Insgesamt sind rund 6.600 Menschen betroffen/Kampfmittelbeseitigungsdienst wird am Montag, 4. November, entschärfen/Gebiet im Radius von 500 Metern rund um den Fundort ab 19 Uhr komplett gesperrt
Eine bei Bauarbeiten in Düsseldorf-Derendorf gefundene amerikanische 5‑Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wird am Montag, 4. November, im Laufe des Abends entschärft. Dazu müssen bis spätestens 19 Uhr in einem Radius von 250 Metern (Gefahrenbereich A) um die Fundstelle an der Rosé-Ausländer-Straße, Ecke Elfriede-Bial-Straße bis zu 900 Menschen ihre Wohnungen verlassen haben. Im Radius bis 500 Meter (Gefahrenbereich B) um die Fundstelle sind weitere rund 5.700 Menschen betroffen — sie dürfen während der Entschärfung in ihren Wohnungen bleiben, aber sich nicht im Freien aufhalten.
Die Bombe wird vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf entschärft werden. Für diejenigen, die während der Evakuierungszeit eine Anlaufstelle brauchen, stehen ab 17 Uhr die Räume der städtischen Justus von Liebig-Realschule an der Ottweilerstraße 20, 40476 Düsseldorf, offen. Dort ist durch die Stadt Düsseldorf eine Betreuung organisiert. Ab 17 Uhr stehen ab der Haltestelle Rather Straße/Spichernstraße Rheinbahnbusse für den Transfer zur Betreuungsstelle zur Verfügung.
Im engeren Radius um den Ort der Entschärfung befindet sich unter anderem die Hochschule Düsseldorf, die den Lernbetrieb heute frühzeitiger beenden wird. Zudem ist an der Münsterstraße eine Moschee ansässig, die ebenfalls bis 19 Uhr geräumt sein muss. Von der Sperrung während der Entschärfung ist auch der Bahnverkehr betroffen. Es wird zu Einschränkungen des Bahnverkehrs zwischen Düsseldorf und Duisburg sowie vom Hauptbahnhof Düsseldorf weiterführend nach Köln kommen. Der S‑Bahnhof Derendorf wird ab 18 Uhr nicht mehr angefahren, der Zugverkehr der Bahn AG wird voraussichtlich ab 19 Uhr für die Dauer der Entschärfung komplett eingestellt.
Seitens der Rheinbahn müssen die Straßenbahnlinie 704 ab 18 Uhr und die Linie 701 ab 18.30 Uhr ihre Fahrten bis zum Ende der Entschärfung einstellen. Die Buslinien 834 wird ab 18 Uhr umgeleitet und die Linien 733, 752, 754, 758, 776 und SB 55 werden ab 18.30 Uhr den gesperrten Bereich umfahren.
Der Straßenverkehr wird insbesondere rund um die Toulouser Allee, Rather Straße und Münsterstraße von den Sperrungen betroffen sein. Die Heinrich-Ehrhardt-Straße, die Grashofstraße sowie die Brehmstraße und die Ulmenstraße bleiben während der Entschärfung weiterhin befahrbar.
Polizei und Ordnungsamt sperren die zuführenden Straßen ab 18 Uhr ab. Es wird empfohlen, die Gefahrenbereiche weiträumig zu umfahren.
Die Bombe wird von Mitarbeitern des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf entschärft. Seit 16.30 Uhr sind Lautsprecherwarnfahrzeuge unterwegs, um die betroffenen Bürger aufmerksam zu machen.
Die Bombe war am Montagmittag, 4. November, bei Bauarbeiten entdeckt worden. Sobald sie entschärft ist, werden alle gesperrten Straßen wieder frei gegeben. Die Stadt Düsseldorf appelliert an betroffene Bürgerinnen und Bürger, den Evakuierungsaufforderungen im Gefahrenbereich A zügig zu folgen und auch die Handlungsempfehlungen für den Gefahrenbereich B zu beachten, um die Entschärfung nicht unnötig zu verzögern.
Im äußeren Radius (Gefahrenzone B), der den Raum 500 Meter um den Fundort umfasst, sind die Menschen ab 19 Uhr gehalten, sich während der Zeit der Entschärfung in ihren Häusern und möglichst entfernt von Glasflächen aufzuhalten. Autos sollten nach Möglichkeit aus den Gefahrenzonen A und B weggefahren werden. Menschen, die in der Gefahrenzone A wohnen und beispielsweise wegen Bettlägerigkeit oder Behinderung ihre Wohnungen nicht selbst verlassen können, können den Transport ab sofort über die Leitstelle der Feuerwehr unter der Rufnummer 19222 bestellen. Rollstühle, die mitgenommen werden müssen, sollten dabei unbedingt gemeldet werden.
Das Gefahrentelefon der Stadt ist unter der Rufnummer 3889 889 besetzt.
Update 20:20 Uhr
Die in Düsseldorf-Derendorf auf einer Baustelle entdeckte amerikanische Fliegerbombe konnte am Montag, 4. November, 20.10 Uhr, durch Frank Stommel (59) vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung erfolgreich entschärft werden. Unmittelbar nach der Entschärfung wurden die Straßensperrungen aufgehoben. Die amerikanische 5‑Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Montagvormittag, 4. November, bei Bauarbeiten gefunden worden.
Während der Entschärfung mussten rund 900 Anwohner ihre Häuser verlassen. 65 Menschen suchten die Betreuungstelle in der Justus von Liebig-Realschule an der Ottweilerstraße auf. Insgesamt waren 260 Kräfte der Feuerwehr, Polizei, Stadtwerke, Rheinbahn, Hilfsorganisationen sowie des Ordnungsamtes und des Amtes für Verkehrsmanagement im Einsatz. Insgesamt 11 Krankentransporte wurden durch Rettungsdienstkräfte der Feuerwehr und der Düsseldorfer Hilfsorganisationen durchgeführt. 133 Anruferinnen und Anrufer informierten sich über das Gefahrentelefon.
“Die Entschärfung hat reibungslos geklappt, wir konnten den anvisierten Zeitplan pünktlich einhalten. Das lag auch daran, dass die Bürgerinnen und Bürger sehr gut mitgearbeitet haben, so dass es zu keiner Verzögerung gekommen ist”, zog der leitende Branddirektor Arvid Graeger, der am heutigen Tag die Maßnahmen im Krisenstab koordinierte, Bilanz.