Peter Thu­ni­s­sen Foto: Gabriele Schreckenberg

 

Offen und gesprächs­be­reit ist Peter Thu­ni­s­sen, der Inves­tor von Schloss Kal­kum. „Ich bin über­rascht, dass andere, die nicht betei­ligt sind, wie der Bund deut­scher Archi­tek­ten, Pläne für die Nut­zung des Schlos­ses ent­wer­fen, ohne mich anzu­spre­chen. Dabei wäre es doch ein Leich­tes, wenn wir uns gemein­sam an einen Tisch set­zen, um ein­mal her­aus­zu­fin­den, was die Men­schen in Kal­kum möch­ten und wie wir das rea­li­sie­ren könn­ten“, betont der 66-jäh­rige Unternehmer.

Befremd­lich fin­det es Peter Thu­ni­s­sen, dass über sei­nen Kopf hin­weg Über­le­gun­gen ange­stellt wer­den, obwohl er einen gül­ti­gen Kauf­ver­trag hat. Es gibt Stim­men, die for­dern, dass sein Kauf­ver­tag rück­ab­ge­wi­ckelt wer­den soll.

Denn seit eini­gen Wochen ist davon die Rede, im Schloss Kal­kum einen Teil des für Düs­sel­dorf geplan­ten Foto­mu­se­ums unter­zu­brin­gen. „Das muss zunächst Monika Grüt­ters, die Staats­mi­nis­te­rin für Kul­tur, ent­schei­den, wo das Museum ent­ste­hen kann“, meint Thu­ni­s­sen. Er war­tet dar­auf, dass Stadt und Land auf ihn zuge­hen und das Gespräch mit ihm suchen. „Seit zwei Jah­ren bekunde ich mein star­kes Inter­esse an Schloss Kal­kum. Und die Idee, eine Musik­aka­de­mie hier anzu­sie­deln, ist für mich noch nicht vom Tisch, zumal ich mög­li­cher­weise einen chi­ne­si­schen Inves­tor habe“. Dass er im Vor­feld mit den Chefs von Ton­halle, der Oper und der Clara-Schu­mann-Musik­hoch­schule gespro­chen hat, gibt er offen zu. „Ich wollte mir ein Bild machen. Dass die Inter­es­sen mei­ner Gesprächs­part­ner unter­schied­lich waren, hat vor allem haus­halts­rech­li­che Gründe“.

Der Putz blät­tert von der Fas­sade und der Park gam­melt weiter

Nicht nach­voll­zie­hen kann Thu­ni­s­sen, dass zu Beginn der Win­ter­zeit, die ohne­hin an altem Gemäuer kratzt, Arbei­ter im Auf­trag des BLB (Bau- und Lie­gen­schafts­be­trieb) den Putz vom Schloss­haus­wän­den gehauen haben. Dass Wind und Wet­ter daran arbei­ten, läge wohl auf der Hand. „Bes­ser wird es so nicht. Und der Park ist in schlech­tem Zustand. Ich habe schon im ver­gan­ge­nen Herbst ein Gut­ach­ten über die Ver­schlam­mung des Wei­hers beauf­tragt, mit dem Ergeb­nis, dass in den letz­ten 33 Jah­ren hier nie etwas gemacht wurde. Es gibt auch ein Park­pfle­ge­pro­gramm über 300 Sei­ten, das wohl hier nicht Grund­lage der Pflege war“, kon­sta­tiert er trocken.

Der Unter­neh­mer lebt mit sei­ner Fami­lie im Links­rhei­ni­schen. Er hat im ver­gan­ge­nen Som­mer die neuen Bun­des­län­der bereist und war sehr beein­druckt, wie lie­be­voll und acht­sam die Men­schen ihre alten Schlös­ser restau­riert haben. Das wünscht er sich für Schloss Kal­kum auch, einen acht­sa­men Umgang mit dem Bau und dem Gelände. „Gern habe ich mich der Dis­kus­sion mit den Kal­ku­mer Bür­ge­rin­nen und Bür­gern im Juni 2019 gestellt. Dabei habe ich alle Fak­ten und Zah­len offen auf den Tisch gelegt. Die­sen offe­nen Umgang wün­sche ich mir nun mit allen Men­schen, denen das Schloss Kal­kum ebenso am Her­zen liegt wie mir“, betont Thu­ni­s­sen. Der BLB hat Schloss und Park noch nicht an ihn über­ge­ben. Dabei hat der BLV im Vor­feld erklärt, dass vor der Über­gabe alles in Ord­nung gebracht wer­den soll. Und auch den offe­nen Aus­tausch mit der Bür­ger­initia­tive begrüßt Peter Thu­ni­s­sen. „Für offene Gesprä­che stehe ich zur Ver­fü­gung“, betont er.

Text: Gabriele Schreckenberg