­chen der CO2-Ziele ermög­licht. „Dafür ist vor allem eine Ände­rung unse­res Kon­sum­ver­hal­tens unbe­dingt erfor­der­lich,“ so Müller.

Für kon­tra­pro­duk­tiv sieht sie es an, dass die Strom­erzeu­gung in unse­rem Land durch steu­er­li­che Vor­ga­ben mit Öl und Gas güns­ti­ger ist als Strom aus erneu­er­ba­rer Ener­gie. Die Atom­kraft­werke wer­den bis 2022 abge­schal­tet. Dadurch, so Mül­ler, müss­ten Koh­le­kraft­werke län­ger lau­fen und das Errei­chen der CO2-Ziele wird noch wei­ter in die Zukunft verlängert.

Text: Man­fred Blasczyk